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Die Katze im Taubenschlag

Die Katze im Taubenschlag

Titel: Die Katze im Taubenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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einem Geheimagenten verübt worden sind, sondern von jemandem, der zufällig mit angesehen hat, dass die Juwelen in einem Tennisschläger versteckt wurden. Jemand, der begriff, dass Jennifer auf dem Weg nach Meadowbank war, jemand, der ihr folgte, um sich die Juwelen anzueignen. Aber das ist nicht wahr! Ich schwöre Ihnen – es ist nicht wahr!«
    »Doch. Ich glaube, dass es so gewesen ist«, erwiderte Poirot. »Jemand hat zufällig mit angesehen, wie die Edelsteine versteckt wurden, und war von diesem Augenblick an fest entschlossen, sie sich selbst zu verschaffen.«
    »Es ist nicht wahr! Ich habe nichts gesehen…«
    Poirot warf Kelsey einen Blick zu.
    Kelsey nickte, ging zur Tür, öffnete sie, und… Mrs Upjohn betrat das Zimmer.
     
    »Wie geht es Ihnen, Miss Bulstrode?«, fragte Mrs Upjohn ziemlich verlegen. »Bitte entschuldigen Sie, dass ich so unordentlich aussehe, aber ich komme geradewegs aus Ankara…«
    »Das macht nichts«, sagte Poirot. »Wir wollten Sie etwas fragen.«
    »Es handelt sich um den Tag, an dem Sie Ihre Tochter nach Meadowbank brachten, Mrs Upjohn«, sagte Kelsey. »Sie waren in Miss Bulstrodes Wohnzimmer und sahen zum Fenster hinaus – zu dem Fenster, von dem aus man die Einfahrt überblicken kann –, und Sie stießen einen Laut des Erstaunens aus, als hätten Sie plötzlich jemanden erkannt. Stimmt das?«
    »Am Tag des Schuljahrbeginns? In Miss Bulstrodes Wohnzimmer?« Mrs Upjohn blickte den Kommissar erstaunt an. »O ja, jetzt fällt es mir ein, ich sah damals ein bekanntes Gesicht…«
    »Warum waren Sie darüber so erstaunt?«
    »Weil… weil ich sie seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.«
    »Seit Ende des Krieges, nicht wahr? Seit Sie den Geheimdienst verlassen hatten?«
    »Ja, und obwohl sie viel älter aussah, habe ich sie sofort erkannt. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, was sie hier zu suchen hatte.«
    »Ich möchte Sie bitten, sich in diesem Zimmer umzusehen und mir zu sagen, ob diese Person anwesend ist, Mrs Upjohn.«
    »Natürlich ist sie hier«, erwiderte Mrs Upjohn. »Ich sah sie, als ich hereinkam. Dort sitzt sie.«
    Sie streckte ihren Zeigefinger aus. Kommissar Kelsey und Adam handelten schnell – aber nicht schnell genug. Ann Shapland war aufgesprungen. Sie hielt einen kleinen, gefährlich aussehenden Revolver in der Hand, der auf Mrs Upjohn gerichtet war. Miss Bulstrode erfasste die Situation sofort, aber Miss Chadwick kam ihr zuvor. Mit zwei schnellen Schritten drängte sie sich zwischen Ann Shapland, Mrs Upjohn und Miss Bulstrode.
    »Nein, das dürfen Sie nicht!«, schrie Chaddy und warf sich in dem Augenblick schützend auf Miss Bulstrode, als der Schuss krachte.
    Miss Chadwick schwankte, bevor sie zu Boden sank. Miss Johnson lief zu ihr hinüber. Adam und Kelsey hielten Ann Shapland fest, die sich wie eine Wildkatze zu wehren versuchte. Es gelang ihnen mit vereinten Kräften, ihr die Waffe zu entwinden.
    »Schon damals hatte sie den Ruf einer Killerin«, sagte Mrs Upjohn atemlos. »Sie war eine der gefährlichsten Spioninnen. Ihr Deckname war Angelica.«
    »Gemeine Lügnerin!«, kreischte Ann Shapland.
    »Sie lügt nicht. Sie sind eine gefährliche Person«, sagte Hercule Poirot. »Sie haben von jeher ein gefährliches Leben geführt. Bis heute ist es Ihnen allerdings geglückt, Ihre Identität zu verbergen. Alle Stellungen, die Sie innehatten, waren einwandfrei, und Sie haben Ihre Arbeit zur Zufriedenheit Ihrer Vorgesetzten ausgeführt. Aber Sie haben alle diese Stellungen nur angenommen, um sich Informationen zu verschaffen. Sie waren bei einer Ölgesellschaft beschäftigt, bei einem Archäologen, der in einem bestimmten Teil der Welt zu tun hatte, und bei einer Schauspielerin, deren Freund ein wichtiger Politiker war. Seit Ihrem siebzehnten Lebensjahr sind Sie Geheimagentin gewesen, und zwar haben Sie für die verschiedensten Leute gearbeitet. Sie haben Ihre Dienste denen zur Verfügung gestellt, die am meisten zahlen konnten. Sie haben die Mehrzahl der Aufträge unter Ihrem richtigen Namen angenommen und durchgeführt; in einigen besonderen Fällen mussten Sie sich in eine andere Person verwandeln. In solchen Zeiten behaupteten Sie, nachhause zu Ihrer kranken Mutter zu müssen. Ich habe den starken Verdacht, dass die alte, verwirrte Dame, die ich neulich in dem Dörfchen besuchte, wo sie mit einer Krankenschwester lebt, nicht Ihre Mutter ist, Miss Shapland. Sie haben sie lediglich als einen Vorwand benutzt, wenn es Ihnen in den Kram passte. Während der

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