Die Katze
kosten?«
»Nun, das kommt darauf an, wofür Sie sich entscheiden. Die Preise für Duschkabinentüren reichen von fünfhundert bis über zweitausend Dollar.«
»Zweitausend Dollar für eine Duschkabinentür?«
»Absolute Spitzenqualität. Arbeitskosten inklusive.«
»Kann ich mir die Prospekte mal ansehen?«
»Selbstverständlich.« Er gab sie ihr.
Charley blätterte den ersten Prospekt durch und fragte sich, wie sie von Badezimmereinrichtungen möglichst subtil auf das Thema Kindermörder überleiten konnte. »Also, ich glaube, ich könnte jetzt einen Kaffee gebrauchen.« Sie verließ das Bad, bevor Gary Gojovic reagieren konnte. »Sind Sie sicher, dass Sie nicht auch eine Tasse wollen?«, fragte sie, ging in die Küche, warf die Prospekte auf den Tisch und goss sich eine Tasse von dem Kaffee ein, den sie kurz vor Garys Ankunft gekocht hatte.
»Vielleicht eine halbe Tasse. Mit Milch, ohne Zucker.« Er setzte sich an den Küchentisch und zeigte auf James’ Bild von dem Krokodil und der Schlange, das an der Kühlschranktür klebte. »Wer ist der Künstler?«
»Mein Sohn James. Er ist fünf.« Als Charley Gary seinen Kaffee reichte, strich sie mit den Fingern wie zufällig über seine Hand. »Ich habe auch noch eine achtjährige Tochter.«
»Hören Sie auf. Sie sehen nicht alt genug aus für eine achtjährige Tochter.« Gary lächelte schüchtern, als wüsste er selbst, dass das ein lahmer Spruch war.
»Vielen Dank. Ich nehme das mal als Kompliment.«
Sein Lächeln wurde breiter. »So war es auch gemeint.«
»Und was ist mit Ihnen?« Charley trank einen Schluck Kaffee und genoss das volle Aroma, das ihr in die Nase stieg. »Haben Sie Kinder?«
»Wenn Sie meine Dobermänner nicht mitzählen, nicht.«
»Eine Frau?«
»Nee. Ich hab nie geheiratet.«
»Interessant. Ich auch nicht.«
Gary sah sie fasziniert an. »Das finde ich schwer zu glauben.«
»Warum denn das?« Charley beugte sich vor, um einen Teller mit Butterkeksen auf den Tisch zu stellen, und spürte Garys Blick auf ihrem Ausschnitt.
»Na, schauen Sie sich doch an. Sie sind umwerfend.« Er machte eine Pause und blickte zu ihr hoch. »Aber das wissen Sie ja, oder nicht?«
Charley fragte sich, was sie tat. Es war bestimmt nicht das erste Mal, dass sie mit einem Mann flirtete, um ihm Informationen zu entlocken, aber es war das erste Mal, dass sie dabei ein schlechtes Gewissen hatte.
Gary steckte einen Keks in den Mund. »Butterkekse. Meine Lieblingssorte. Woher wussten Sie das?«
Charley setzte sich, zog den Kassettenrekorder aus der Hosentasche und stellte ihn auf den Tisch. Es wurde Zeit, mit der Scharade Schluss zu machen. »Ich weiß, dass Butterkekse Ihr Lieblingsgebäck sind, weil Jill Rohmer es mir erzählt hat.«
Gary ließ den Keks aus der Hand fallen. »Was zum Teufel?« Er sprang auf, als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen. Der Kaffee schwappte über den Rand seiner Tasse und tropfte über seine Hand. Bandit fing an zu bellen.
»Bitte setzen Sie sich, Gary. Ich möchte bloß mit Ihnen reden.«
»Was geht hier vor? Wer zum Teufel sind Sie?«
»Mein Name ist Charley Webb. Wir haben gestern telefoniert.«
Gary kniff die Augen zusammen. »Die Reporterin von der Palm Beach Post ?«
»Ich muss mit Ihnen über Jill Rohmer reden.«
»Ich bin schon weg.« Gary stellte seinen Becher auf den Tisch und strebte zur Tür. Seine eigene Stimme hallte ihm nach. Na, schauen Sie sich doch an. Sie sind umwerfend. Aber das wissen Sie ja, oder nicht? Gary blieb stehen, drehte sich um und starrte Charley vorwurfsvoll an. »Was? Wollen Sie das meinem Boss vorspielen? Damit ich gefeuert werde? Ist das der Plan?«
War das ihr Plan? Konnte sie so etwas wirklich tun? Konnte sie überhaupt damit drohen? »Ich habe bloß ein paar Fragen.«
»Ich habe dem Gericht schon alles gesagt. Der Fall ist abgeschlossen. Ich habe nichts mehr dazu zu sagen.«
»Ich schreibe ein Buch über Jill«, erklärte Charley, »und ich versuche, alle Seiten der Geschichte abzudecken, einschließlich Ihrer.«
Gary schüttelte den Kopf. »Ihr beide seid wirklich ein tolles Team.«
Charley versuchte, sich von dem Vergleich nicht getroffen zu fühlen. »Bitte, setzen Sie sich, Gary. Ich könnte Ihre Hilfe wirklich gut brauchen.«
Er blickte zu Boden. »Habe ich eine Wahl?«
Charley drückte auf eine Taste des kleinen Aufnahmegeräts, löschte ihre gesamte Unterhaltung und wartete.
Gary stand mehrere Sekunden vollkommen regungslos mit geballten Fäusten da, bevor
Weitere Kostenlose Bücher