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Die Katze

Titel: Die Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding Kristian Lutze
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bald wie möglich aufbrechen.« Die künstliche Begeisterung in Brams Stimme hätte die Panik in seinem Blick beinahe überspielt.
    »Wir packen die restlichen Sachen ins Auto«, erklärte Alex ihnen, »dann können Sie mit den Kindern schon mal losfahren.« Zusammen mit Bram trug er die restlichen Taschen nach draußen, James rannte begeistert hinterher.
    »Ich bin mir nicht sicher, dass das eine so gute Idee ist«, sagte Charley, als die anderen weg waren.
    »Es ist eine wunderbare Idee«, erklärte ihre Mutter ihr. »So können dein Bruder und ich uns ein bisschen aneinander gewöhnen. Bist du sicher, dass du diese Magenverstimmung nicht nur vortäuschst...?«
    »Glaub mir, ich täusche gar nichts vor.«
    »Geht es dir gleich wieder besser? Können wir dich allein lassen?«, fragte Franny.
    Charley nickte, wovon ihr noch übler wurde. »Mom, hol mein Handy, bitte. Es ist in meiner Handtasche.«
    Ihre Mutter hatte es schnell gefunden. »Hier, Schätzchen. Soll ich einen Arzt rufen?«

    »Nein, ich möchte, dass du es mitnimmst.«
    »Was? Nein. Ich hasse die Dinger.«
    »Mom, du musst es mitnehmen. Brams Handy wurde gestohlen, und ich muss euch erreichen können. Sonst kann ich euch nicht fahren lassen.«
    »Aber ich kann mit den Dingern überhaupt nicht umgehen.«
    »Das schaffst du schon. Versprochen. Denk bloß dran, dass es nicht klingelt, sondern pfeift.«
    »Natürlich.« Widerwillig warf ihre Mutter das Handy in ihre Handtasche.
    »Franny, Grandma, kommt!«, rief James aus dem Vorgarten.
    Franny strich zart über die Hand ihrer Mutter und rannte hinaus.
    »Du weißt den Namen des Motels...«, sagte Charley zu ihrer Mutter.
    »Ich weiß alles, Schätzchen. Mach dir keine Sorgen.«
    »Dann fahrt los«, drängte Charley. »Ich rufe euch an, sobald es mir besser geht. Wenn ihr nichts von mir hört, bis ihr da seid, ruft mich an.«
    Anstatt zu gehen, ließ Elizabeth sich neben Charley auf das Polster sinken, nahm sie zärtlich in die Arme und wiegte sie sanft hin und her. Charley spürte die Wärme der mütterlichen Umarmung, die Berührung ihrer Lippen auf ihrer Stirn. Sie wollte ihre Mutter instinktiv wegstoßen, aber etwas anderes in ihr, das zweiundzwanzig Jahre lang auf diesen Augenblick gewartet hatte, klammerte sich fest an sie. Wie passend, dass es an ihrem Geburtstag geschah, dachte sie, vergrub ihr Gesicht an der Brust ihrer Mutter und weinte wie ein Baby.
    »Mein wunderschönes Mädchen«, flüsterte ihre Mutter und küsste sie auf den Kopf. »Mein süßes, wunderschönes Mädchen, ich liebe dich so sehr.«
    »Ich liebe dich auch«, antwortete Charley und begann, noch heftiger zu weinen.

    »Okay, alles gepackt«, sagte Alex, als er mit Bram ins Zimmer kam. »Die Kinder sind angeschnallt und startbereit.«
    Charley löste den eisernen Griff um die Hüften ihrer Mutter, und Elizabeth küsste sie auf die Stirn. »Mach dir gar keine Sorgen, Schätzchen. Werde einfach wieder gesund.«
    »Schnell«, fügte Bram hinzu.
    Charley nickte, wovon ihr noch übler wurde.
    In diesem Moment brach der ohrenbetäubende Lärm der Presslufthämmer los. »O Gott«, stöhnte Charley, während Bram sich zu ihr herabbeugte, um sich zu verabschieden.
    »Lass die Kinder keine Minute aus den Augen«, ermahnte sie ihn.
    »Ich werde über sie wachen wie ein Falke«, sagte Bram.
    »Fahrt vorsichtig«, hörte Charley Alex wenig später rufen, als ihre Mutter mit ihrem vollgepackten Wagen rückwärts aus der Einfahrt setzte. Kurz darauf war er wieder an ihrer Seite. »Glaubst du wirklich, das war eine gute Idee?«, fragte Charley ihn.
    »Ich glaube, es war eine großartige Idee. Du brauchst Ruhe.«
    »Irgendwas brauche ich jedenfalls.«
    »Vielleicht sollte ich dich in die Notaufnahme fahren.«
    »Was? Das ist ja wohl kaum ein Notfall.«
    »Es könnte der Blinddarm sein.«
    »Es ist nicht mein Blinddarm. Es waren diese verdammten Blaubeerpfannkuchen.«
    »Sie waren ziemlich mächtig«, stimmte Alex ihr zu. »Kann ich dir irgendwas bringen? Einen Tee vielleicht?«
    »Nein, ich glaube, wenn ich einfach ein paar Minuten schlafen kann...« Wie aufs Stichwort legten in diesem Moment die Presslufthämmer wieder los, und die Vibration schnitt durch Charleys Körper wie eine Motorsäge. »Oh nein.«
    Alex’ Kopf zuckte in die Richtung des Lärms. »Was zum Teufel machen die da draußen?«

    »Was immer es ist, sie machen es den ganzen Tag.«
    »Nun, dann können wir auf keinen Fall hierbleiben.« Er zerrte Charley auf die Füße, legte

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