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Die Katze im Taubenschlag

Die Katze im Taubenschlag

Titel: Die Katze im Taubenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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macht, hat Hercule Poirot nicht umsonst gelebt. Ich habe es ihr beigebracht«, erklärte Poirot strahlend. Dann griff er zum Telefonhörer. »Jetzt müssen wir der Schulleiterin mitteilen, dass Ihnen nichts zugestoßen ist, und sie auf meine Ankunft in Meadowbank vorbereiten.«
    »Sie weiß, dass mir nichts passiert ist. Ich habe ihr einen Brief hinterlassen mit der Mitteilung, ich sei nicht entführt worden.«
    Nachdem die Verbindung mit der Schule hergestellt war, verlangte Poirot Miss Bulstrode zu sprechen.
    »Miss Bulstrode? Hier spricht Hercule Poirot. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Ihre Schülerin Julia Upjohn bei mir ist und dass wir jetzt gemeinsam im Auto nach Meadowbank fahren werden. Würden Sie so freundlich sein, dem zuständigen Kommissar auszurichten, dass ein Päckchen mit Wertsachen in einem Banktresor deponiert worden ist?… Vielen Dank.«
    Er legte den Hörer auf und bot Julia ein Glas Fruchtsaft an, das sie dankend annahm.
    »Aber die Juwelen sind doch noch gar nicht auf der Bank«, bemerkte sie erstaunt.
    »Sie werden in Kürze dort sein«, erwiderte Poirot. »Aber für den Fall, dass das Gespräch entweder hier oder in Meadowbank abgehört worden ist, hielt ich es für angebracht, den Anschein zu erwecken, dass die Edelsteine nicht mehr in unserem Besitz sind. Es erfordert viel Zeit und Überlegung, einen Bankraub zu organisieren. Ich will auf keinen Fall, dass Ihnen etwas zustößt, mein Kind. Sie haben überlegt und tapfer gehandelt, Ihre Mutter kann stolz auf Sie sein.«
    Julias Gesicht war erfreut und verlegen zugleich.

18
     
    H ercule Poirot, innerlich darauf vorbereitet, dass eine Schulvorsteherin einem Ausländer mit spitzen Lackschuhen und einem großen Schnurrbart mit einem gewissen Misstrauen begegnen würde, war angenehm überrascht, als Miss Bulstrode ihn mit höflicher Zuvorkommenheit begrüßte. Er stellte mit Genugtuung fest, dass sie wusste, wer er war.
    »Herzlichen Dank für Ihren prompten Anruf, Monsieur Poirot«, sagte sie. »Glücklicherweise hatten wir uns um Julia keine Sorgen gemacht, da ihre Abwesenheit noch gar nicht bemerkt worden war.« Sie wandte sich an Julia. »Heute Vormittag sind so viele Schülerinnen abgeholt worden, dass ein weiterer leerer Platz beim Mittagessen niemandem aufgefallen ist. Ich bin erst nach dem Telefongespräch in Ihr Zimmer gegangen, wo ich Ihr Briefchen vorfand.«
    »Sie sollten nicht denken, dass ich entführt worden bin, Miss Bulstrode.«
    »Das war eine gute Idee, Julia. Aber warum haben Sie mich nicht über Ihre Pläne informiert?«
    »Weil ich es nicht für angebracht hielt«, erwiderte Julia. Sie fügte geheimnisvoll hinzu: »Les oreilles ennemies nous écoutent.«
    »Eine besonders gute Aussprache hat Mademoiselle Blanche Ihnen aber noch nicht beigebracht«, bemerkte Miss Bulstrode kopfschüttelnd. »Doch ich will Ihnen keine Vorwürfe machen.« Sie blickte von Julia zu Poirot. »Würden Sie so gut sein, mir jetzt genau zu schildern, was sich ereignet hat, Julia?«
    »Sie gestatten?«, sagte Hercule Poirot. Er ging schnell zur Tür, öffnete sie und sah hinaus. Dann schloss er sie mit einer übertriebenen Geste und kehrte lächelnd zurück.
    »Wir sind allein«, bemerkte er. »Wir können fortfahren.«
    Miss Bulstrode blickte von ihm zur Tür, dann wieder auf Poirot. Sie hob die Augenbrauen. Poirot erwiderte ihren Blick, und Miss Bulstrode senkte, fast unmerklich, den Kopf. Dann sagte sie mit ihrer üblichen forschen Stimme: »So, und jetzt können Sie mir alles berichten, Julia.«
    Julia erzählte vom Austausch der Tennisschläger, von der fremden Dame und schließlich von den Edelsteinen, die sie im Griff des Tennisschlägers gefunden hatte.
    Poirot bestätigte Julias Schilderung der Ereignisse.
    »Mademoiselle Julia hat einen genauen Bericht abgegeben«, erklärte er. »Ich habe die Juwelen an mich genommen und sie in einer Bank deponiert. Daher glaube ich, dass Sie keine weiteren unangenehmen Zwischenfälle in Meadowbank zu befürchten haben.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Miss Bulstrode. »Ich verstehe…« Nach kurzem Zögern fuhr sie fort: »Halten Sie es für richtig, dass Julia hier bleibt? Wäre es nicht besser, wenn sie zu ihrer Tante nach London ginge?«
    »Bitte, bitte, lassen Sie mich hier bleiben«, bat Julia. »Ich bin so schrecklich gern in Meadowbank, und gerade jetzt ist es so aufregend.«
    »Darauf legen wir im Allgemeinen hier keinen Wert«, erwiderte Miss Bulstrode trocken.
    »Ich glaube nicht, dass Julia

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