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Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Titel: Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Sie vom Casablanca?«
    »Es ist eine Bruchbude! Denkt irgend jemand ernstlich, daß es wert ist, restauriert zu werden? Denkt irgend jemand, daß es überhaupt möglich ist, eine solche Ruine zu restaurieren?«
    »RUCK findet das«, erwiderte sie ernsthaft. »Mary Duckworth und Roberto sind Funktionäre, und Sie wissen, daß die beiden ihre Zeit nicht mit Hirngespinsten verschwenden. Sie haben einen Architekten mit einer Prüfung beauftragt, und er weiß genau, was gemacht werden muß, wie es gemacht werden muß und wieviel es kosten wird. Ich habe nicht die genauen Daten, aber Mary kann Ihnen mehr darüber erzählen.«
    »Wo ist sie?«
    »Im Augenblick ist sie auf dem Rückflug von Philadelphia. Dort war eine große Antiquitätenmesse, und sie hat einen Doppelstand gemietet. Ihre Arbeiter sind mit einem Lastwagen voll Möbel hinuntergefahren, und sie rechnete damit, daß sie leer zurückkommen würden. Mary mit ihrer kessen Art kann einfach alles verkaufen und einen guten Preis erzielen. Die Leute glauben ihr! Ich wünschte, ich hätte ihre Klasse. Aber so ist das! Die Reichen werden immer reicher. Ihre Familie ist im Bankgeschäft, wissen Sie.«
    »Trägt sie noch immer mit Drachen bestickte Kimonos, wenn sie ihre Kunden bedient?«
    »Nein, sie kleidet sich jetzt wieder recht vornehm, wie eine höhere Tochter, trägt Perlen und so was... Iiiiii! Haben Sie diese Preise gesehen?« kreischte sie, als sie auf die rechte Spalte auf der Karte blickte. »Ich bin froh, daß ich das nicht zu zahlen brauche! Ich werde die teuerste Speise auf der Karte nehmen. Wahrscheinlich komme ich nie wieder hierher.«
    Sie bestellten jeder eine Vorspeise, Suppe und ein Gericht mit Kalbfleisch. Dann sagte Qwilleran: »Ich habe ein paar Fragen, Amberina. Funktionieren die Aufzüge immer so schlecht wie heute?«
    »Ich wünschte, Sie würden Amber zu mir sagen«, meinte sie.
    »Und Sie haben anscheinend vergessen, daß Sie mich früher Qwill genannt haben.«
    »Ich habe es nicht vergessen«, sagte sie verlegen, »aber jetzt, wo Sie das viele Geld haben, dachte ich, ich sollte Sie wohl mit Mister anreden... Worüber sprachen wir gerade?«
    »Über die Aufzüge.«
    »Ach ja... Sie haben nur ein schlechtes Wochenende erwischt. Gewöhnlich gibt nur einer von ihnen den Geist auf, und das ist nicht so schlimm. Oder wir haben Glück, und es passiert unter der Woche, denn dann kommt der Handwerker gleich – wenn es während der Arbeitszeit ist. Nach fünf Uhr muß man Überstunden zahlen, und das hat die Verwaltung gar nicht gern.«
    »Ich hätte eine Wohnung nehmen sollen, die nicht so hoch oben ist«, sagte Qwilleran. »Noch eine Frage: Was bedeutet die Mitteilung im Aufzug über Katzen und daß gesprüht wird? Das hört sich nicht gut an.«
    »Ach, das! Wenn der Ungeziefervernichter kommt, hängt Mrs. Tuttle immer einen Anschlag auf. Er sprüht die Gänge aus und auch die Wohnungen, wenn die Mieter es wünschen, deshalb sperren die Leute ihre Katzen an den Tagen ein, an denen er kommt.«
    »Meine Katzen gehen niemals hinaus.«
    »Das ist auch gut so. Sonst steigen sie noch in den Aufzug und... verschwinden einfach. Die Zahl der Katzen im Casablanca fluktuiert sehr stark.«
    »Haben Sie auch eine?«
    »Nein, ich habe Fische. Die sind billiger, und sie müssen nicht zum Tierarzt. Sie sterben einfach.«
    »Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, daß man die Katzen im Casablanca so frei herumlaufen läßt.«
    »Zur Rattenbekämpfung.«
    »Gibt es denn in dem Gebäude neben allem anderen auch noch Ratten?«
    »Nur hinter dem Haus, wo die Mülltonnen stehen. Aber ich habe in meiner Wohnung Mäuse gehabt. Ich weiß nicht, wie Mäuse in den achten Stock kommen.«
    »Mit Old Red«, meinte Qwilleran.
    Die Antipasti wurden serviert: panierte junge Tintenfische mit einer würzigen Tomatensoße u nd gebratene rote Paprik a mit Anchovis und Zwiebeln.
    »Ich wünschte, meine Schwestern könnten mich jetzt sehen!« sagte Amber. »Wie ich mit einem Millionär bei Roberto sitze und Tintenfisch esse!«
    »Um auf die Mitteilungen im Aufzug zurückzukommen«, sagte er, »gibt es im Casablanca eine große Nachfrage nach Stutzflügeln?«
    »Sie wären überrascht! Es gibt noch etwas Geld im Haus – und ein paar größere Wohnungen. Wir haben einige ältere Witwen, die schwimmen in Geld! Sie ziehen nicht aus, weil sie ihr ganzes Leben hier gewohnt haben.«
    »Wer verkauft den Flügel? Auf dem Anschlag steht Wohnung zehn-F.«
    »Das ist Isabelle Wilburton. Ihre Wohnung

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