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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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den Zauberspruch finden und ihn aufhalten.«
    Zia verschränkte die Arme. »Aber das schafft ihr nie. Du hast gerade gesagt, dass sämtliche Abschriften zerstört wurden.«
    »Wir werden Thot um Hilfe bitten«, sagte ich. »Carter ist schon auf dem Weg zu ihm. Und in der Zwischenzeit … muss ich was erledigen. Vielleicht gelingt es mir, unsere Schattentheorie auszutesten.«
    »Wie denn?«, fragte Amos.
    Ich erzählte ihm, was ich vorhatte.
    Er sah aus, als wolle er widersprechen, doch er schien den Trotz in meinen Augen zu bemerken. Immerhin sind wir verwandt. Er weiß, wie stur Kanes sein können, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben.
    »Na schön«, sagte er. »Erst mal musst du etwas essen und dich ausruhen. Du kannst bei Tagesanbruch aufbrechen. Zia, ich möchte, dass du sie begleitest.«
    Zia sah bestürzt aus. »Ich? Aber ich könnte … Ich meine nur, ist es ratsam?«
    Wieder hatte ich das Gefühl, dass mir eine wichtige Unterhaltung entgangen war. Worüber hatten Amos und Zia diskutiert?
    »Dir passiert nichts«, versicherte Amos ihr. »Sadie wird deine Hilfe brauchen. Und ich werde jemanden organisieren, der tagsüber auf Re aufpasst.«
    Sie wirkte ziemlich nervös, was überhaupt nicht zu ihr passte. Zia und ich hatten in der Vergangenheit unsere Meinungsverschiedenheiten gehabt, aber an Selbstvertrauen hatte es ihr nie gemangelt. Nun machte ich mir fast Sorgen um sie.
    »Kopf hoch«, sagte ich aufmunternd. »Das wird ein Klacks. Ein kleiner Ausflug in die Unterwelt, zum glutroten See des Verderbens. Was soll da schon schiefgehen?«

Carter
    7.
    Ich werde von einem alten Freund erwürgt
    Okay.
    Sadie haut mit irgendeinem Typen zu irgendeinem kleinen Abenteuer ab und überlässt mir die langweilige Aufgabe herauszufinden, wie die Welt gerettet werden kann. Warum klingt das so vertraut? Ach, richtig. So macht Sadie das immer. Wenn es Zeit ist für den nächsten Schritt, kann man sich darauf verlassen, dass sie auf irgendeiner ihrer Hyperaktivitätstangenten seitlich ausschert.
    [Warum dankst du mir, Sadie? Das war kein Kompliment.]
    Nach der Schulparty war ich ziemlich angefressen. Schlimm genug, dass sie mich gezwungen hatte, eng umschlungen mit ihrer Freundin Lacy zu tanzen. Aber auf der Tanzfläche zusammenzuklappen und dann mit der in meiner Achselhöhle vor sich hinschnarchenden Lacy aufzuwachen und dann zu erfahren, dass ich den Besuch von zwei Göttern verpasst hatte – das war einfach nur peinlich.
    Nachdem Sadie und der Russe abgezischt waren, brachte ich unsere Leute ins Brooklyn House zurück. Walt war verdattert, dass wir so bald zurück waren. Ich bat ihn und Bastet auf die Terrasse, um sie kurz ins Bild zu setzen. Ich erklärte, was Sadie mir über Schu, Anubis und diesen Russen Leonid erzählt hatte.
    »Ich fliege mit Freak nach Memphis«, sagte ich, »rede mit Thot und komme dann wieder her.«
    »Ich begleite dich«, sagte Walt.
    Sadie hatte mir ja aufgetragen, ihn mitzunehmen, aber wenn ich ihn mir so ansah, bekam ich Zweifel. Walts Wangen waren eingefallen. Seine Augen glasig. Es war erschreckend, wie viel schlechter er im Vergleich zum Vortag aussah. Ich weiß, es ist brutal, aber ich musste an ägyptische Begräbnisriten denken und daran, wie sie den Körper mit Natron füllten, um ihn langsam von innen auszutrocknen. Walt sah aus, als hätte man bei ihm mit dieser Prozedur bereits angefangen.
    »Hör zu«, sagte ich. »Sadie hat mich gebeten, auf dich aufzupassen. Sie macht sich Sorgen um dich. Genau wie ich.«
    Er schob trotzig den Kiefer vor. »Wenn ihr einen Schatten bei eurem Zauberspruch einsetzen wollt, müsst ihr ihn mit dieser Statuette fangen. Ihr braucht einen Saw , einen Amulettmacher, und ich bin der beste, den ihr habt.«
    Leider hatte Walt Recht. Weder Sadie noch ich waren fähig, einen Schatten einzufangen – falls es überhaupt möglich war. Walt hatte als Einziger die Begabung, so ein Amulett anzufertigen.
    »Gut«, murmelte ich. »Aber … übernimm dich nicht. Ich will nicht, dass mich meine Schwester zu Hackfleisch verarbeitet.«
    Bastet stupste Walt an den Arm, wie es eine Katze bei einem Käfer tut, wenn sie sehen will, ob er noch lebt. Sie schnupperte an seinen Haaren.
    »Deine Aura ist schwach«, sagte Bastet, »aber du solltest die Reise eigentlich schaffen. Versuche, dich nicht zu überanstrengen. Zaubere nur, wenn es unbedingt nötig ist.«
    Walt verdrehte die Augen. »Ja, Mutter.«
    Bastet schien das zu gefallen.
    »Ich werde auf die anderen

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