Die Katze
die dreißig, kurz und untersetzt mit blondem Bürstenschnitt, hellgrünen Augen und Mundwinkeln, die sich beim Lächeln nach unten zogen. »Ich bin Gary Gojovic von Hartley & Sons.«
Charley trat einen Schritt zurück, um ihn hereinzulassen, und Bandit stürmte ihm zur Begrüßung entgegen. »Entschuldigen Sie bitte meinen Hund«, sagte sie, selbst überrascht von der unbeabsichtigten Verwendung des Possessivpronomens. »Er glaubt, jeder Besuch sei für ihn.«
Gary bückte sich, um Bandit hinter den Ohren zu kraulen, und legte dafür den Stapel Prospekte, den er in der Hand hielt, auf den Boden. Bandit wedelte so heftig mit dem Schwanz, dass sein ganzer Körper bebte. »Ganz ruhig, kleiner Mann. Wenn du nicht aufpasst, fällst du noch um. Was für ein Hund ist das?«
»Ich glaube, eine Mischung von allem Möglichen. Sie mögen Hunde offenbar.« Charley drückte auf das winzige Aufnahmegerät in ihrer Jeansshorts und verlagerte ihr Gewicht von einem nackten Bein aufs andere. Es ging doch nichts über ein kleines Hündchen und ein kleines bisschen nackte Haut, um ein Gespräch in Gang zu bringen, hoffte sie, und überprüfte mehrfach den Ausschnitt ihres weißen T-Shirts. Nicht zu tief, aber tief genug, um das Testosteron fließen zu lassen und die Zunge zu lösen.
»Oh ja. Ich liebe Hunde. Ich habe selbst drei.«
»Drei? Gütiger Gott!« Gütiger Gott , wiederholte Charley stumm. Vielleicht war sie wirklich Tiffany Lang. »Welche Rasse?«
»Dobermänner.«
»Oha.« Charley wich unwillkürlich einen Schritt zurück.
»Dobermänner sind tolle Hunde. Glauben Sie nichts von dem Unsinn, den Sie lesen. Wenn man sie gut behandelt, sind sie auch gut.«
»Wie Menschen.«
»Genau.« Gary nahm seine Prospekte und erhob sich zu voller Größe, die Charley auf etwa 1,70 Meter schätzte. »Tut mir leid, dass ich zu spät komme. Ich hab die Straße hier nicht gleich gefunden.«
»Es ist ein bisschen kompliziert.« Charley versuchte, sich Gary neben Jill vorzustellen. Sie passten gut zueinander, entschied sie, als sie seine kräftigen Schultern und die leicht vorgeschobenen Hüften betrachtete und sich Jill neben ihm vorstellte.
»Ja, ich bin zu früh abgebogen und musste dann einmal ganz um das Convention Center rumfahren.«
»Das passiert den Leuten ständig. Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten.«
»Nein danke, ich hatte heute schon genug Koffein.«
»Vielleicht ein Glas Orangensaft?«
Gary schüttelte den Kopf und blickte zum hinteren Teil des Hauses. »Sie überlegen also, eine neue Dusche einbauen zu lassen?«
»Ich überlege es.« Charley führte Gary, ihren Hüftschwung sorgfältig betonend, um das frisch gemachte Bett in das ganz in Weiß gehaltene, angrenzende Badezimmer.
»Viel Platz haben Sie hier ja nicht«, bemerkte er. »Das schränkt die Möglichkeiten ein wenig ein.« Er inspizierte das Duschbad, schob den weißen Plastikvorhang zurück, setzte
sich auf den Wannenrand und strich mit seinen groben Fingern über die quadratischen weißen Fliesen an der Wand. »Hatten Sie mit den Fliesen irgendwelche Probleme?«
»Nicht, dass ich wüsste. Warum?«
»Nun, es sind keine richtigen Badezimmerfliesen. Sie nehmen die Feuchtigkeit nicht so gut auf. Es überrascht mich, dass sie nicht längst von der Wand gefallen sind.« Zur Demonstration klopfte er gegen eine der Fliesen. »Hören Sie das?«
Charley beugte sich vor. »Klingt irgendwie hohl.«
»Könnte sich zu einem echten Problem auswachsen. Die Bodenfliesen auch.« Er trat mit dem Absatz seines schwarzen Stiefels auf den Boden.
»Das ist nicht Ihr Ernst?« Die Fliesen auf dem Boden und an der Wand ihres Badezimmers waren ungeeignet und würden demnächst abfallen? Sie musste ihr gesamtes Bad neu fliesen lassen?
»Deshalb würde ich als Erstes sämtliche Fliesen durch besser geeignetes Material ersetzen lassen. Dann würde ich statt des Duschvorhangs eine feste Abtrennung einbauen lassen, weil die das Wasser einfach viel besser hält. Wir haben diverse Modelle, die sich leicht auf die Wanne montieren lassen. Ich kann Ihnen ein paar Sachen zeigen, die meiner Ansicht nach gut passen würden.« Er tippte auf die Prospekte in seiner Hand. »Und dann sollten Sie vielleicht über einen größeren Duschkopf nachdenken. Es sei denn, Sie wollen das Duschbad komplett ersetzen, mit Wanne und allem. Aber ich glaube, das ist nicht notwendig. Die Wanne sieht ganz okay aus, und wir haben, wie gesagt, nicht viel Platz.«
»Wie viel wird das alles zusammen
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