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Die Karte Des Himmels

Die Karte Des Himmels

Titel: Die Karte Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hore
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Gartenfest, und da hab ich, als niemand geguckt hat, heimlich einen Blick in den großen Salon geworfen.«
    Später erschienen auch die anderen in der Bibliothek. Gran saß in dem großen Sessel am Kamin und hatte alle im Blick.
    Frank stand neben der Planetenmaschine und lauschte fasziniert, als Chantal erklärte, wie sie funktionierte. Claire verkündete, dass ihr die Decke am besten gefiele, wegen der Verkörperungen der verschiedenen Sternbilder. Euan zeigte Summer, wo sie sich jeweils befanden. »Zwillinge, Wassermann, Widder«, sagte sie wie ein Mantra immer wieder vor sich hin. Max und seine Schwester rannten herum oder krabbelten über die Möbel. Robert war sichtlich besorgt, dass sie etwas kaputt machen könnten.
    »Warum gibt es hier nur sechs Planeten?«, fragte Frank, und Chantal erklärte, dass zum Zeitpunkt der Konstruktion des Orrery noch nicht mehr bekannt gewesen seien. »Und deshalb ist Esther wichtig. Sie und ihr Vater waren es, die den siebten als Erste entdeckt haben. Aber den beiden selbst ist nicht bewusst gewesen, was sie da gefunden hatten, und außerdem ist es niemals öffentlich bekannt gemacht worden.«
    »Aha«, sagte Frank.
    »Chantal, wenn es dunkler wird, können wir vielleicht versuchen, die Maschine mit einer Lichtquelle in Bewegung zu setzen«, schlug Euan vor.
    »Eine gute Idee!«, erwiderte sie.
    In der Zwischenzeit zeigte Jude ihrer Schwester das Journal und holte dann die Denkschrift aus dem Schrank. »Das hier hat Esther geschrieben, als sie im Turm gefangen war«, erklärte sie. »Manches davon scheint Summer zu wissen.« Claire betrachtete die Blätter so ängstlich, als ob sie einen schrecklichen Fluch aussenden könnten, sobald sie sie berührte.
    »Ich kann das alles immer noch nicht so recht glauben«, sagte Claire und warf Summer, die mit Frank das Orrery betrachtete, einen Blick zu. »Ich weiß nur, dass sie in den letzten Nächten, seit sie ... seit sie verschwunden war, keine Albträume mehr gehabt hat. Ich drücke die Daumen ...«
    Das heißt, was es auch immer war, es ist vorbei, dachte Jude, wagte aber nicht, es auszusprechen, weil es Claire wieder beunruhigen könnte. Allein der Gedanke, dass da etwas hätte gewesen sein können ... irgendetwas. Ein Psychologe könnte es vielleicht einleuchtend erklären, Jude konnte es ganz sicher nicht.
    »Wann kommt Grandma?«, fragte Summer, die nicht im Geringsten an den Büchern und Papieren interessiert war, die Jude um sie herum ausgebreitet hatte. Das Telefonat mit Valerie lag inzwischen anderthalb Stunden zurück.
    »Sie sind bestimmt bald hier«, sagte Claire. »Sie haben jede Menge zu tun, weil sie gerade erst nach Hause gekommen sind.«
    »Vielleicht sind sie auch erst einkaufen gegangen«, sagte Jude und schaute auf die Uhr. »Trotzdem wird es langsam ein bisschen spät.«
    Sie hörte, wie Frank zu Chantal sagte: »Ja, wir sollten langsam aufbrechen, damit unsere lieben Gastgeber sich endlich einen ruhigen Abend machen können.«
    »Oh, wir genießen es, nicht wahr, Robert?«, mischte Alexia sich ein. »Bleiben Sie doch noch ein bisschen, wenn Sie können.«
    »Ich glaube, da kommen sie!«, schrie Summer, rannte zum Fenster und hob den Vorhang. »Ja, Grandma! Grandma!« Mit ihrer kleinen weichen Faust schlug sie gegen die Fensterscheibe und rannte dann zur Tür, wo sie wartete, bis Alexia sie geöffnet hatte. Chantal folgte ihr mit Jude und Claire, die hinaus auf den Flur und die Treppe hinuntereilten. Ein sehr elegantes Paar stieg aus einer polierten marineblauen Limousine. Summer stürmte vorwärts.
    »Darling!«, rief Valerie in ihrer wunderbar heiseren Stimme und breitete die Arme aus, um sie aufzufangen. »Wie hübsch du bist! Lass dich anschauen! Wie schön dein Haar ist mit diesen Strähnen. Oh, und ich wünschte, ich könnte solche Schuhe finden wie deine. Für erwachsene Ladys gibt’s so was nicht, Darling.«
    Valerie wandte sich den Frauen zu, die sich lächelnd aufgereiht hatten. »Claire, Jude, meine Lieben, es tut mir leid, dass wir so spät kommen. Und ...«, sagte sie, während sie sie eine nach der anderen umarmte. Douglas, freundlich und korrekt, schüttelte Hände und drückte Küsschen auf Wangen, und Jude stellte ihn Chantal und Alexia vor. Chantal bewunderte sofort Valeries hübsches Kleid und zog sie ins Haus. Summer hüpfte vor ihnen die Stufen hinauf. Jude sah ihrer Mutter nach und bemerkte zu ihrer Überraschung, dass an ihren hochhackigen Schuhen Dreck klebte. Sehr merkwürdig. Dann nahm

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