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Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Titel: Die Katze, die Domino spielte. Roman. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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unvermeidlich.«
    Seine Frau sagte: »Das wird auch die Moseley-Schwestern interessieren, Mr. Qwilleran. Die Tochter hat die Schule besucht, an der sie unterrichtet haben. Ich bin sicher, Sie haben Edith und Edna schon kennengelernt, nicht wahr?«
    »Ich habe eine der beiden beim Obstkorb getroffen, aber ich weiß nicht, ob es Edna oder Edith war. Sie hat sich für Bananen als Lieferant von irgendwas stark gemacht.«
    »Das war Edna. Sie ist die größere und trägt eine Brille.«
    »Die mit der Brille ist Edith«, korrigierte sie ihr Mann. »Edna trägt orthopädische Schuhe und spricht mit leiser Stimme. Edith hat Theaterwissenschaften unterrichtet und spricht immer laut und deutlich, mit einer geschulten Stimme. Edna hat Naturkunde unterrichtet, glaube ich. Sie ist die hübschere von den beiden…«
    »Also, Sie müssen mich jetzt entschuldigen«, sagte Qwilleran, als Mr. Harding Luft holte. »Ich muß noch etwas Wichtiges erledigen. Wir unterhalten uns später weiter.«
    Als nächstes fuhr er zum Urlauberservice, wo er seine Kleidung zum Bügeln hinbrachte. Shelley begrüßte sein Seidenhemd wie einen alten Freund. »Sie gehen ziemlich unsanft mit Ihrer Kleidung um«, sagte sie.
    »Geben Sie nicht mir die Schuld. Mein Zimmergenosse hat durchgedreht.«
    »Und das lassen Sie ihm durchgehen?«
    »Mein Zimmergenosse hat vier Beine, einen Schwanz und scharfe Zähne«, erklärte er.
    »Oh, sagen Sie nichts! Lassen Sie mich raten! Sie haben einen Deutschen Schäferhund… Nein? Einen Weimaraner?«
    »Kalt, ganz kalt. Ich gebe Ihnen einen Hinweis. Er hat eine dunkle Gesichtsmaske.«
    »Einen Boxer!«
    »Nein. Wissen Sie was?« sagte Qwilleran. »Ich komme in zirka einer Stunde die gebügelten Sachen abholen, und Sie denken in der Zwischenzeit darüber nach.«
    Das Island Experience war das letzte in einer Reihe kommerziell genutzter Häuser auf der West Beach Road, und es war das Imposanteste. Das rustikale Sommerhaus war mit viel Geschmack und Geld hergerichtet worden. Statt der traditionellen Veranda erstreckte sich an der Vorderseite eine moderne Terrasse, von der aus man einen Blick auf den See hatte. Es gab Kübel mit lachsrosa Geranien, die zu den lachsrosa Tischen mit lachsrosa Sonnenschirmen paßten, aber auf den lachsrosa Leinenstühlen saßen keine Gäste.
    Qwilleran nahm an, daß sie alle im Pavillon saßen und dort Champagner auf Kosten des Hauses tranken. Er läutete.
    Die Frau, die ihm öffnete, war eine gutaussehende, gutgekleidete reife Frau mit einem strahlenden Lächeln. »Willkommen im Island Experience! Ich bin Carla, Ihre fröhliche Pensionswirtin.«
    »Ich bin Jim Qwilleran, ein schlechtgelaunter Reisender vom Festland.«
    »Trudy!« rief sie über die Schulter zurück. »Rate mal, wer gerade gekommen ist! Qwills Feder persönlich!«
    Eine zweite Frau mit designergestyltem Aussehen und gestylter Persönlichkeit kam flotten Schrittes in die Eingangshalle, lächelte und streckte ihm zur Begrüßung beide Hände entgegen. »Wir lesen in der kleinen Zeitung hier immer Ihre Kolumne, und sie ist bezaubernd! Ihr Name ist uns auch noch aus Chicago ein Begriff. Suchen Sie ein Zimmer? Sie sind herzlich willkommen!«
    »Um ehrlich zu sein, bin ich schon seit Sonntag auf der Insel«, sagte er. »Ich bin mit Haustieren hier, daher muß ich in einem der Sommerhäuschen des Domino Inn wohnen.«
    »Warum ziehen Sie nicht hierher und lassen den Tieren das Sommerhaus? Der Urlauberservice wird sie füttern und mit ihnen Gassi gehen.«
    »So einfach ist das nicht«, wandte er ein. »Vielen Dank für Ihr Angebot, aber im Augenblick bin ich hier, um eine Unterkunft für ein befreundetes Ehepaar zu suchen. Arch Riker und seine Frau – er ist der Herausgeber der ›kleinen Zeitung‹ – möchten das kommende Wochenende auf der Insel verbringen. Ich glaube, Ihre Pension würde ihnen gefallen.«
    Von der Eingangshalle aus hatte er einen prüfenden Blick über die angrenzenden Räume schweifen lassen und die kostbaren Antiquitäten und die eindrucksvolle Ausstattung, aber auch den Mangel an Gästen bemerkt. Irgend jemand war im Wohnzimmer, doch dabei handelte es sich nur um eine Angestellte in einer lachsrosafarbenen Uniform, die Nippsachen abstaubte.
    »Wir würden Ihnen gern einmal das ganze Haus zeigen«, bot Carla an. »Es hat einigen Mut erfordert, die Holzvertäfelung weiß zu lackieren, aber ich glaube, es hebt die Wirkung unserer rustikalen Antiquitäten hervor, finden Sie nicht?«
    Im Wohnzimmer gab es behagliche

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