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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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bereit, ihre Thesen auch wieder zu verwerfen, wenn sich bessere finden. Ihr Urteil ist somit
     nicht pauschal, sondern konkret, plausibel und den Alternativen mehrheitlich überlegen.

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    28. März
Über Sicht – Warum Feedback so wichtig ist
    Nur die besten Freunde sagen einem die Wahrheit ins Gesicht. Das macht sie ja auch erst zu guten Freunden und ihr Feedback
     so nützlich. Zu wissen, wie man auf andere wirkt, im Guten wie im Schlechten, was beim Gegenüber ankommt, die Eigensicht mit
     der Fremdwahrnehmung abzugleichen, ist essenziell dafür, wie man sich weiterentwickelt. Das Gros der Karriereratgeber betont,
     diese unverblümten Rückmeldungen immer wieder einzufordern. Sie verhindern, dass man beim Lernen in eigenen, sich selbst perpetuierenden
     Erfahrungen verharrt. Alfred P. Sloan – er war von Anfang der Zwanziger- bis Mitte der Fünfzigerjahre Vorstand bei General
     Motors – soll am Ende einer Sitzung oft gesagt haben: »Gentlemen, ich gehe davon aus, dass wir über die vorliegende Entscheidung
     absolut einer Meinung sind.« Alle am Tisch nickten. »Dann schlage ich vor, weitere Diskussionen zum Gegenstand des nächsten
     Meetings zu machen, damit wir genügend Zeit haben, um uns eine abweichende Meinung zu bilden und so zu verstehen, worum es
     bei dieser Entscheidung überhaupt geht.«
    Genial. Nur filtern Sie solche Rückschlüsse immer. Es sind persönliche Meinungen. Womöglich verfolgen manche mit ihrer Kritik
     nur eigene Ziele und versuchen Sie zu manipulieren. Davor müssen Sie sich unbedingt schützen. Aber bitte nicht kategorisch!
     Sobald unterschiedliche Leute dieselbe Meinung teilen, ist das ein gutes Indiz |103| für einen wahren Kern. Hören Sie dabei ruhig auch auf Ihren Instinkt. Er trügt selten. Hauptsache, Sie betrügen sich nicht!

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    29. März
Falsche Bescheidenheit – Sparen Sie nicht mit Eigenlob!
    Wer nicht wirbt, stirbt. Was für Produkte gilt, trifft auch auf Karrieren zu. Vor allem auf weibliche. Frauen tun sich im
     Vergleich zu Männern mit dem Marketing in eigener Sache nachweislich schwerer: Viele verhalten sich kollegial, scheuen aber
     die Bühne, schmücken sich ungern mit den Federn anderer, sondern weisen darauf hin, wer alles am Erfolg mitgewirkt hat. Und
     wenn andere sie ausnutzen, lächeln einige sogar noch.
Mona-Lisa-Syndrom
heißt das Phänomen in der Fachliteratur. Klingt harmlos, die Folgen sind aber alles andere als das: Noch immer verdienen Frauen
     in gleicher Position bis zu 24 Prozent weniger als Männer, nur knapp elf Prozent erreichen überhaupt Topjobs.
    Schlechtes Selbstmarketing sorgt nicht nur für weniger Einkommen, es spielt auch eine Rolle beim Scheitern. In einer Umfrage
     des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater hielten 28 Prozent falsche Bescheidenheit für einen der Top-10-Karrierekiller.
     Die Psychologin Monika Sieverding von der Universität Heidelberg untersuchte, warum Männer bei Bewerbungen oft erfolgreicher
     sind. Heraus kam: Männer reden über ihre beruflichen Stärken im Schnitt eine Minute länger (3 Minuten 42) als Frauen (2 Minuten
     50).
    Bescheidenheit ist eine Zier – weiter kommt man ohne ihr: So eitel und unangenehm einem Selbstdarstellung vorkommt, wer nicht
     auffällt, fällt durchs Raster. Selbst die großartigste Leistung verpufft, wenn sie keiner mitbekommt. Dieses ständige Werben
     erfordert natürlich Fingerspitzengefühl, sonst driftet es leicht in Wichtigtuerei ab. Die Geschichte ist voll von Egos, deren
     Erfolg sie nicht vor übersteigertem Geltungsbedürfnis bewahrt hat: Alexander der Große etwa bezeichnete sich selbst als »Sohn
     des Zeus«, Katharina die Große weigerte sich, Briefe zu öffnen, die nicht an »Ihre Königliche Majestät« adressiert waren,
     und George Washington wollte unbedingt »Seine Hoheit der Präsident der Vereinigten Staaten« genannt |104| werden. Hossa! Im Beruf sollte man definitiv subtiler vorgehen. Bewährte Wege sind etwa, bei größeren Aufgaben regelmäßig
     Zwischenberichte zu liefern und Fortschritte zu berichten. Oder sich in Meetings zu Wort melden. Allerdings nicht ständig,
     dafür aber mit ausgearbeiteten, frischen Ideen. Oder man bietet sein Wissen und seine Hilfe anderen Kollegen an. Das hat den
     Vorteil, dass diese später positiv über einen reden. Und Mundpropaganda wirkt sogar noch stärker als Eigenwerbung.

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    30. März
Gute Acht – Was Erfolgreiche eint
    Gibt es Eigenschaften, die Menschen erfolgreich machen?

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