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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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glaube ich, hat sich in die Hose gemacht.«

26
    Spragg packte Wex und zog ihn von dem Baum weg.
    »Hast du das Ding nicht gesehen?«, keuchte er.
    »Ich habe es gesehen.«
    Wex war nicht sicher, wie viel er von seiner Begegnung berichten sollte. Wenn er den anderen erzählte, dass er sich mit einem Monster unterhalten hatte, könnten sie denken, er würde mit ihm unter einer Decke stecken. Und dann würden sie glauben, dass er für alle Übel verantwortlich war, denen sie begegnet waren. Vielleicht war er das ja auch. Aber Verda schien nicht böse zu sein, nur groß, wild und ein bisschen unsicher. Sie hatte sogar gewartet, bis er nach ihrer Unterhaltung auf einen echten Ast geklettert war, und sich erst dann in die Lüfte erhoben. Die mächtigen Flügelschläge hätten Wex immer noch um ein Haar vom Baum gefegt, und ihre letzten Worte hallten wie Donnergrollen in seinem Kopf: »Finger weg von meinen Schätzen!«
    »Ich konnte nur nicht runterklettern, solange es noch da war«, sagte er zu Spragg. »Wo ist es hin?«
    »Dort!« Spragg deutete auf die andere Seite des Tals.
    Wex begriff nicht sofort, was er da erblickte. Verda kreiste über dem Kamm, auf dem die anderen auf ihn gewartet hatten. Sie waren nicht mehr da. An ihrer Stelle stand eine menschenähnliche Gestalt, ein Schatten. Er war über zehn Meter groß, hatte kein Gesicht, und auch die Gliedmaßen waren nur angedeutet. Er rannte umher und schlug mit den Armen wild nach Verda. Wex erschauderte. Es sah aus, als hätte sich ein Stück aus dem Schleier gelöst, um seine neue Freundin anzugreifen.
    Verda wich geschickt aus. Der Baumdrache war um einiges größer als der Riesenschatten, umkreiste ihn aber nur und schien ihn auf keinen Fall berühren zu wollen.
    »Die anderen sind zurück hinter der Kuppe«, sagte Spragg. Sie waren in die Richtung geflohen, aus der sie gekommen waren.
    Wex blickte sich noch einmal um und sah, wie Verda immer wieder elegant antäuschte und auf den angreifenden Schatten herabstieß. Der schwarze Koloss schwang seine plumpen Arme wie Hämmer, und die Vorstellung, was passieren würde, wenn diese lebendig gewordene Dunkelheit auch nur einen einzigen Treffer landete, ließ Wex zusammenzucken. Schließlich riss er sich von dem Anblick los und rannte Spragg hinterher.
    »Los doch, kommt!«, brüllte Fretter ihnen schon von weitem zu. »Solange die beiden Ungetüme noch miteinander beschäftigt sind.«
    Sobald sie zum Rest der Gruppe aufgeschlossen hatten, rannten alle sofort weiter.
    Cirilla schüttelte nur den Kopf. »Ich hab’s doch gesagt, oder? Wo ein Schatz ist, ist auch ein Wächter! Ich hab’s gesagt.«
    »Was ist passiert?«, fragte Wex, der Mühe hatte, das Tempo zu halten. »Was ist das für ein ekliges Ding?«
    »Welchen der beiden Teufel meinst du?«, fragte Curdwell.
    »Aufgestiegen aus den Tiefen der Hölle, ohne Zweifel!«, rief Spärling und wimmerte.
    Pinch eilte herbei und flüsterte Wex ins Ohr: »Du hast nicht zufällig irgendwelche Schätze in der Nähe des Baums gesehen?«
    »Schätze?«, prustete Wex. »Du machst wohl Witze!«
    »Aber wenn diese teuflischen Ausgeburten sich zufällig gegenseitig umbringen sollten, könnten wir doch kurz mal zurückschleichen, meinst du nicht?«
    »Nein, könnt ihr nicht!«, keuchte Fretter, der alles gehört hatte. »Dieser Pass ist uns verschlossen. Wir werden einen anderen Weg finden, einen ohne ein verfluchtes X, das den Weg versperrt!«
    »Wir sollten uns vorerst im Dickicht verstecken, wo das fliegende Ungeheuer uns nicht sehen kann«, warf Arkh ein.
    Schnaufend quetschten sie sich in ein dichtes Dornengestrüpp am Wegrand, das von oben kaum einzusehen war. Das freie Fleckchen Boden, auf dem sie sich zusammenkauerten, war gerade groß genug für sie alle.
    »Was ist auf diesem Baum passiert, Wexford?«, fragte Fretter.
    Wex zögerte. »Ich habe dieses … Geschöpf aufgestört. Es war ziemlich gut versteckt.« Die anderen warteten auf weitere Ausführungen, aber Wex zuckte nur die Achseln. »Was war auf dem Hügel los?«
    Fragend schaute er in die Gesichter seiner Begleiter. Ihre Mienen waren düster, jetzt, da der Nachhauseweg erneut versperrt war. Alle schienen enttäuscht und mutlos, und Kraven vermied jeden Blickkontakt.
    Fretter räusperte sich. »Wir haben die Karte benutzt.«
    »Was?«
    »Unser Schlauester hat beschlossen, endlich einmal selbst Hand anzulegen, und etwas daraufgezeichnet«, erklärte Cirilla höhnisch.
    Wex schaute zu Kraven hinüber, der mit

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