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Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Titel: Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Anfängerglück«, sagte er bescheiden. »Übrigens fehlen ein paar Steine vom Scrabble-Spiel. Ich frage mich, was mit ihnen passiert ist.«
    »Di hatte eine Katze, die sie immer stahl und unter den Kühlschrank schubste.«
    »Ich wußte gar nicht, daß sie eine Katze hatte.«
    »Einen Perserkater namens Vincent – nach van Gogh, weißt du.«
    »Was ist aus ihm geworden?«
    »Ihr Ex-Ehemann hat ihn genommen. Vincent lebt jetzt in der Galerie.«
    »Hat sie gerne Scrabble gespielt, oder spielte sie der Gräfin zuliebe?«
    »Sie war eine passionierte Spielerin. Es war ein Sonntagabend-Ritual. Ich habe gelegentlich als vierte Spielerin mitgemacht.«
    »Warst du auch... an jenem Sonntagabend da,… als sie starb?«
    Mary nickte. »Das ist eine schmerzliche Erinnerung. Als ich um zirka acht Uhr von der Party wegging, war noch alles in Ordnung.«
    Qwilleran hatte noch ein Frage, doch sie waren beim Restaurant angekommen. Zwei andere Paare gingen vor ihnen die Treppe hinauf, was zu einem kleinen Stau im Foyer führte, wo Charlotte sie offiziell begrüßte.
    »Wir gehen gleich hinauf, Charlotte«, sagte Mary.

 
    Der auberginenfarbene Teppich von Robertos Restaurant setzte sich über die Stufen zu seiner Wohnung fort. »Du wirst sehen, daß sich sein Geschmack drastisch geändert hat, Qwill«, sagte Mary und zog – wie so oft – die Augenbrauen hoch. »In Italien hat er den avantgardistischen Einrichtungsstil entdeckt!« Als Frau, die mit Chippendale und Ch’ien-lung handelte, mißbilligte sie das offenbar.
    »Ich habe selbst gerne modern eingerichtete Wohnungen«, sagte Qwilleran. »Und zwar seit ich als Untermieter in Harry Noytons Apartment in der Villa Veranda wohnte.«
    »Noytons Wohnung war geradezu viktorianisch überladen im Vergleich zu dem, was du jetzt gleich sehen wirst«, erwiderte sie.
    Der Teppich hörte am oberen Treppenabsatz auf, und von da an war der Fußboden eine glänzende, bernsteinfarbene Marmorfläche. Ab und zu standen auf der spiegelglatten Oberfläche Gebilde aus Stäben oder Röhren aus Stahl, die mit geometrischen Glas- oder Lederelementen verbunden waren, offenbar Tische und Stühle. Roberto betrat das Zimmer vom anderen Ende her, wo er, wie Qwilleran vermutete, in Wirklichkeit in einer behaglichen herrschaftlichen Wohnung lebte, die mit gutgepolsterten Sofas und rotem Samt ausgestattet war.
    Der Anwalt, der es vorzog, Koch zu sein, war eine imposante Erscheinung. Von der vielen Zeit, die er über Gesetzesbücher und Hackbretter gebeugt verbracht hatte, waren seine Schultern rund geworden. In punkto Kleidung war er noch immer konservativ, und er hatte noch immer die langsame, von nachdenklichen Pausen unterbrochene Sprechweise eines Richters, doch er redete jetzt mehr mit den Händen, was er nicht getan hatte, bevor er ein Jahr nach Italien ging.
    »Schön... Sie wiederzusehen«, sagte er. Es gab keine überschwengliche europäische Umarmung; das wäre vom früheren Robert Maus denn doch zu viel verlangt gewesen.
    »Roberto, dies ist ein großer Augenblick«, sagte Qwilleran. »Es ist drei Jahre her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, aber es kommt mir vor wie drei Jahrzehnte. Ich muß Ihnen sagen, daß Ihr Restaurant sehr schön ist, und das Essen ist superb.«
    »Ich habe einiges dazugelernt«, sagte der Gastgeber. »Setzen Sie sich doch. Nehmen wir einen Aperitif... und unterhalten wir uns in Ruhe... und gehen wir dann hinunter zum Abendessen.«
    Qwilleran wählte eine Ansammlung von Stäben und ebenen Flächen aus, die seinem Körper noch die geringsten Qualen zu bereiten drohten, und fand sie nicht nur überraschend stabil, sondern auch bemerkenswert bequem. Die anderen beiden nahmen in einiger Entfernung voneinander und von Qwilleran Platz. Große freie Flächen waren ein Bestandteil der Gestaltung dieses kühlen, ruhigen, leeren Raumes.
    »Der Service im Lokal«, fuhr Qwilleran fort, »ist ausgezeichnet. Wo finden Sie so gute Kellner?«
    »Jurastudenten«, sagte der Restaurantbesitzer. »Ich sage ihnen, sie sollten unsere Gäste... als die Damen und Herren Geschworenen betrachten.«
    »Ich bin froh, daß Sie Charlotte Roop als Geschäftsführerin engagiert haben. Sie wirkt sehr glücklich und nicht mehr ganz so puritanisch.«
    Mary sagte: »Das kannst du nicht nur der Arbeit zuschreiben. Sie hat einen ständigen Begleiter, wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem Leben.«
    »Ich weiß«, sagte Qwilleran. »Ich habe ihn kennengelernt. Weiß jemand, was mit seinem Ohr passiert

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