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Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Titel: Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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schön gewesen... Ja, die Katzen benahmen sich gut... Die Verwalterin und der Hauswart waren hilfsbereit. Die Wohnung war geräumig und gut eingerichtet, und man hatte einen phantastischen Blick auf den Sonnenuntergang. Er sagte nichts von dem kaputten Aufzug oder dem undichten Dachfenster; auch die kugelsichere Glasscheibe am Schreibtisch der Verwalterin oder den Blutfleck im Teppich erwähnte er nicht, und vor allem verlor er kein Wort über seine Verabredung mit Amberina zum Abendessen. Polly war eine wunderbare Frau, neigte jedoch zur Eifersucht.
    Dann legte er das blaue Kissen auf das Bett im kleinen Schlafzimmer und verabschiedete sich von den Katzen. »Seid schön brav«, sagte er. »Haltet ein Schläfchen und macht keinen Unfug. Ich komme in ein paar Stunden wieder, vielleicht mit ein paar Leckerbissen.« Er schaltete alle Lampen aus, außer der im Badezimmer, wo ihr Kistchen stand; er dachte, die Dunkelheit würde sie eher zum Schlafen animieren und von Dummheiten abhalten.
    Als er auf den Gang trat, sah er, daß an der Tür von Vierzehn-B ein Namensschild angebracht war. Er schlenderte näher hin, bis er es lesen konnte. Sein Nachbar hieß tatsächlich Keestra Hedrog, wie Mrs. Tuttle gesagt hatte. Der Name sah aus, als sei er von hinten nach vorne geschrieben, und er spielte mit dem Gedanken, an seiner Tür ebenfalls ein Namensschild zu montieren: Mij Narelliwq.
    Was, so fragte er sich, war in den letzten Jahren mit den Namen passiert? Seltsame neue Worte waren aufgekommen, und im Telefonbuch tauchten seltsame neue Namen auf. Mary, Betty und Ann waren von Thedira und Cheryline ersetzt worden. Selbst gewöhnliche Namen wurden kompliziert geschrieben, wie Elizabette und Alyce, was für alle Beteiligten nur Unannehmlichkeiten mit sich brachte, ganz zu schweigen von der Zeit, die für Erklärungen und Korrekturen aufgewendet werden mußte. (Sein eigener Name mit der ungewöhnlichen Schreibweise ›QW‹ hatte dreißig Jahre lang Herausgeber, Schriftsetzer und Korrektoren zur Verzweiflung getrieben, doch das entging seiner Aufmerksamkeit).
    Er drückte den Aufzugsknopf und hörte im Schacht gequälte mechanische Laute, die so bedrohlich klangen, daß er beschloß, lieber zu Fuß hinunterzugehen. Als er sich durch das schlechtbeleuchtete Treppenhaus hinuntertastete, stieß er auf Müllsäcke, unidentifizierbare Gerüche und – zwischen dem siebenten und dem sechsten Stock – auf eine vermummte Gestalt, die allein auf den Stufen stand und vor sich hin murmelte.
    Im Erdgeschoß kam er an zwei älteren Frauen in Bademänteln vorbei, die sich angeregt miteinander unterhielten. Die eine krächzte: »Ich bin schon fünfmal überfallen worden. Wie oft sind Sie überfallen worden?«
    »Nur zweimal«, sagte die andere mit schriller Stimme, »aber beim zweiten Mal wurde ich niedergeschlagen.«
    Beide warfen Qwilleran mißtrauische Blicke zu, als er an ihnen vorbeiging.
    Rupert, auf dessen Hinterkopf noch immer die rote Golfmütze saß, lehnte am Tisch der Verwalterin, während drei ausgelassene Studenten vor den Fahrstühlen Karateschläge übten.
    »Hört auf damit!« ermahnte sie Rupert, »oder ich sage es Mrs. Tuttle.«
    Die Jungen schlugen die Hacken zusammen, falteten die Hände wie zum Gebet und verbeugten sich tief; als Old Red ankam, stürzten sie in die Kabine.
    »Verrückte Collegestudenten«, erklärte Rupert Qwilleran. »Alles okay im vierzehnten Stock?«
    »So weit, so gut.« Er wollte in Richtung Eingangstür gehen, kehrte aber noch einmal zurück. »Ich möchte Sie etwas fragen, Rupert. In meinem Wohnzimmer ist ein riesiges Möbelstück – eine Bar, und die steht mitten im Zimmer. Wissen Sie, warum?«
    »Mrs. Tuttle hat gesagt, wir sollen sie dorthin stellen«, sagte der Hauswart. »Ich habe keine Fragen gestellt. Ich und der Junge, wir mußten das Ding umstellen. Es ist mächtig schwer.«
    »Wie lange arbeiten Sie schon hier, Rupert?«
    »Nächsten März werden es zwanzig Jahre. Guter Job! Komme mit vielen Leuten zusammen. Und ich habe eine Dienstwohnung im Souterrain.«
    »Was werden Sie tun, wenn das Haus abgerissen wird?«
    »Arbeitslosengeld beziehen. Von der Sozialhilfe leben, schätze ich, wenn ich keine Arbeit finde. Ich bin sechsundfünfzig.«
    Qwilleran mußte lange auf Amberina warten, doch die Zeit war nicht vergeudet. Während er an der Eingangstür stand, beobachtete er die Mieter und Besucher, die ein- und ausgingen. Er bemühte sich, nicht allzu auffällig hinzustarren auf die zirkusreife

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