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Die Katze

Titel: Die Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding Kristian Lutze
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ihren Arm über seine Schulter und umfasste fest ihre Hüfte.
    »Was machst du? Wohin gehen wir?«
    »In meine Wohnung. Je eher, desto besser. Mir ist ehrlich gesagt auch ein bisschen sonderbar.«
    »Na, wir sind schon ein schönes Pärchen«, sagte Charley und versuchte zu lächeln.
    Vor der Haustür blieb Alex stehen und küsste sie sanft auf die Wange. »Ich finde, das hört sich gut an.«

KAPITEL 33
    Charley erwachte von dem Geräusch einer in der Ferne zufallenden Tür. Sie schlug die Augen auf und versuchte, sich zu orientieren, wurde jedoch sofort von Schwindel übermannt und sank wieder zurück. Langsam und behutsam wandte sie den Blick zu der Wand rechts von ihr und erkannte eine Reihe wunderschöner Schwarzweißfotografien. Sie war in Alex’ Schlafzimmer, fiel ihr wieder ein, obwohl sie sich weder an die Autofahrt hierher noch an den Aufzug, der sie zu seiner Wohnung gebracht hatte, besonders lebhaft erinnern konnte. Sie wusste noch, dass sie sich halb ins Schlafzimmer geschleppt hatte, halb dorthin getragen und dann zugedeckt worden war, bevor Alex neben ihr zusammengebrochen war. Aber jetzt war Alex nicht mehr da, wurde ihr bewusst, als sie den leeren Platz neben sich abtastete. »Alex?«, rief sie, aber ihre Stimme erstarb, noch bevor sie einen Ton herausgebracht hatte. Wo war er?
    Wie spät war es, fragte sie sich und drehte den Kopf behutsam zu dem Wecker auf dem Beistelltisch neben dem Bett. Es dauerte einen Moment, bis sie die Zahlen scharf sah, einen weiteren, um sich davon zu überzeugen, dass sie einen Sinn ergaben. Konnte es wirklich schon kurz vor elf sein? War es möglich, dass sie tatsächlich den ganzen Vormittag verschlafen hatte?
    Ihre Familie war mittlerweile wahrscheinlich längst in Kissimee, dachte sie. Vielleicht hatten sie sogar schon in dem Motel eingecheckt. Wie hieß es noch gleich, überlegte sie und geriet
in Panik, als ihr der Name nicht einfallen wollte. Irgendwas Kitschiges, dachte sie. Castle of the Sleeping Dwarfs... Sleeping Beauty’s Inn... »Beautiful Dreamer’s Motel«, murmelte sie, nickte und musste die Augen schließen, als der Raum ihr Nicken zu erwidern schien. Was zum Teufel war los? Sie war am Morgen kerngesund aufgewacht, und jetzt fühlte sie sich, als wäre sie von einem Laster überfahren worden. Konnte eine Darmgrippe so plötzlich und heftig zuschlagen?
    »Ich muss meine Mutter anrufen«, sagte Charley, auch wenn der Klang der Worte ihr Ohr nicht erreichte. Hatte sie sie wirklich laut ausgesprochen? Ihre Mutter war jedenfalls vermutlich schon ganz krank vor Sorge. Bestimmt hatte sie versucht, sie zu erreichen, und wusste nun nicht, wo ihre Tochter steckte. Wahrscheinlich hatte sie schon ein halbes Dutzend Mal Charley zu Hause angerufen und jedes Mal ihren Anrufbeantworter erreicht, was sie maßlos verwirrt haben dürfte. »Ich muss sie anrufen«, sagte Charley noch einmal, zwang sich, sich wieder aufzurichten, und blieb dann ganz still sitzen, bis das Zimmer aufhörte, sich zu drehen.
    Auf der Suche nach einem Telefon ließ sie den Blick von einem Beistelltisch zum anderen wandern. Aber es lag nicht in seiner Ladestation. Und Alex war nirgends zu sehen. »Alex?«, rief sie gepresst, und mit dem Wort stieg bittere Galle aus ihrer Kehle auf. Sie stürzte in das angrenzende Badezimmer, übergab sich in die Toilette und sank auf den Boden, wo sie ihren Kopf auf die kühlen Fliesen legte und sich fragte, was mit ihr geschah. Sie kannte Bauchschmerzen und von ihren Schwangerschaften auch morgendliche Übelkeit. Hatte Alex vielleicht recht gehabt, und es war tatsächlich ihr Blinddarm? Und wo war Alex überhaupt?
    Charley atmete mehrmals tief durch und rappelte sich auf die Füße. »Was jetzt?«, fragte sie ihr aschfahles Abbild in dem Spiegel über dem Waschbecken.
    Such ein Telefon, sagte ihr Spiegelbild ihr.

    Charley schlurfte aus dem Bad durchs Schlafzimmer den Flur hinunter ins Wohnzimmer. Das Telefon lag auf dem Couchtisch vor dem Sofa. Charley konnte es gerade noch greifen, bevor ihre Beine nachgaben. Sie sank zu Boden wie eine ausrangierte Marionette. An das Sofa gelehnt, tippte sie ihre Handynummer ein und wartete auf das vertraute Klingeln.
    Leider , meldete sich eine Roboterstimme, ist der gewählte Anschluss zurzeit nicht erreichbar .
    »Unsinn! Was redest du da?« Charley wollte die Nummer noch einmal wählen, doch ihre Finger glitten immer wieder kraftlos von den Tasten ab. Sie nahm einen neuen Anlauf und hörte endlich, wie es zweimal

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