Die Kanzlerin - Roman
lachte ihn aus. »Das nächste Mal nehme ich eine Lupe mit«, sagte sie, nicht höhnisch, sondern so erfrischend direkt, dass der Nervöse nur kurz diskutierte und sich dann beruhigte.
»Zwei Minuten habt ihr noch«, sagte Jenny, »sind noch ein paar Akkus geladen?«
Einer der Männer schaute auf die Uhr. »Ihr habt es gehört, Leute. Zwei Minuten. Die Zeit läuft ab – jetzt.« Es war das Kommando für die Verzweifelten, für die vielen, die noch nicht gekommen waren und nun entschlossen an ihren Schwänzen zupften.
Die Männer waren jetzt total konzentriert. Es gab keine Hektik, und es war noch stiller als zuvor. Ich verbrenne, dachte Loderer und glaubte gleichzeitig, eine Kirchenglocke zu hören.
Stille Entladungen, dann sagte der Mann mit der Uhr: »Stopp, Männer, die Zeit ist um.«
Jenny machte allein weiter. Einer der Männer beugte sich zu Loderer und sagte: »Ich gratuliere dir zu deiner Frau. Sie ist ein Geschenk, für uns alle.« Und als Jenny noch einmal heftig gekommen war, sagte er: »Das hat sie verdient. Das hat sie verdammt noch mal verdient.«
An der Bar wartete der kleine Nervöse. »Trink ein Bier«, sagte Jenny, als er sie fragte, ob sie das zum ersten Mal mache. »Was meinst du?«, fragte sie, und er flüsterte ihr ins Ohr: »Ich will dir meinen Schwanz zeigen. Extrem klein. Törnt aber viele Frauen an.«
Jenny stand auf. »Dann komm mit.« Und Loderer beobachtete, wie Jenny in einer Nische den kleinen Schwanz begutachtete. Und hörte, wie der Kleine sagte: »Zwanzig Euro, wenn du ihn kurz in den Mund nimmst.« Loderer stand jetzt hinter Jenny. Sie sagte: »Ein Kaugummi wäre mir lieber«, und hakte sich bei ihm ein.
Sie gingen die Metalltreppe hinunter. Es war windig draussen. Sie rauchten und pumpten sich die Lungen voll. Und schauten sich an.
»Wie seh ich aus?«, fragte sie.
»Frau Male, du siehst prima aus. Dein Kostüm ist total verschmutzt.«
»Das wird den Taxifahrer aber freuen.« Dann strich sie sich durch die Haare und bemerkte, dass sie verklebt waren. »Hat mir da einer drübergespritzt?«
»Ja«, sagte er, »das habe ich gesehen.«
»Du bist eine Drecksau, Controller. Aber es ist gut mit dir.«
»Ich will dich ficken jetzt.«
»Hier?«
»Im Hotel«, sagte er, »allein.«
»Aber gern«, sagte Jenny. »Ich bin dein Einmalhürchen, und du bestimmst.«
Sie lag auf dem Sofa und hatte den Fernseher angemacht, als er von der Toilette kam. »Soll ich mich duschen?«, fragte sie und blieb liegen. »Hast du mir eigentlich das Nuttengeld schon gegeben, Controller?«
Der Satz pumpte seinen Schwanz sofort auf. Er riss einen Briefumschlag auf. »Zweitausend. Reicht das?«
»Du spinnst«, sagte sie, »ich nehme gar nichts. Ich will dein Geld nicht, Filip. Ich will jetzt endlich mit dir vögeln. Mit dir. Ich bin ein Ferkel und du auch. Also richte mich jetzt ab.«
Er drang in sie ein, mit heftigen Stössen, starrte auf den eingetrockneten Samen auf ihrem Hals, dem Gesicht und verlor, endlich, die Kontrolle.
»Du hast mich markiert, Filip. Jetzt gehör ich dir. Du hast mich beschützt, und ich war frei. Ich danke dir, Controller. Ich danke dir sehr.«
Ihr Gesicht war gerötet, als sie sagte: »Die Jungs haben fast den Verstand verloren, wir sind also nicht die Einzigen.«
»Ich bin alt«, sagte Loderer.
»Was ich brauche, bekomme ich von dir.«
»Was ich geben kann, das gebe ich dir. Und wenn du manchmal mich brauchst, dann macht mich das glücklich.«
Die Nacht war kurz. Loderer konnte nicht schlafen. Er sass auf dem Bett und hörte sie atmen. Sie schlief tief, und manchmal streichelte er sie. Ihre Haut war etwas feucht, seine war trocken. Ihre Haut passte zu seiner Haut.
Donnerstag, 14. August
Kurz nach 6 Uhr war seine Lust so übermächtig, dass er den Kopf zwischen ihre Beine drückte und seine Zunge in ihren Spalt steckte. Sie war nass, schon nach wenigen Sekunden war sie sonass, dass er seinen Schwanz in ihre Möse steckte. Sie seufzte, aber ihre Augen waren geschlossen. Sie schlief, und er fickte sie, mit ruhigen, langsamen Stössen.
A ls der Wecker klingelte, drückte Jodler mechanisch den Schalter nach unten, drehte sich auf die Seite und nickte wieder ein. Als er Hubschraubergeräusche hörte, schreckte er auf. Es war ein furchtbarer Traum, aus dem er erwachte. Er war mit dem Auto unterwegs, und die Strasse war hell und leer. Er hatte freie Fahrt. Plötzlich aber verengte sich die Fahrspur, er sah Betonpfeiler inmitten einer Strassenkreuzung, die ihn
Weitere Kostenlose Bücher