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Die Karte Des Himmels

Die Karte Des Himmels

Titel: Die Karte Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hore
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saßen ein jüngerer Mann mit lockigen blonden Haaren und eine ältere Frau mit goldenen Ohrringen und warteten geduldig. Auf dem Weg nach drinnen war Jude zu aufgeregt gewesen, um einen Blick auf sie zu werfen, aber jetzt erkannte sie Liza, und auch der Mann kam ihr irgendwie bekannt vor. Claire, die immer noch Summers Hand hielt, schien ihn auch zu kennen. »Du!«, rief sie, und ihre Hand flog an ihre Wange. Jude konnte ihn nicht recht einordnen. War er einer von den Zigeunern?
    »Hallo, Claire«, sagte der Mann leise. »Ich bin es gewesen, der sie gefunden hat. Ja, und natürlich Liza. Ist jetzt alles in Ordnung, Kleine?«
    Summer nickte und schmiegte sich eng an ihre Mutter.
    »Sie haben sie zuerst entdeckt, junger Mann«, sagte Liza. »Meine Augen sind nicht mehr so scharf wie früher.«
    »Claire, das ist Liza«, sagte Jude. »Weißt du noch, dass ich dir neulich gesagt habe, ich würde Summer mal gern zu ihr mitnehmen?«
    »Danke, Liza. Ich danke Ihnen allen beiden«, flüsterte Claire, drehte sich um und sagte: »Jude, du erinnerst dich an Jon?« Unsicher schaute sie Jude an, und Jude konnte sich tatsächlich erinnern. Erstaunt wandte sie sich an den Mann. »Ja, ich glaube, ich habe dich mal zu Weihnachten gesehen. Wir waren ... äh, wir waren besorgt, weil du verschwunden bist, ohne dich zu verabschieden.« Damals nach dem Tod ihres Vaters, als Jon mit Claire ausgegangen war, hatte er anders ausgesehen. Er hatte so angestrengt versucht, cool zu sein, dass er einfach nur unhöflich gewirkt hatte.
    »Ja, das tut mir leid«, murmelte er. »Ich fürchte, du hast mich damals nicht unbedingt von meiner besten Seite kennengelernt.«
    »Treffer«, bemerkte Claire trocken.
    Er hatte sich sehr zu seinem Vorteil verändert, trug sauber gebügelte helle Chinos und ein frisches blassblaues Hemd. Seine Haare waren zwar immer noch ziemlich lang, aber ordentlich gekämmt, und seine blauen Augen blickten lebhaft und intelligent, aber mit einem Hauch Ernsthaftigkeit. Und als Jude ihn genauer anschaute, erkannte sie sofort die Wahrheit, und eine große Last fiel von ihr ab.
    Claire schien seine Gegenwart zu verunsichern, und sie schaute nervös auf Summer.
    »Wie kam es, dass ...? Woher wusstest du ... ich hatte keine Ahnung ...«, fing sie immer wieder an, bis Jon sie unterbrach.
    »Hör zu, es wird lächerlich klingen, aber ich versuche es trotzdem. Deine Schwester Jude ... also, ich wusste nicht, dass sie mit Nachnamen Gower heißt. Als ich den Brief las, sagte mir der Name nichts.«
    »Was für einen Brief?«, fragte Claire verwirrt.
    »Den Brief in der Zeitung. Wegen Tamsin Lovall.«
    »Ach du liebe Güte«, sagte Jude, »der Brief. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass er schon abgedruckt ist.«
    »Wovon redet ihr bloß?«, fragte Claire und sah die beiden an, als ob sie den Verstand verloren hätten. Summer war müde, zappelte hin und her und drohte, ihre Mutter aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    »Kann sein, dass ich vergessen habe, es dir zu erzählen. Liza und ihr Sohn haben mir geraten, in der Lokalzeitung eine Anfrage zu veröffentlichen, ob irgendjemand die Lovalls kennt und ganz besonders Tamsin.«
    »Und was hat das mit Jon zu tun?«, fragte Claire. »Summer, hör auf zu zappeln. Ich weiß, dass du total erschöpft bist. Wir sind gleich fertig.«
    »Ich war also auf der Suche nach Judith Gower«, sagte Jon und erklärte dann schlicht: »Es ist nämlich so, dass Tamsin Lovall meine Großmutter war.«
    »Du musst es ihm sagen, Claire«, verlangte Jude mit verschränkten Armen und betrachtete ihre Schwester nachdenklich. Sie waren zusammen im Blacksmith Cottage und hatten gerade Sergeant Bride und deren Vorgesetzten aus dem Haus begleitet, nachdem sie zwei erschöpfende Stunden lang diskutiert und Formulare ausgefüllt hatten. Nachdem die Polizisten sich Summers eigene ausschweifende Geschichte über Zigeunermädchen und Türme angehört hatten, hatten sie sich auf die einfachere Erklärung verständigt, das Mädchen habe einen Albtraum gehabt, sei schlafgewandelt und habe sich dabei gründlich verlaufen. Wie Sergeant Bride berichtete, hatte man Euan umgehend auf freien Fuß gesetzt und den Fall mehr oder weniger für abgeschlossen erklärt. Während Claire immer weiter redete, hatte Jude ihre Nichte gebadet und ihr etwas zu essen gemacht. Inzwischen war Summer tief und fest eingeschlafen.
    »Was soll ich ihm sagen?«, knurrte Claire.
    »Ja nun, die Wahrheit.«
    »Und das wäre ...?«
    »Das liegt doch auf der Hand,

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