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Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Titel: Die Katze, die Domino spielte. Roman. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Quadratkilometern Land mitten im Wasser.«
    Als er mit seiner Kolumne fertig war, regnete es noch immer, und er fuhr mit einer Pferdedroschke ins Zentrum, um seinen Beitrag durchzufaxen. In der Eingangshalle des Hotels wanderten die gelangweilten Touristen ziellos herum, oder sie saßen auf den Sesseln in der Halle und lasen Comic-Hefte. Aus den angrenzenden Räumen ertönte ein unmelodisches Mischmasch von elektronischen Geräuschen: Fernseher, Videospiele und Barmusik.
    Qwilleran erblickte einen Naturschutzbeamten in der Uniform der Schiffspatrouille und fragte ihn: »Sollten Sie nicht auf dem See draußen sein und die Fische vor den Fischern schützen?«
    Der Beamte reagierte auf diesen Scherz mit einer düsteren Grimasse. »Wer ist denn bei diesem Wetter schon so verrückt, zu fischen? Ich führe im Fernsehraum Lehrvideos vor.«
    »Haben Sie durch die Zunahme von Bootsfahrern mehr Arbeit bekommen?«
    »Das will ich meinen! Wir tuckern auf dem See herum und zählen Angelruten und notieren Verstöße. Das Gesetz erlaubt zwei Ruten pro Angler mit Angelschein. Vor ein paar Tagen sahen wir ein Boot mit Sportfischern und acht Angelruten; an Deck waren aber nur drei Männer zu sehen. Wir hielten sie an und forderten sie auf, uns ihre Angelscheine zu zeigen. Als sie nur zwei vorweisen konnten, erklärten sie, daß der dritte Typ gar nicht angle; er sei nur auf die Fahrt mitgekommen. Das war natürlich lächerlich. Jetzt hatten wir nur zwei Angler mit acht Angelruten! Aber das war noch nicht alles. Wir überprüften die Sicherheitsvorkehrungen, und ihr Feuerlöscher war leer! Wir schickten sie zurück an Land, um ihn füllen zu lassen und stellten ihnen für die überzähligen Angelruten eine saftige Strafe in Aussicht.«
    »Und die Sporttaucher?« fragte Qwilleran. »Bereiten Ihnen die auch Ärger?«
    »Für die ist der Sheriff zuständig. Er hat Taucher und Patrouillenboote, die sie im Auge behalten. Die Taucher sollen keine Gegenstände von den Wracks entfernen, aber sie sind ganz verrückt nach den Bullaugen aus Messing.«
    Qwilleran fragte: »Wissen Sie, was die Ursache für die Explosion im Jachthafen vorige Woche war?«
    »Klar. Das Übliche. Sorglosigkeit und Unwissenheit. Die Landratten wissen, daß sie Fahrstunden nehmen und eine Führerscheinprüfung ablegen müssen, wenn sie ein Auto fahren wollen, aber dann kaufen sie ein Boot für 25.000 Dollar und glauben, das sei ein Spielzeug.« Er sah auf die Uhr. »Muß mir noch schnell was zu essen holen, dann muß ich diesem unfreiwilligen Publikum noch einen Videofilm vorführen. Wenn es regnet, langweilen sie sich so sehr, daß sie sich alles ansehen!«
    Während Qwilleran darauf wartete, daß der Speisesaal geöffnet wurde, sah er die Dienstagsausgabe des Moose County Dingsbums durch. Auf der Leserbriefseite waren etliche Kommentare zum Thema Pear Island abgedruckt:
An den Herausgeber!
Meine Familie und ich haben gerade ein herrliches Wochenende auf Pear Island verbracht. Wir können uns wirklich glücklich schätzen, daß wir so einen aufregenden Ferienort haben, der nur eine kurze Fahrt mit der Fähre entfernt ist. Wir sind Fahrrad gefahren, im Swimmingpool des Hotels geschwommen und haben am Seeufer nach Achaten gesucht. Es war toll!
Cassie Murdoch Pickax
    Wahrscheinlich war Cassie Exbridges Sekretärin oder Schwester oder Schwiegermutter, wie Qwilleran annahm:
An den Herausgeber!
Pear Island ist in Ordnung für Leute, die Geld haben, aber was fehlt, ist ein Campingplatz, wo man Zelte aufstellen und im Freien kochen kann. Ich hätte dort gerne eine Zeltstadt, wo man Leute kennenlernen kann. Sie brauchten bloß in der Mitte der Insel ein paar Bäume zu fällen.
Joe Ormaster North Kennebeck
    Qwilleran dachte: Damit machst du dich bei niemandem beliebt, Joe. Weder bei XYZ Enterprises noch bei den Umweltschützern. Und bei den Inselbewohnern schon gar nicht.
An den Herausgeber!
Ich habe mit meiner alten Mutter einen Tagesausflug nach Pear Island gemacht, und sie war schockiert über all die geschmacklosen Sprüche auf den T-Shirts und Kappen, die einige der Touristen trugen. Und die Toiletten sind zu weit von der Anlegestelle der Fähre entfernt, und von dem Karamellgeruch, der überall in der Luft hing, wurde ihr übel. Aber es war trotzdem ein schöner Tag. Die Fahrt mit der Fähre hat ihr gefallen, obwohl alle Sitzplätze besetzt waren und ihr niemand einen Platz anbot. Sie ist 84.
Mrs. Alfred Melcher Mooseville

An den Herausgeber!
Meinem Mann und mir hat es auf

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