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Die Katze riecht Lunte

Die Katze riecht Lunte

Titel: Die Katze riecht Lunte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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aushalf.
    »Dies ist eine Kleinstadt. Alles hat mit allen zu tun, und wir haben Mom zu etwas hingeführt, das für jemand anderen ein vernichtender Beweis sein könnte. Das war dumm von uns.« Murphy sah ihren Fehler ein.
    »Daran habe ich nicht gedacht.« Tucker drückte sich enger an Harry.
    »Ich auch nicht. Ich wollte, es wäre mir eingefallen.«
    »Kein Grund zur Sorge, bis sie eine Leiche finden«, sagte Pewter.
    »Wer auch immer mit dem Flugzeug gelandet ist, hatte Mumm in den Knochen. Der Nebel in jener Nacht war so dick wie Mrs Hogendobbers Bratensoße. Derart mutige Leute machen Sachen, von denen andere nicht mal träumen, sie gehen große Wagnisse ein. Wer auch immer mit Tommy zusammen war, hat ihn vermutlich umgebracht, was bedeutet, dass ich den Mörder gesehen habe. Ich könnte euch jedoch nichts über ihn sagen, außer dass er kleiner war als Van Allen. Aber der, der Tommy umgebracht hat, kann nicht weit weg sein.«
    »Das weiß man nicht.« Pewter spielte den Advocatus Diaboli.
    »Ich weiß es.« Mrs Murphy stürmte ein paar Schritte voraus. »Welchen Nutzen hätte denn jemand, der weit weg ist, von der Beseitigung von Tommy Van Allen …«
    »Und von H. Vane-Tempest«, unterbrach Tucker.
    »Er ist noch am Leben.« Pewter war nicht überzeugt.
    Mrs Murphy setzte ihren Gedankengang fort. »Wenn Van Allen entfernte Verwandte hat, die vielleicht seine Baufirma erben, nun, dann könnte es jemand sein, der weit weg ist, aber ich bezweifle das.«
    »Alle werden es erfahren, wenn sein Testament eröffnet wird.« Pewter hob die Schultern.
    »Da bislang niemand weiß, dass er tot ist, wird das Testament nicht eröffnet. Sein Besitz bleibt unangetastet«, sagte Murphy, den Schwanz waagerecht ausgestreckt.
    »Jemand muss den Laden schmeißen.« Tucker wurde allmählich unbehaglich zumute.
    »Das wird der Vizepräsident seiner Firma tun. Aber denk mal nach, es spielt keine Rolle, wer den Laden schmeißt. Wo der Profit hingeht, darauf kommt es an. Und der geht nirgendwohin, solange Van Allen nicht rechtmäßig für tot erklärt wurde.«
    »Mrs Murphy, wenn der Mörder von Tommys Tod profitiert, dann muss die Leiche entdeckt werden.« Pewter war hungrig und frustriert. Das Ganze ergab für sie nicht den geringsten Sinn.
    »Genau.«
    »Ich kapier das nicht«, sagte Tucker aufrichtig mit erhobener Stimme.
    »Nur Geduld.« Mrs Murphy lächelte sie an, als sie aufholten und neben ihr herliefen. »Wer immer Tommy umgebracht hat, hat es nicht eilig. Ich weiß nicht, wann jemand laut Gesetz von Virginia rechtmäßig für tot erklärt wird, aber ich garantiere euch, dass unser Mörder es weiß. Jemand hat hierbei eine Menge zu gewinnen.«
    »Es könnte eine zerbrochene Liebe sein.« Pewter suchte nach einem anderen Faden.
    »Könnte.« Murphy atmete den scharfen Duft des Schuppens ein, der vor Holzspänen fast aus allen Nähten platzte.
    Pewter war froh, wieder zu Hause zu sein. Tucker wurde von Minute zu Minute besorgter. »Ihr macht mich nervös.«
    »Vielleicht packen wir die Sache von der falschen Seite an.« Mrs Murphy stürmte durch die Fliegentür, als Harry sie öffnete. Sie hatte durchaus nichts dagegen, dass Harry ihr die Tür aufhielt – schließlich brauchte der Mensch nicht alle ihre Tricks zu kennen. »Vielleicht sollten wir uns fragen, was Tommy Van Allen und H. Vane gemeinsam haben?«
    »Nichts«, sagte Pewter.
    Tucker widersprach. »Viel.«
    Die beiden Tiere sahen sich an, als Harry die Küchenanrichte abwischte und Futterbüchsen hervorholte.
    »Sie haben nichts gemeinsam.« Pewter verteidigte ihre Position. »Tommy ist jung und sieht gut aus. H. Vane muss über siebzig sein. Durch das Facelifting sieht er ein bisschen jünger aus.«
    »Er hat sich liften lassen?«, fragte Tucker.
    »Ich erkenne das immer. Die Augen. Die Gesichter verlieren an Ausdrucksfähigkeit – auch dann, wenn es gut gemacht ist«, erklärte Pewter sachkundig. »Aber die beiden haben nichts gemeinsam. Tommy ist geschieden. H. Vane ist glücklich verheiratet, zumindest scheinbar. Tommy ist wild und stürmisch, H. Vane ist stocksteif.«
    »Ich bin dran. Falls du fertig bist.«
    Pewter harrte bei ihrem Futternapf aus, der die Aufschrift TREUE FREUNDIN trug. »Ich glaube, ich bin fertig.«
    »Okay, sie sind beide gut betucht. H. Vane ist mehr als gut betucht. Er ist ein Krösus. Sie können machen, was sie wollen. Sie gehören denselben Klubs an. Sie besuchen dieselben Partys. Beide fliegen gern. Und Tommy wollte bei dem Reenactment

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