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Die Katze, die den Braten roch.

Die Katze, die den Braten roch.

Titel: Die Katze, die den Braten roch. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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phantastisch! Von all den Legenden in meiner Sammlung ist das die einzige, bei der der Leser an der Nase herumgeführt wird.«
    »Die Ehre gebührt meinem Vater. Ich hoffe, Sie können ihn namentlich erwähnen. Prentis Campbell III. Er war ein unverbesserlicher Scherzbold.«
    Als Nächstes ging Qwilleran in die Bücherei, um Polly mitzuteilen, daß er am Abend nicht mit ihr Reste essen würde.
    Er blieb an der Ausleihe stehen, um Mac zu streicheln, eine der Bücherei-Katzen, und erkundigte sich nach Katie.
    »Sie mußte zum Tierarzt, um sich die Zähne reinigen zu lassen.« Die Angestellte blickte zu dem von Glaswänden umgebenen Büro im Mezzanin hinauf. »Mrs. Duncan hat gerade Besuch.«
    »Keine Eile. Ich schaue mich ein wenig um.« Sich in der öffentlichen Bücherei unter den katalogisierten, solide gebundenen, staubfreien Büchern mit Schutzumschlag umzusehen war nicht so abenteuerlich wie das Stöbern in Edds Editionen. Ein Teil von Qwillerans Leben war in Rauch aufgegangen.
    Nach einiger Zeit kam ein Mann die Treppe herunter, und Qwilleran ging hinauf.
    »Das war Dr. Emerson aus Black Creek«, bemerkte Polly. »Er will zum Andenken an seine verstorbene Mutter eine angemessene Summe spenden. Sie war ein angesehenes Mitglied der Pfarrgemeinde, eine begeisterte Leserin und hat ihr ganzes Leben lang gestrickt… Entschuldige, wenn ich mit dem Mittagessen anfange…« Aus ihrer Frischhaltebox strömte der vertraute Geruch von Thunfisch.
    »Ich kaufe die Lebensmittel für dich ein, aber ich fürchte, ich kann heute Abend nicht mit dir essen«, sagte Qwilleran.
    »Ach, tatsächlich?«
    Er schwieg lange genug, daß sie sich das schlimmste Szenario vorstellen konnte, und sagte dann: »Wetherby Goode hat heute seinen freien Abend, und er nimmt mich mit in den Curlingclub. Ich habe ihn zum Essen eingeladen.«
    »Wohin geht ihr?«
    »Ins Nutcracker Inn – nur, um es auszuprobieren. Wenn das Essen und die Atmosphäre gut sind, gehen wir beide auch mal hin – möglichst noch bevor der Schnee kommt.«
    Er ging, bevor Polly ihm ein Stück Karotte anbieten konnte, und fuhr zum Kunstzentrum.
    Der Parkplatz war bis zum letzten Platz gefüllt, und die Leiterin, Barb Ogilvie, begrüßte ihn aufgeregt. »Qwill! Sehen Sie sich die Reaktion auf Ihre Kolumne über das Batiken an! Es gibt nur noch Stehplätze! Wollen Sie sich hineinquetschen? Die Veranstaltung ist fast zu Ende.«
    Qwilleran beschloß, in der Galerie im Erdgeschoß zu warten, bis er am Scharren der Stühle, dem Stimmengewirr und dem Tuckern der wegfahrenden Autos hörte, daß die Veranstaltung vorüber war. Misty war begeistert, wie viele Leute gekommen waren und wie viele sich für den Kurs angemeldet hatten: acht Frauen und ein Mann, ein paar davon aus dem Bezirk Lockmaster. »Das ist meine Woche«, sagte sie zu Qwilleran. »Zuerst diese wirklich tolle Kolumne, die Sie geschrieben haben, dann die vielen Besucher, und heute Nachmittag werde ich den Vertrag über die zehn Bergwerkshütten unterschreiben. Mein Kunde will nicht, daß der Auftrag oder seine Identität bekannt werden, bis das Projekt beendet ist, aber ich werde Ihnen die Skizzen trotzdem zeigen, wenn Sie versprechen, niemandem etwas davon zu sagen.«
    Die zehn Bergwerkshütten waren einander grundsätzlich ähnlich, doch das Auge der Künstlerin hatte ihre Individualität erkannt. Sie hatte die Bauwerke aus verschiedenen Blickwinkeln skizziert und die Tierwelt mit einbezogen: ein Reh mit Kitz, einen Waschbären, Krähen, die einen Falken jagten, einen Hirschbock mit Geweih und zwei Eichhörnchen.
    Misty sagte: »Für gewöhnlich verlange ich für einen 90 mal 1,20 großen, speziell angefertigten Wandteppich 2000; aber ich muß zusätzliche Bottiche kaufen und Studenten engagieren, die mir helfen, und Theo findet, ich sollte 5000 verlangen. Doch das kommt mir ziemlich viel vor.«
    Qwilleran war derselben Meinung wie ihr Mann. »Ihr Kunde scheint weniger ein Kunstliebhaber zu sein, als eine Investition tätigen zu wollen, weil er glaubt, die Bergwerkshütten werden von der Erdoberfläche verschwinden und die Batiken dann im Wert steigen.«
    Beim Hinausgehen wechselte er ein paar Worte mit der Leiterin. Barb Ogilvie war begeistert von ihrem neuen Job. Sie hielt einen Strickkurs ab und traf sich jetzt mit Mistys Schwager.
    Als Qwilleran zum Parkplatz ging, sagte er »Hallo!« zu einem großen Mann, der mit Riesenschritten auf das Gebäude zumarschierte. Der große Mann reagierte ebenso ausdruckslos. Einen

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