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Die Karte Des Himmels

Die Karte Des Himmels

Titel: Die Karte Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hore
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herausgesägt, kannst du es erkennen?«
    »Woher haben Sie den Wohnwagen?«, fragte Frank.
    »Er gehört mir nicht, ich habe ihn nur geliehen«, erklärte Euan. »Mein Cousin besitzt ein Bauernhaus weiter oben bei Sherington, in der Nähe der Küste. Er hat den Wagen in einer Scheune gefunden. Können Sie sich vorstellen, dass die gesamte Familie Ihrer Mutter sich irgendwann an einem festen Wohnsitz niedergelassen hat?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Frank, »aber ich könnte es vielleicht herausfinden. Ich nehme an, dass es entsprechende Websites gibt.«
    »Das ist wieder eine ganz andere Geschichte«, sagte Jude, und Euan lächelte, sichtlich erfreut über den Gedanken.
    Robert und Alexia hatten im alten Esszimmer für diese Gelegenheit zum Tee ein großes Büfett aufgebaut.
    »Ich kann Ihnen gar nicht genug für all das danken«, sagte Jude zu den beiden. »Es ist so wichtig für Gran.« Sie schauten zu, wie sie am Ende des Tisches Hof hielt, wie Frank und Chantal sie über ihre Kindheit auf dem Anwesen ausfragten. An einer Stelle hörte Jude, wie ihre Großmutter Euan fragte, wie er das Cottage verändert hatte, in dem sie aufgewachsen war.
    »Es ist uns ein Vergnügen, Sie alle hier zu haben«, sagte Alexia und schob die übrig gebliebene Pizza ihres Sohnes aus dem gierigen Blick der Hunde. »Das ist die erste richtige Gesellschaft, die wir zu Gast haben, nicht wahr, Robert? Natürlich außer den Geburtstagsgesellschaften der Zwillinge.«
    »Ja, ich glaube, das stimmt. Und es ist höchst angemessen, dass es sich um eine kleine Feier aus Anlass dessen handelt, was man das Erbe der Wickhams nennen könnte. Jude, es ist wunderbar, dass Sie eine so interessante Episode aus unserer Vergangenheit ans Tageslicht gebracht haben.«
    »In der Geschichte gibt es immer noch Lücken, aber ich tue mein Bestes, um sie zu schließen. Dann kann ich auch meinen Artikel fertig schreiben.«
    »Den für das Magazin von ›Beecham’s‹?«, fragte Alexia.
    »Ja, er wird ordentlich dazu beitragen, das Interesse an dem Verkauf zu steigern.«
    Am kommenden Tag sollte Jude nach Hause fahren – am Montag wurde sie im Büro erwartet. In den letzten Tagen hatte sie angefangen, den Artikel für Bridget zu entwerfen. Am Wochenende, so hoffte sie, konnte sie ihn fertigstellen. Die Herausforderung bestand darin, die zulässige Zahl der Wörter nicht zu überschreiten. Ansonsten schrieb sich der Artikel praktisch von allein.
    Sie ließ den Blick noch einmal durch den Raum schweifen. Es war schrecklich, diesen Ort verlassen zu müssen. Es gab immer noch lose Enden, die verknüpft werden mussten. Ja, sie freute sich darauf, den Artikel zu beenden und den Verkauf vorzubereiten, aber sie würde es auch vermissen, hier zu sein, Teil des Lebens von Starbrough Hall und von Claire und Summer und Gran.
    Sie hatte eine wundervolle Geschichte ausgegraben: über ein Mädchen, das einen Vater gefunden und ihm bei seinen Entdeckungen geholfen hatte und das selbst etwas entdeckt hatte, was eine enorme Bedeutung besaß, nämlich einen anderen Planeten – nur damit ihm am Ende alles entrissen werden sollte. Nach Summers Erfahrungen war Jude inzwischen ernsthaft davon überzeugt, dass Esther tatsächlich aus dem Turm entkommen war. Aber was danach geschehen war, war noch immer ein Rätsel, das sie lösen musste. Niemand wusste, woher Esther gekommen – oder wohin sie gegangen war. Wie bei einem Kometen schien ihr Leben nur als kurzes helles Strahlen in ihren schriftlichen Erinnerungen auf, bevor sie wieder im Schatten verschwand.
    Jude ging hinüber zu Frank, der allein dastand und an einem Glas Bier nippte. »Frank, ich hoffe, Sie empfinden es nicht als unverschämt, dass ich Sie darum bitte, aber dürfte ich mir den Schmuck für kurze Zeit ausleihen, wenn ich nach London zurückfahre? Ich muss ihn ordentlich fotografieren lassen, für den Artikel, den ich über dieses Haus schreibe.«
    »Klar, ist in Ordnung, nehmen Sie ihn. Es ist wirklich nicht mein Ding. Ich hab die Kette nur angenommen, weil sie Ma gehört hat. Ich hab keine Ahnung, was ich damit machen soll. Jon will sie doch bestimmt nicht haben, oder? Ich wünschte, er würde sich eine junge Frau suchen. Höchste Zeit, dass er eine Familie gründet, würd ich sagen. Liz und ich waren verheiratet und hatten ihn um unsere Füße krabbeln, als ich so alt war wie er.«
    Jude sehnte sich danach, ihm zu sagen, dass er ein Enkelkind hatte, Summer, das sie genau in diesem Moment beobachteten. Sie rannte

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