Die Karriere-Bibel
beginnt mit der Überzeugung, vor einem stünde ein unüberwindbarer Berg an Bedingungen. Wir sehen nur
noch den Berg und nicht mehr den Gipfel. Nicht wenige verharren anschließend vor dem Hindernis, kehren um oder gehen lieber
zahllose, vermeintlich leichtere Umwege.
Lassen Sie sich von Bedingungen bloß nicht ins Bockshorn jagen! Ein Gipfelsturm gelingt auch in Etappen. Überlegen Sie sich,
wo Sie stehen und was als Nächstes getan werden müsste, um dem Ziel einen Schritt näher zu kommen. Und dann gehen Sie los.
Schritt für Schritt. Basiscamp für Basiscamp. Tatsächlich ist es so: Wenn-dann-Typen erreichen nie etwas, Los-geht’s-Typen
alles.
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|98| 24. März
Zweifelsfall – Wie sich Zwiespalt überwinden lässt
Gestern haben Sie gelesen, warum Zweifel hinterhältig sind. Heute lesen Sie, wie Sie diese überwinden. Wer immerzu pessimistisch
denkt, hat meist eine verzerrte Wahrnehmung. Notorische Schwarzseher sind nicht mehr in der Lage, die Probleme aus einer neutralen
Position mit genügend Abstand zu betrachten. Der beste Weg, Versagensängste zu überwinden, ist daher, sie zu verstehen. Die
folgenden zehn Fragen helfen dabei:
Warum trauen Sie den Zweifeln mehr als dem ersten Impuls?
In welchen Situationen bekommen Sie Selbstzweifel?
Was genau lässt Sie so denken und fühlen?
Welche Meinungen oder Erfahrungen stecken hinter Ihrem Pessimismus: Sind es eigene oder die von Menschen, die Sie in der Vergangenheit
geprägt haben: Eltern, Lehrer, Kollegen?
Wenn es nicht eigene Erfahrungen sind, was macht Sie so sicher, dass diese für Sie gelten?
Geben Sie den Zweifeln deshalb nach, weil Sie sich in der Rolle des Skeptikers sicherer fühlen?
Haben Sie Angst vor Kritik oder vor dem Scheitern?
Oder haben Sie moralische Zweifel? Ist das, was Sie vorhaben, ethisch bedenklich oder falsch?
Was müssten Sie tun, damit Sie Ihr Gewissen beruhigen?
Was hindert Sie, an sich und Ihre Möglichkeiten zu glauben?
Einer, den in seinen vielen Jahren im Gefängnis sicher viele Selbstzweifel geplagt haben, ist der südafrikanische Bürgerrechtler
und spätere Präsident Nelson Mandela. Er hat sie offenbar überwunden und seine Erfahrung zu dieser wunderbaren Formel verdichtet:
»Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir unzureichend sind. Unsere tiefste Angst ist, dass wir über die Maßen machtvoll sind.
Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, das uns am meisten ängstigt. Wir fragen uns, wer bin ich, brillant zu sein, großartig,
talentiert und sagenhaft? Aber tatsächlich, wer bist du, es nicht zu sein?«
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|99| 25. März
Hastplatz – Das ganze Geheimnis des Zeitmanagements
Fleiß ist aller Aufstieg Anfang. Das wissen Sie bereits seit dem 17. März. Leider lässt er sich objektiv nicht messen, so
dass ihn in vielen Unternehmen ein anderes Instrument ersetzt: die Uhr. Anwesenheit – an Wochenenden oder bis spät in die
Nacht – avanciert so zum Symbol für Leistungswillen und Leistungskraft. Der Fleißige, er arbeitet nicht effizient, sondern
lange. Feierabend Fehlanzeige. Nicht selten wenden Führungskräfte rund 80 Prozent ihrer Energie für den Beruf auf. Das hat
natürlich Folgen, zuerst für das Privatleben: Freunde gehen verloren, Ehen werden geschieden, Hobbys veröden, der Mangel an
Bewegung führt zu gesundheitlichen Problemen. Über kurz oder lang nimmt sogar die Leistungsfähigkeit ab. Immer nur Vollgas
geben – das verträgt selbst der stärkste Motor nicht. Das Burn-out-Syndrom ist nur eine Folge.
Um der drohenden Sinnkrise zu entgehen, stürzen sich einige in die Esoterik, finden aber auch bei Karma und Kabbala keine
Ruhe. Kein Wunder: Nur ein Leben in Balance macht dauerhaft erfolgreich und glücklich. Der Ausweg, den manche Autoren anbieten,
ist Zeitmanagement. Doch vergleicht man all diese Zeitgeister, kommt immer nur ein Rat heraus: Führe dein Leben, als wäre
es ein Unternehmen! Ermittle deine Ziele, setze Prioritäten und halte dich konsequent daran – im Privaten genauso wie im Job!
Das klingt banal und ebenso esoterisch, ist aber wenigstens pragmatisch. Erfüllung in Job und Privatleben zu finden, ist vor
allem eine Frage der Konsequenz. Was in der täglichen Hektik, der Jagd nach Erfolg und Anerkennung, leider häufig ausgeblendet
wird: Karriere ist nicht alles. Es gibt auch ein Leben vor dem Tod.
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|100| 26. März
Vor Sorge – Warum man sich von Erfolg nicht einlullen lassen sollte
Wenn man erst einmal in einer
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