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Die Katze, die den Braten roch.

Die Katze, die den Braten roch.

Titel: Die Katze, die den Braten roch.
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Servietten, in denen Brötchen warm gehalten werden. Sie inseriert in Kunsthandwerkszeitschriften und ist sehr erfolgreich.«
    In Black Creek, das im 19. Jahrhundert eine blühende Stadt an einem viel befahrenen Fluß gewesen war, gab es nur noch ein Gebäude. Das Limburger-Herrenhaus war vom Klingenschoen-Fonds erworben worden und erlebte jetzt sein Debüt als Landgasthof. In der Umgebung hatten einst prachtvolle Walnußbäume gestanden, und das Herrenhaus war mit deren kostbarem Holz ausgestattet. Daher der Name: Nutcracker Inn – Gasthof zum Nußknacker.
    Qwilleran sagte zu Wetherby: »Ich war einmal in diesem Haus, als der alte Mann noch lebte – ein exzentrischer alter Knacker. In der Eingangshalle war eine Kuckucksuhr. Die ist weg.«
    »Und das ist auch gut so«, lautete die Antwort. »Sie hätte die Gäste in den Wahnsinn getrieben.«
    Als sie der Gastwirt begrüßte, erkundigte sich Qwilleran nach den Fremdenzimmern und erfuhr, daß es im ersten Stock vier große Zimmer, im zweiten Stock drei Suiten und am Bach unten fünf Selbstversorgerhütten gab.
    »Haben Sie das ganze Jahr geöffnet?«
    »Das hängt davon ab, was passiert, wenn der Schnee kommt. Die Entscheidung liegt beim Klingenschoen-Fonds. Ich arbeite eigentlich in Chicago und wurde engagiert, um das Personal auszubilden, das Gasthaus in der Startphase zu führen und dann einen Gastwirt aus der Gegend hier einzustellen.«
    »Ich kenne das ideale Ehepaar dafür«, erklärte Qwilleran. »Lori und Nick Bamba sind die geborenen Gastwirte, und sie haben bereits Erfahrung.«
    »Gut! Sagen Sie ihnen, sie sollen sich beim Klingenschoen-Fonds bewerben.«
    Als sie im Speisesaal saßen, sagte Wetherby: »Ich erinnere mich an die Bambas. Sie hatten doch eine Frühstückspension auf der Frühstücksinsel. Was ist passiert?«
    »Das Wetter spielte nicht mit. Lori arbeitet jetzt im Pet Plaza.«
    »In Kennebeck werden jetzt wie jedes Jahr die streunenden Katzen eingefangen, bevor der Große Sturm kommt. Jede streunende Katze, die ein Heim findet, wird sterilisiert oder kastriert – und Tipsy’s Tavern bezahlt die Rechnung.«
    »Vor 70 Jahren war Tipsy selbst eine streunende Katze«, sagte Qwilleran.
    »Haben Sie die reißerische Werbung für das neue Erholungsgebiet in Pickax gesehen? Was glauben Sie, ist das?«
    »Wer weiß? Die Werbung verspricht Spaß für die ganze Familie.«
    »Und haben Sie die Leserbriefe in der Montagszeitung gesehen? Die sind doch alle verrückt! Haben Sie gehört, daß wir jetzt eine professionelle Astrologin in Indian Village haben? Ich denke daran, mir mein Horoskop erstellen zu lassen. Sie macht es ganz exakt. Warum lassen Sie sich nicht auch eins erstellen, Qwill? Ich bin Skorpion, sexy und gesprächig. Was sind Sie?«
    »Zwilling: talentiert, sympathisch, sensibel, freundlich, großzügig…«
    »Na sicher«, unterbrach ihn Wetherby.
    »Wollen Sie mir nicht etwas über das Curling erzählen, bevor wir in den Club fahren? Wie viele Leute spielen zum Beispiel in einem Team?«
    »Vier Spieler und ein Kapitän, der ›Skip‹ genannt wird.«
    »Wie groß ist das Spielfeld?«
    »Etwas breiter als eine Bowlingbahn – und länger. Das Ziel, ›House‹ genannt, besteht aus mehreren konzentrischen Kreisen, und der Mittelpunkt heißt ›Tee‹.«
    »Und wie heißen der Stein und der Besen?«
    »Curlingstein und Besen.«
    »Was macht der Kapitän?«
    »Er beurteilt das Eis. Es gibt schnelles Eis und langsames Eis. Er entscheidet, wann gewischt werden soll, wann der Curlingstein des Gegners aus dem Spiel genommen werden soll und mit wie viel Gewicht ein Stein ausgespielt werden soll. Das Spiel erfordert viel Strategie und viel Können. Und es ist für die Zuschauer sehr spannend. Heute Abend wird nicht viel los sein, aber Sie sollten sich mal ein Turnier ansehen.«
    Den Curlingclub von Pickax hatte man draußen auf dem Land gebaut, wo der Baugrund erschwinglich war und es für Wettbewerbe genügend Parkplätze gab. Das Gebäude sah aus wie ein Schweizer Chalet – das sagten alle –, und die Innenräume wirkten freundlich, was dem Wesen des Curling entsprach.
    Qwilleran beschrieb seine Eindrücke später in seinem persönlichen Tagebuch:
    Joe und ich begannen im Aufwärmsaal, wo ich ein paar Bekannte sah: Theo und Misty Morghan… Fran Brodie und Dr. Prelligate… Hixie Rice und Dwight Somers… Jeffa Young mit (ausgerechnet!) Kirt Nightingale. Wollte er ihr ein paar Bücher verkaufen? Oder hatte sie ihn für eine Geburtsberechnung im
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