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Die Katze

Titel: Die Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding Kristian Lutze
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ich mich versah, haben wir es auf der Rückbank getrieben. Es war irre.«
    »Und weiter?«
    »Na ja, danach haben wir uns regelmäßig getroffen. Zwei, drei Mal die Woche. Ich hab mich natürlich auch mit anderen Mädchen getroffen. Jedenfalls am Anfang. Bis Jill es herausbekommen hat.«
    »Sie hat Sie aufgefordert, damit aufzuhören?«
    »Das nicht. Sie ist direkt zur Quelle marschiert. Sie hat eins der Mädchen ziemlich übel verprügelt und ihr die Nase gebrochen.«
    »Wie heißt das Mädchen?«
    »Susan. Susan Nicholson. Ich glaube, sie wohnt noch immer in Dania.«
    »Und die anderen Mädchen?«
    »Es gab nur noch eine andere. Christine Dunlap. Jill hat eine Wasser-Mokassinschlange im Swimmingpool ihrer Eltern ausgesetzt.«
    »Was?!«
    »Das konnte natürlich nie bewiesen werden, und Jill hat es immer abgestritten«, fügte Gary hinzu. »Aber ich wusste, dass sie es war. Alle wussten es.«

    »Wohnen die Dunlaps noch in Dania?«
    »Was glauben Sie denn? Nein, die haben ganz schnell ihr Haus verkauft und waren schon ein Vierteljahr später weg. Ich glaube, sie sind nach Tampa gezogen.«
    »Was hielten Sie von all dem?«
    »Na ja, das ist das eigentlich Schreckliche an der ganzen Sache. Ich fühlte mich ehrlich gesagt... geschmeichelt. Ist das zu fassen? Ich Idiot dachte, es würde beweisen, wie sehr sie mich liebte. Das zeigt bloß, was ein guter Blowjob mit dem Hirn anstellen kann. Ich meine, in dieser Hinsicht habe ich großes Mitgefühl mit Bill Clinton.«
    Machen Sie es gerne , hörte Charley Jill fragen.
    »Sie haben also aufgehört, sich mit anderen Mädchen zu treffen?«
    »Ich hatte keine große Wahl.«
    »Und Jill wurde Ihre Freundin.«
    »Ich hab angefangen, sie mehr oder weniger jeden Abend zu sehen.«
    »Wie lange ging das?«
    »Ungefähr ein Jahr.«
    »Was haben Sie außer Sex noch zusammen gemacht?«
    »Wir sind ins Kino gegangen, tanzen, trinken. Das Übliche.«
    »Hatte Jill viele Freunde?«
    Gary schüttelte den Kopf. »Nicht so viele. Ihre engste Freundin war wohl ihre Schwester.«
    »Haben Sie je ihren Bruder kennengelernt?«
    »Ethan? Ein echtes Arschloch. Ich hab möglichst weiten Abstand zu ihm gehalten.«
    »Hat Jill je mit Ihnen über ihn geredet?«
    »Sie hat gesagt, er hätte sie als Kind belästigt.«
    »Und was ist mit ihrem Vater?«
    »Sie hat erzählt, er hätte sie geschlagen und ihren Hund erschossen. Darüber hat sie jede Menge Tränen vergossen. Deswegen
war ich auch so schockiert, als ich gesehen habe, was sie mit diesem streunenden Kätzchen gemacht hat.«
    »Was hat sie denn gemacht?«
    »Sie hielt es fest. Es zappelte wie verrückt. Zuerst dachte ich, sie würde es nur kitzeln, aber dann fing die Katze an, diese schrecklichen Geräusche von sich zu geben, sodass ich Jill sagte, sie solle das arme Tier loslassen. Da hab ich gesehen, dass sie mit einem Taschenmesser auf das Kätzchen einstach. Also hab ich es ihr aus den Händen gerissen. Das Tier ist davongerannt wie der Teufel.«
    »Und was hat Jill gemacht?«
    Gary zuckte mit den Schultern. »Sie hat gelacht. Hat gesagt, sie hätte Katzen noch nie leiden können. Ich schwöre, das hat sie gesagt. Sie hätte Katzen noch nie leiden können.«
    »War das das Ende Ihrer Beziehung?«
    »So ziemlich. Ich meine, wir haben uns noch ab und zu gesehen. Es ist irgendwie schwer, ganz Schluss zu machen, wenn der Sex so gut ist. Aber danach war es eigentlich nie mehr dasselbe. In der Zeit fing sie auch an, praktisch jedes Wochenende zu babysitten. Außerdem hatte ich den Verdacht, dass sie sich mit einem anderen traf.«
    »Irgendeine Ahnung, wer es war?«
    »Keinen Schimmer. Außer, dass ich nicht glaube, dass er aus unserer Gegend stammte. Sonst hätte ich irgendwie davon erfahren.«
    »Wann haben Sie Jill zum letzten Mal gesehen?«
    »Bei ihrem Prozess. Sind wir jetzt fertig?«
    Charley schaltete den Kassettenrekorder aus. »Darf ich Sie anrufen, wenn mir noch eine Frage einfällt?«
    Gary schob die Prospekte über den Tisch. »Nur wenn es um Duschkabinentüren und Badezimmerfliesen geht.« Er steckte sich noch einen Keks in den Mund und ging hinaus.

    Die Blumen - ein prachtvoller Strauß aus rosafarbenen Rosen und weißen Margeriten - trafen um Punkt zwölf Uhr ein. Hast du morgen Abend Zeit?, stand auf der Karte. Unterzeichnet von Alex .
    »Was hast du dir denn so vorgestellt?«, fragte Charley, den Hörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt, während sie eine hohe Vase mit Wasser füllte.
    »Was hältst du von Abendessen im

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