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Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Titel: Die Katze, die Domino spielte. Roman. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Pear Island sehr gut gefallen. Aber warum erlaubt man diesen Leuten, mit Transparenten vor dem Hotel auf und ab zu marschieren und zu schreien? Das verdirbt uns anderen, die gutes Geld zahlen, um auf den Schaukelstühlen zu sitzen und die Aussicht zu genießen, die Urlaubsstimmung.
Mrs. Graham MacWhattie Toronto, Kanada
    Als der Speisesaal geöffnet wurde, ging Qwilleran zur Tischreservierung in der Eingangshalle. Zu seiner Überraschung stellte er fest, daß der neue Mann, der für die Reservierungen zuständig war, zwei Meter zehn groß war, wenn man den schwarzen Piratendreispitz mitrechnete. »Derek! Freut mich, daß Sie den Job bekommen haben!« begrüßte ihn Qwilleran.
    »Wie gefällt Ihnen mein Kostüm?« fragte Derek. »Ich finde, ich sollte einen einzelnen goldenen Ohrring tragen.« Als Mitglied des Theaterclubs von Pickax schätzte Derek Rollen, die spektakuläre Kostüme erforderten.
    »Sie sind perfekt. Ändern Sie bloß nichts daran.«
    »Wohnen Sie im Hotel?«
    »Nein, ich bin nur zum Essen hergekommen. Ich wohne im Domino Inn.«
    »Ich habe ein Zimmer beim Urlauberservice. Die Miete wird vom Arbeitgeber bezahlt. Das ist eine der Sonderleistungen. Das Gehalt ist minimal, aber der Job wird sich in meinem Lebenslauf gut ausnehmen, und ich lerne jede Menge Mädchen kennen«, sagte Derek.
    Mit gesenkter Stimme fragte Qwilleran: »Hätten Sie Interesse an einer Tätigkeit als V-Mann für einen Reporter – als Nebenjob?«
    »Für wen? Für Sie?«
    »Ich bin der Mittelsmann.«
    »Ist es gefährlich? Wieviel bringt es?«
    Jetzt zeichnete sich für Qwilleran langsam seine weitere Vorgangsweise ab, und er sagte laut: »Ich hätte gerne einen Tisch im Korsarensaal.« Im verschwörerischen Flüsterton fügte er hinzu: »Kommen Sie heute nacht auf dem Heimweg im Domino Inn vorbei. Dann besprechen wir alles weitere.«
    Qwilleran beeilte sich mit dem Abendessen und wollte sich gerade eine Pferdedroschke für den Heimweg rufen, als ihm Dwight Somers zurief: »Sind Sie zum Abendessen hier, Qwill?«
    »Ich habe schon gegessen.«
    »Kommen Sie doch auf einen Drink mit in die Halle.«
    »Eine Tasse Kaffee und ein Dessert könnte ich schon noch vertragen.«
    Sie setzten sich in eine Nische, um ungestört sprechen zu können, und Dwight sagte: »Ich habe gerade gute Nachrichten erhalten. Don Exbridge hat sich in Pickax dafür stark gemacht, daß Insektenvernichtungsmittel über der Insel versprüht wird, und die Bezirksverwaltung ist einverstanden.«
    »Das sind gute Neuigkeiten für die Touristen«, sagte Qwilleran, »aber die Umweltschützer werden bis zur Ozonschicht hochgehen.«
    »Übrigens, Qwill, wir sagen jetzt nicht mehr ›Touristen‹; das hat einen negativen Beigeschmack. Wir nennen sie jetzt Urlauber ; Anordnung vom Boß. Er legt auch ein paar Politikern Daumenschrauben an, um durchzusetzen, daß die Uferstraße rund um die ganze Insel asphaltiert wird, mit einem Fahrradweg und einem Weg für Jogger.«
    »Ich möchte kein Spielverderber sein, Dwight, aber die Leute, die den Sommer über hier wohnen, werden das bis zum letzten blauen Blutstropfen bekämpfen. Und die Einheimischen werden auch nicht gerade begeistert sein.«
    »Die Einheimischen sind gegen jede Art von Fortschritt. Sie haben fast einen Aufstand gemacht, als das Postamt ins Ferienzentrum verlegt wurde. Vorher befand es sich jahrelang in der Küche von irgendeiner Frau in Piratetown.«
    »Wir nennen den Ort nicht mehr ›Piratetown‹, Dwight; das hat einen negativen Beigeschmack. Es heißt Providence Village.«
    Dwight bestellte sich einen Hamburger und ein Bier. Ihre Nische war in Sichtweite der Bar, und Qwilleran fiel auf, daß ihn der Chef-Barkeeper merkwürdig ansah, als er mit dem Publicity-Manager des Hotels sprach. »Was sagen Sie zu diesem Regen?« fragte Dwight. »Den haben sie nicht vorhergesagt.«
    »Die alten Götter der Insel runzeln nicht nur die Stirn, sie weinen. Vielleicht wendet sich Ihr Boß an die falschen Instanzen. In weniger als zwei Wochen gab es hier zwei Tote, eine gebrochene Rippe, ein zerstörtes Boot, fünfzehn verdorbene Mägen und nicht vorgesehenen Regen. Da will Ihnen offensichtlich irgend jemand etwas sagen.«
    »Nun ja, das sind die kleinen Rückschläge, mit denen man bei einer neuen Unternehmung rechnen muß. Haben Sie die Leserbriefe von heute gesehen? Gar nicht mal so schlecht.«
    »Wie geht es den Geschäftsleuten hier? In dem Antiquitätengeschäft sehe ich nie irgendwelche Kunden.«
    »Ihre Sachen sind zu

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