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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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von dem Kampf. Stattdessen seufzte er nur unglaublich erleichtert und beantwortete Arkhs Frage. »Ich wollte verhindern, dass sie den Turm angreifen.«
    »Wenn du dich verborgen gehalten hättest, hätte dir das einen Tag Vorsprung verschafft, während sie weiterhin den Turm belagern.«
    »Die Kinder sind noch da drin, außerdem die Zwerge, die uns Zuflucht gewährt haben. Ich will nicht, dass sie für mich sterben.«
    »Das möchte ich genauso wenig«, erwiderte Arkh. »Ich schlage vor, wir entfernen uns, bevor die allgemeine Verwirrung sich gelegt hat.«
    »Welche Verwirrung?«
    »Ich dachte, du wüsstest es. Das Düsterlinglager ist in hellem Aufruhr. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt für einen Fluchtversuch. War das nicht der Grund, weshalb ihr den Turm verlassen habt?«
    »Wir dachten, sie würden angreifen.«
    »Nein. Ich ging zum Turm, um euch zu informieren. Warum seid ihr nicht beim Treffpunkt an der verborgenen Brücke ein Stück flussabwärts erschienen?«
    Wex verdrehte die Augen. »Der Wachposten hielt dich für einen Düsterling.«
    Arkh schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht von ihrer Art. Aber ich kann mich im Dunkeln unter ihnen bewegen, und man mag mich aus der Entfernung für einen halten. Sie stammen von verschiedenen Sippen und kennen sich nicht alle untereinander. Aber das ist eine Geschichte für einen ruhigen Abend an einem warmen Feuer. Wir müssen aufbrechen, solange die Düsterlinge noch abgelenkt sind. Wenn wir uns beeilen, können wir vielleicht durch ihre Linien schlüpfen. Unsere Freunde aus Skye haben es bereits getan.«
    »Fretter und die anderen?«
    »In der Tat. Als ihr nicht kamt, bin ich durchs seichte Wasser zurückgewatet. Diese Geschöpfe hassen das Wasser. Ich habe eure Gruppe gesehen und bin ihr gefolgt.«
    »Und was ist es, das die Düsterlinge derart ablenkt?«
    Arkhs Gesichtsmuskulatur erlaubte es ihm nicht zu lächeln, aber Wex spürte, wie sehr er seine Worte genoss, während er auf die irrlichternden Fackeln im Lager der Düsterlinge deutete.
    »Sie haben ein Problem mit wilden Rindern.«

50
    Vill fand sich auf der Flucht vor gefräßigen Kühen wieder. Brüllend brachen sie aus allen Richtungen gleichzeitig in sein sorgsam errichtetes Lager, schleuderten Werkzeuge durch die Luft, zerstörten die hölzernen Hütten und zertrampelten jeden, der nicht schnell genug zur Seite sprang.
    Anfangs hatte Vill nur überrascht beobachtet, wie seine Düsterlinge entsetzt vor der sich von Westen her anpirschenden Rinderherde geflohen waren. Am Rand des Feuerscheins waren sie in Lauerstellung gegangen. Die Flammen hatten sich in kleinen Blitzen in ihren schwarzen Augen gespiegelt wie die Sonne in Schlitzers Messer. Dann hatten sie sich, begleitet von leisem Muhen, in einer breiten Linie verteilt. Vill hatte erwartet, dass sie gemächlich schnuppernd ins Lager getrottet kommen würden, um nach Futter zu suchen, wie es diese zahme Tiere manchmal machten. Vielleicht gehörten sie ja dem kleinen Volk. Stattdessen waren sie in geschlossener Formation losgestürmt.
    Der erste Düsterling, der ihnen im Weg stand, ging unter den stampfenden Hufen zu Boden und verschwand. Der zweite wurde aus dem Anbau geschleudert, in dem er gerade geschlafen hatte, um gleich vom nächsten Tier mit zuschnappenden Kiefern aufgefangen zu werden. Blut spritzte, das Monster rannte weiter und schüttelte den Düsterling, bis es einen großen Brocken aus seinem Rumpf herausgerissen hatte und der Rest des Körpers in hohem Bogen durch die Luft flog. Kauend preschte die Kreatur weiter.
    Vill brüllte seinen Düsterlingen im Laufen zu, sie sollten der tobenden Herde Einhalt gebieten, und obwohl sich die Soldaten ihnen entgegenstellten, schafften sie es lediglich, selbst zertrampelt und aufgeschlitzt zu werden.
    Die Rinder blieben nicht stehen, um sie zu fressen, sondern stürmten weiter und stürzten sich wie tollwütige Raubtiere im Blutrausch auf die nächstbeste lebendige Kreatur. Ein Kojote in einem Hühnerstall hätte nicht mehr Federn aufwirbeln können, als diese Rinder mit ihren Reißzähnen überall im zerstörten Lager das Blut seiner Düsterlinge verspritzten.
    Das steile Flussufer schien ihm eine geeignete Zuflucht, wohin die Tiere selbst in ihrer Raserei kaum vordringen würden. Vill nahm den Bogen vom Rücken, wirbelte herum und versenkte einen gut gezielten Pfeil in dem Jungtier, das ihm gefolgt war.
    Verdutzt drehte es den Kopf in dem Versuch, den gefiederten Schaft zu betrachten, der ihm unterhalb des

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