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Die Karte Des Himmels

Die Karte Des Himmels

Titel: Die Karte Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hore
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nicht herum, sondern kümmerte sich um die Zwillinge und wies sie an, endlich auszutrinken, damit sie mit ihr Verstecken spielen konnten.
    »Nettes kleines Mädchen«, bemerkte Frank. »Ich kann mich erinnern, dass ich Ihre Schwester mal mit Jon gesehen habe. Hat sich sehr verändert, oder?«
    »Genau wie Ihr Sohn«, sagte Jude voller Sympathie.
    »Gut, wenn sie wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen«, sagte Frank. »Aber dieses kleine Mädchen ...« Er sprach nicht weiter, und Jude fragte sich, ob er von selbst darauf gekommen war.
    Als ob sie zugehört hätte, erschien Claire an ihrer Seite. »Gran ist so glücklich, dass sie Sie kennengelernt hat«, sagte sie zu Frank. »Ich kann es kaum glauben, wie anders jetzt alles aussieht.«
    »Sie ist wirklich eine sehr interessante Lady«, sagte Frank. »Wir haben auf die gute alte Art geplaudert und die Welt wieder in Ordnung gebracht. Und sie ist sehr stolz auf ihre Enkelinnen. Besonders auf Sie, Claire, auf Sie ist Ihre Gran stolz, hat sie gesagt, mit Ihrem Laden und dem wunderbaren kleinen Mädchen.«
    »Nun, ja«, sagte Claire und wurde ein bisschen rot. Aber Frank hatte genau das Richtige gesagt, um sie glücklicher und selbstbewusster aussehen zu lassen. »Ich habe nicht immer auf der Sonnenseite gestanden«, sagte sie, »aber es kommt ja auch darauf an, was man aus dem Leben macht und aus den Chancen, die sich einem bieten, ist es nicht so?«
    Jude lächelte in sich hinein, als sie Grans altes Sprichwort aus Claires Mund hörte, und überließ die beiden ihrem Gespräch. Es gab noch vieles, worüber zu reden war.
    Genau in diesem Moment trat Alexia ein. In der Hand hielt sie die Handtasche, die Jude in der Halle liegen gelassen hatte. »Ich habe Ihr Handy klingeln hören«, sagte sie, »aber ich bin zu spät gekommen.«
    »Oh.« Jude kramte nach dem Apparat.
    Sie verließ das Zimmer, schaute erstaunt auf das Display und drückte auf den Rückruf-Knopf. »Hallo, Mum, wie geht es dir?«, fragte sie, als abgenommen wurde.
    »Danke, mir geht’s gut, aber wir fragen uns, wo ihr alle abgeblieben seid. Deine Gran ist nicht zu Hause, bei Claires Telefon springt sofort der Anrufbeantworter an, und du hinterlässt mir diese komische Nachricht. Ist alles in Ordnung? Wo steckst du?«
    »Norfolk«, erwiderte Jude. »Mach dir keine Sorgen wegen der Nachricht. Entwarnung. Claire und Gran sind bei mir. Wie geht’s euch da unten?«
    »Wir sind nicht mehr in Spanien, Liebes, sondern wieder zu Hause. Ich hab das alles nicht verkraftet. Die Hitze, die Wasserknappheit ... es war einfach schrecklich. Nein, wir sind heute Morgen zurückgeflogen. Ich habe dir eine E-Mail geschickt, dass wir uns am Flughafen treffen könnten. Aber die hast du offenbar nicht gelesen.«
    »Nein, leider nicht.« Jude musste unwillkürlich lachen – ihre Mutter glaubte, die ganze Welt drehe sich nur um sie. »Also bist du jetzt zu Hause?«
    »Nur für eine Tasse Tee. Dann müssen wir kurz raus und noch was für das Abendessen einkaufen.«
    »Warte mal kurz«, bat Jude. Rasch suchte sie Alexia, fand sie in der Küche und erklärte die Lage. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn die beiden hierherkämen? Natürlich nur kurz. Wir sind jetzt alle beisammen, und es wäre eine gute Gelegenheit. Douglas wohnt nur fünf oder sechs Meilen nördlich von hier.«
    »Warum nicht?«, sagte Alexia. »Je mehr, desto lustiger.« Trotzdem fand Jude, dass Alexia ausnahmsweise ein ganz klein bisschen erschöpft aussah, und sie tat ihr leid. Aber es war eine Chance, die sie einfach nicht verpassen durfte.
    »Mum«, sagte sie in den Hörer, »trink deinen Tee aus und komm mit Doug hierher. Du weißt doch, wo Starbrough Hall liegt, oder? Es wartet eine kleine Überraschung auf dich.«
    »Starbrough Hall?«, sagte Valerie skeptisch, und Jude erinnerte sich plötzlich daran, dass Claire ihr erzählt hatte, dass ihre Mutter den Turm kannte. »Ich glaub schon.« Jude hörte, wie sie sich kurz mit Douglas besprach, bevor sie sagte: »Wir kommen kurz vorbei, wenn du meinst, dass niemand was dagegen hat.«
    Nach dem Tee folgte die Besichtigung des Hauses. Chantal führte die Gruppe, zu der Frank und Jon sowie Claire, Euan und Summer gehörten. Gran sagte, dass sie lieber sitzen bleiben wolle; außerdem wollte Jude ihr die Bibliothek zeigen. »Wenn ich noch jung wäre, hätte ich mir das Haus gern mal genauer angesehen«, erklärte sie Jude. »Früher hab ich kaum mehr als die Küche zu Gesicht bekommen. Aber einmal gab es ein

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