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Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Titel: Die Katze, die Domino spielte. Roman. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Urlauber oder interessierte sich für Domino, Puzzles, Sonnenuntergänge oder den Obstkorb. Qwilleran vermutete, daß sie Kriminalbeamte von der Staatspolizei waren. Alle drei reisten am nächsten Tag ab.
    In die ›Vier Augen‹ zurückgekehrt, versuchte er, eine prägnante Kolumne zu verfassen, doch der prasselnde Regen und die gereizten Katzen störten ihn. Er konnte die Katzen verstehen. Sie hatten keinen Platz für ihre Fünfzig-Meter-Sprints, ihre Hürdenläufe oder ihre Weitsprünge. Eine Zeitlang unterhielt er Yum Yum, indem er einen Gürtel herumschwang und sie danach springen und haschen ließ. Der Platz auf dem Fußboden war jedoch beschränkt. Dieses Spiel amüsierte sie für kurze Zeit; Koko hingegen überhaupt nicht.
    Er sah der Vorführung zu, als wären sie beide schwachsinnig. Koko bevorzugte Beschäftigungen, die eine Herausforderung für seine Sinne darstellten. Dieses Wissen brachte Qwilleran auf seine nächste Idee – eine Idee, die sich als bedeutsamer herausstellen sollte, als er erwartet hatte.
    »Okay, alter Junge, wie wär’s mit einem freundschaftlichen Dominospiel?« schlug er vor. Er erinnerte sich daran, wie sich Koko für Scrabble interessiert hatte und wie fasziniert er von einem Wörterbuchspiel gewesen war, das sie im Süden unten erfunden hatten. »Katzen«, hatte er in seiner Kolumne geschrieben, »sind genial im Erfinden von unterhaltsamen Zeitvertreiben. Selbst ein junges Kätzchen kann mit einer Rolle Garn ein aufregendes Solitairespiel mit originellen Regeln spielen.« Diese Kolumne hatte ihm einen ganzen Wäschekorb voll Fanpost beschert.
    An jenem verregneten Junitag erfanden er und Koko eine neue Version des Dominospiels, die auf den ersten Blick auf reinem Zufall basierte. Zuerst leerte er den Inhalt der braunen Samtschachtel auf den kleinen Eichentisch vor dem Fenster, wo er sie willkürlich verkehrt herum auflegte. Dann stellte Qwilleran zwei Stühle einander gegenüber an den Tisch. Koko schubste gerne mit seiner Pfote kleine Gegenstände herum, ob das nun ein Flaschenverschluß oder eine Armbanduhr war, und hier lagen fünfundfünfzig kleine Gegenstände. Er stand auf den Hinterbeinen auf dem Stuhl, legte die Vorderpfoten auf den Tisch und betrachtete die schwarzen Rechtecke mit geweiteten Augen. Dann berührte er zuerst einen Dominostein, dann einen anderen, um dann mit einer blitzschnellen Bewegung einen Stein vom Tisch zu werfen.
    »Interessant«, sagte Qwilleran, als er ihn aufhob und entdeckte, daß die Augenzahl 6-6 war. Der Name, der auf Nicks Boot gemalt war, lautete Doppel-Sechs. »Das war erst mal ein Test. Jetzt fangen wir an zu spielen.« Er holte ein Blatt Papier und einen Stift, um den Spielstand zu notieren und mischte die Dominosteine durcheinander. »Zieh einen.«
    Ernsthaft, wie es seine Art war, betrachtete Koko das Durcheinander und fegte dann einen Stein vom Tisch. Es war wieder 6-6.
    »Erstaunlich!« sagte Qwilleran. »Das sind zwölf Punkte für dich. Du darfst viermal ziehen, dann bin ich dran. Es ist nicht nötig oder wünschenswert, daß du alles auf den Boden wirfst. Du brauchst nur zu ziehen. So!«
    Doch Koko machte es nun mal Spaß, kleine Gegenstände von einem erhöhten Platz hinunterzuwerfen, wobei er über die Kante spähte und zusah, wie sie landeten. Als zweites zog er ebenfalls eine hohe Punktezahl, 1-7, doch danach landeten 2-3, 1-3 und 0-1 auf dem Fußboden, eine Bestätigung für Qwilleran, daß er die ersten beiden Male reines Glück gehabt hatte. Als alle Steine gezogen worden waren, betrug die Gesamtsumme 280 Augen für Koko und 215 für Qwilleran. Das Spiel bewies nur eines: Katzen werfen gerne Dinge hinunter.
    Das Spiel war anregend genug für Kokos Bedürfnisse gewesen, und er gesellte sich zu Yum Yum auf ihr Kunstleder-Nestchen, während Qwilleran die Schreibmaschine auf dem Eichentisch aufstellte. Die tausend Worte, die er für seine Kolumne »Aus Qwills Feder« schrieb, handelten von der Insel mit den vier Namen und den vier Kulturen: den Einheimischen, die seit Generationen auf Providence Island lebten; den Leuten vom Festland, die die Frühstücksinsel als einen Ort kannten, an dem die Fischer an Land gingen; den Leuten aus dem Süden unten, die den Sommer über auf Grand Island ihrem luxuriösen Lebensstil frönten; und jetzt den Touristen, die auf Pear Island, wie die Insel auf der Landkarte genannt wurde, ihren Spaß haben wollten. Er nannte die demographische Situation »ein berauschendes Gemisch auf ein paar

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