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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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auch nichts dagegen. Sie, ähm, haben einen ziemlichen Hass auf die Kanes.« Er sah mich schuldbewusst an. »Nachdem ihr letzten Frühling in unsere Zentrale eingebrochen seid … Wie soll ich sagen, die anderen Russen geben euch die Schuld an Menschikows Tod und am Aufstieg Apophis’. Sie geben euch für alles die Schuld.«
    »Das sind wir ja gewohnt«, sagte ich. »Aber du warst anderer Meinung als sie?«
    Er drückte seine zu große Kappe. »Ich habe gesehen, wie mächtig ihr seid. Ihr habt das Tjesu Heru -Ungeheuer besiegt. Ihr hättet mich umbringen können, aber das habt ihr nicht. Ich glaube, ihr seid nicht böse.«
    »Vielen Dank auch.«
    »Nach unserer Begegnung wurde ich neugierig. Ich begann, alte Schriftrollen zu lesen, und lernte die Macht des Gottes Schu zu kanalisieren. Ich war schon immer ein guter Luftelementalist.«
    Amos stöhnte. »Das war mutig, Leonid. Mitten im russischen Nomos auf eigene Faust den Weg der Götter zu lernen? Das war wirklich tapfer.«
    »Eher vermessen.« Auf Leonids Stirn glänzten Schweißtropfen. »Jacobi hat Magier schon für geringere Verbrechen umgebracht. Einer meiner Freunde, ein alter Mann namens Mikhail, sagte unvorsichtigerweise einmal, dass vielleicht nicht alle Kanes schlecht seien. Jacobi ließ ihn wegen Verrats festnehmen. Sie übergab ihn Kwai, der mit – mit Blitzen zaubert … schreckliche Dinge. Ich hörte Mikhail vor seinem Tod drei Tage im Verlies schreien.«
    Amos und Zia wechselten besorgte Blicke. Ich hatte so ein Gefühl, dass sie nicht zum ersten Mal von Kwais Foltermethoden hörten.
    »Es tut mir so leid«, sagte Amos. »Aber wie kannst du dir sicher sein, dass Jacobi und Kwai für Apophis arbeiten?«
    Der junge Russe sah mich an, als wolle er sich noch einmal rückversichern.
    »Du kannst Amos vertrauen«, versprach ich. »Er wird dich beschützen.«
    Leonid kaute auf seiner Lippe herum. »Gestern war ich in einer der Kammern tief unter der Eremitage, einem Ort, den ich für geheim hielt. Ich las eine Schriftrolle, um Schu herbeizurufen – sehr verbotene Magie. Ich hörte Jacobi und Kwai kommen, also versteckte ich mich. Ich belauschte die beiden, ihre Stimmen waren jedoch … zersplittert. Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll.«
    »Jemand hatte von ihnen Besitz ergriffen?«, fragte Zia.
    »Schlimmer«, sagte Leonid. »Sie kanalisierten beide Dutzende von Stimmen. Es war wie ein Kriegsgericht. Ich hörte zahlreiche Ungeheuer und Dämonen. Eine Stimme hatte den Vorsitz bei diesem Treffen, sie war tiefer und kräftiger als die anderen. So etwas hatte ich noch nie gehört, es war, als könnte die Dunkelheit sprechen.«
    »Apophis«, sagte Amos.
    Leonid war leichenblass geworden. »Ihr müsst mir glauben, die meisten Magier in Sankt Petersburg sind nicht böse. Sie sind bloß verängstigt und kämpfen um ihr Leben. Jacobi hat ihnen eingeredet, sie würde sie retten. Sie hat sie mit Lügen in die Irre geführt. Sie behauptet, die Kanes seien Dämonen. Aber sie und Kwai … sie sind die wirklichen Ungeheuer. Sie sind keine Menschen mehr. Sie haben ihr Lager in Abu Simbel aufgeschlagen. Von dort werden sie die rebellischen Magier gegen den Ersten Nomos führen.«
    Amos blickte auf seine Karte. Er folgte mit dem Finger dem Nil Richtung Süden bis zu einem kleinen See. »Ich spüre nichts in Abu Simbel. Wenn sie sich dort aufhalten, ist es ihnen gelungen, sich vollständig meiner Magie zu entziehen.«
    »Sie sind dort«, beteuerte Leonid.
    Zia starrte grimmig vor sich hin. »Direkt vor unserer Nase, wo sie aus kurzer Entfernung zuschlagen können. Wir hätten die Rebellen im Brooklyn House umbringen sollen, als wir die Gelegenheit dazu hatten.«
    Amos schüttelte den Kopf. »Wir sind Diener der Maat – Ordnung und Gerechtigkeit. Wir töten unsere Feinde nicht wegen etwas, das sie vielleicht in der Zukunft tun könnten.«
    »Und nun werden unsere Feinde uns umbringen«, sagte Zia.
    Auf der Tischkarte sprühten in Spanien zwei weitere Statuetten Funken und zerschmolzen. An der Küste Japans zerbrach ein Miniaturschiff.
    Amos zog eine Grimasse. »Noch mehr Verluste.«
    Er wählte eine Kobrastatuette aus Korea, schob sie zu dem Schiffswrack und entfernte die geschmolzenen Magier aus Spanien.
    »Was ist das für eine Karte?«, fragte ich.
    Zia schob eine Hieroglyphenfigur von Deutschland nach Frankreich. »Das ist Iskanders Kriegskarte. Ich habe euch doch einmal erzählt, dass er Experte in Statuenmagie war.«
    Ich erinnerte mich. Der

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