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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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könnt Ihr behalten, wenn Ihr wollt.«
    »Er spricht dieselbe Sprache wie wir, und auch den Akzent kenne ich«, flüsterte Fretter Kraven zu. Dann wandte er sich wieder an Vill. »Was hat ein Mann aus Abrogan mit diesen Tieren zu schaffen?«
    Vill neigte den Kopf und taxierte Fretter. »Dann seid auch Ihr in Abrogan beheimatet?«
    »So beheimatet wie die Haare auf meinem Hintern«, brummte Blurdo. »Verdammte Usurpatoren.«
    »Wie heißt Ihr?«, fragte Fretter.
    »Vill. Und Ihr?«
    Kraven runzelte die Stirn. »Dieser Name kommt mir bekannt vor«, flüsterte er Fretter zu. »Warum gibt er seinen Nachnamen nicht preis?«
    »Ich bin Hauptmann Fretter von der Palastwache«, rief Fretter. »Und die Winsters gehören zu meiner Kompanie.«
    Vill nickte, als er den Namen Winster hörte. »Dann dient Ihr Kryst?«
    »Ja!«, erklärte Fretter erleichtert. »So ist es in der Tat. Unser Magier gehört zu Krysts persönlichem Beraterstab.«
    »Dann würde Euer Tod ihn schmerzen?«
    Fretter zögerte. Etwas an Vills Worten ließ ihn aufhorchen. Der Mann schien wenig erbaut über die Tatsache, dass sie Landsleute waren.
    »Ich kann ihn nicht herausgeben, solange ich nicht weiß, zu welchem Zweck Ihr seine Dienste benötigt. Vielleicht kann er auch von hier aus helfen.«
    Vill schüttelte den Kopf. »Ihr fragtet nach den Gründen für die Toten. Es ist ganz einfach. Ich ließ sie töten, um meine Überlegenheit unter Beweis zu stellen, damit Ihr tun werdet, was ich verlange. Und genau dies erwarte ich jetzt von Euch. Ohne weitere Widerrede. Schickt mir den Magier innerhalb der nächsten drei Minuten, oder ich werde meine Überlegenheit erneut unter Beweis stellen.«
    »Wir befinden uns auf höherem Grund«, warnte Fretter.
    »Das ist nicht immer ein Vorteil. Drei Minuten.«
    Fretter wandte sich an Spragg. »Kannst du diesen Wurm von hier aus erledigen?«
    »Ungewiss. Der Schusswinkel ist sehr steil.«
    »Behalte den Pfeil auf der Sehne.«
    »Ihr dürft mich nicht zu ihm schicken«, erklärte Kraven. »Ich kann den Schleier nicht versetzen. Sobald er das herausfindet, wird er mich töten.«
    Wex war derselben Meinung. Kraven war nicht der Kartenzeichner. Nur die Flussmenschen hatten das geglaubt. Er fragte sich, ob einer von ihnen unter der Folter diese Information preisgegeben hatte. Kraven nach draußen zu schicken wäre sein sicherer Tod.
    Fretter sah das genauso. »Das werde ich nicht, mein Freund«, versicherte er Kraven.
    In diesem Moment kamen sechs mit Lanzen bewaffnete Zwerge in den Raum gestürmt und richteten sie auf Kraven, Wex und Fretter.
    »Halt!«, bellte Fretter. »Was soll das?«
    Blurdo trat auf ihn zu. »Das Interesse meines Klans ist es, der Forderung stattzugeben.«
    Fretter wollte protestieren, aber der Zwerg neben ihm drückte ihm sofort die Spitze seines Lanze zwischen die Rippen.
    »Ich könnte meine Soldaten rufen«, erklärte Fretter. »Dem Mann dort unten kann man nicht vertrauen.«
    »In der Tat. Ich vertraue niemandem, der über zwei Ellen groß ist. Jetzt noch viel weniger, da Ihr meinem Volk erneut so viel Gram bringt.« Mit den Lanzen schoben Blurdo und seine Männer Kraven zum Durchgang. »Und denkt gar nicht daran, Euch uns entgegenzustellen. Wir sind mehr an der Zahl, und wir kennen dieses Tunnellabyrinth. Ihr könnt uns in unserem Heim nicht die Stirn bieten.« Dann fügte er etwas sanfter hinzu: »Lasst es mich nicht bereuen, dass ich Euch eingelassen habe.« Er bedeutete seinen Männern, Kraven abzuführen.
    Cirilla packte ihn am Arm. »Hör auf Fretter.«
    »Ich habe ihn gehört. Aber selbst wenn der Mann dort draußen nicht Wort hält, verschlimmert das unsere Lage nicht. Wenn er es doch tut, haben wir endlich unseren Frieden wieder, und das, indem wir lediglich einen Fremden ausliefern, statt im Kampf unser Leben zu riskieren.«
    Cirilla seufzte, konnte aber nichts erwidern. Blurdos Gründe waren vernünftig. Er schützte nur sein eigenes Volk.
    Kraven blickte Wex an. »Sie haben den Falschen, und das weißt du«, sagte er. Dann war er weg.
    »Noch ein Mann auf der Lichtung!«, rief Spragg. »Und eine Frau.«
    »Eine Frau?«, wiederholte Wex erstaunt.
    »Es ist Adara.«

44
    Das Letzte, was Vill erwartet hatte, war den Flussmenschen Blu wiederzusehen. Als er mit dem dunkelhaarigen Mädchen aus dem Turm gehumpelt kam, drängte sich ihm die Frage auf, ob er sich eventuell verschätzt haben könnte. Dies war eine neue Variable, und er hatte sie nicht mit einberechnet.
    Blu kam heran, Adara an der

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