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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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außerhalb des Unternehmens;
     in besseren Phasen auch betriebsintern. Denn Konkurrenz belebt den Geist.

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    19. Oktober
Gegen warten – Das Team ist wichtiger als die Strategie
    In seinem Buch
»Der Weg zu den Besten«
beschreibt der US-Bestsellerautor Jim Collins gleich im ersten Kapitel eines der wichtigsten Managementprinzipien, das leider
     oft vergessen wird: Stelle zuerst eine gute Mannschaft auf – danach eine gute Strategie!
    In der Praxis läuft es meist andersherum: In stundenlangen Sitzungen werden glorreiche Pläne ausgebrütet, teure Berater eingekauft,
     die diese Pläne mitentwerfen, bestätigen oder umsetzen helfen – für eine Truppe, die dann mühevoll überzeugt werden muss oder
     dagegenarbeitet. So kann man sein Geld auch zum Fenster rauswerfen. Wer sich von vorneherein mit den richtigen Leuten umgibt,
     erspart sich dagegen viel Ärger, Stress und Mühe. Mitarbeiter, die gemeinsame Werte teilen, Feuer und Flamme für das Unternehmen
     sind, müssen nicht straff geführt werden. Sie sind
der
Erfolgsmotor.
    Der Chef von Wells Fargo, Richard P. Cooley, wusste das. Als er die Leitung des Unternehmens übernahm, stand die Deregulierung |357| des US-Bankensektors unmittelbar bevor. Es waren ungewisse, turbulente Zeiten. Cooley schmiedete jedoch keine Krisenpläne,
     sondern konzentrierte sich allein auf die Rekrutierung von Talenten und stellte das damals beste Managementteam seiner Branche
     zusammen. Der Erfolg kam automatisch: Cooley steigerte den Börsenkurs von Wells Fargo um den Faktor drei, während die Konkurrenten
     im Schnitt um 59 Prozent hinter dem Markt zurückblieben.
    Aber wie findet man die
richtigen
Leute? Ganz einfach: indem man sich ihren Lebensweg anschaut. Ihre Erfolge, aber auch ihr bisheriges Verhalten und ihr Umfeld
     sprechen für sie. Sie engagieren sich von allein, übernehmen gerne Verantwortung – auch für Fehler; sie sind kreativ, aber
     zugleich diszipliniert genug, um auch die unangenehmen Aufgaben mit Leidenschaft zu erledigen. Und sie bilden ein strahlendes
     Vorbild für Kollegen und verbessern mit ihrem Optimismus das Klima. Es ist unwahrscheinlich, dass sich solche Talente erst
     auf dem Scheitelpunkt ihrer Biografie zu erkennen geben. Vielmehr bewähren sie sich in kleinen Aufgaben und warten nicht erst,
     bis man ihnen eine Bühne bietet. Apropos: Auf was warten Sie noch?

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    20. Oktober
Regelnregel – Wer weniger vorgibt, erreicht bei Mitarbeitern mehr
    Schon erstaunlich, was sich in unseren Köpfen abspielt. Eben noch haben wir freudig an dem neuen Projekt getüftelt, haben
     dankenswerterweise die Organisation übernommen, mit einem bescheideDa kommt der Chef um die Ecke und macht klare Vorgaben,
     was er alles anders haben möchte, hier noch dies, dort das – und bitte alles bis gestern und genau so! Und was passiert? Schlagartig
     erlischt unwiese unseren Ehrgeiz beflügelte, mutiert das Projekt zu einer mühsamen Aufgabe, an der wir uns abarbeiten.
    Regeln essen Eifer auf. Das ist ein psychologisches Phänomen, das sich sogar beliebig wiederholen lässt, was etwa zwei Wissenschaftler |358| der Universitäten Köln und Zürich bewiesen: Ihre Probanden sollten Spielgeld für einen fiktiven Chef vermehren. Der ließ ihnen
     mal freie Hand, mal forderte er einen Mindesteinsatz. Egal, wie viele Runden die Forscher spielen ließen: Die Mitarbeiter
     ohne Vorgaben waren jedes Mal deutlich erfolgreicher. Motivation und Leistung stiegen sofort, wenn der Chef seine Mannen nicht
     gängelte. Falls Sie diese Einsicht nicht wundert, dann liegt das daran, dass sie von biblischem Alter ist: Im Gleichnis von
     den anvertrauten Talenten in Matthäus 25 ab Vers 14 erzählt Jesus von einem Herrn, der seinen Knechten einige Talente (= viel
     Geld) überträgt. Dem einen fünf, dem anderen zwei, dem Dritten ein Talent. Vorgaben macht er nicht. Und das ist gut so. Denn
     die ersten beiden verdoppelten den Einsatz jeweils. Nur der dritte nicht. Der vergrub das Vermögen einfach. Okay, solche Leute
     gibt’s leider auch. Aber sie sind, wie man nachlesen kann, Einzelfälle.
    Solche Geschichten müssten Manager enorm erleichtern. Sie befreien Führungskräfte von dem Irrglauben, ihren Mitarbeitern alles
     vorbeten zu müssen, damit sie ihr Bestes geben. Doch das Gegenteil passiert: Immer wieder geben Manager genauso kleine wie
     konkrete Rahmen vor und wundern sich, dass das Ergebnis mager ausfällt. Schon erstaunlich, was sich so alles in unseren Köpfen
    

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