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Die Katze

Titel: Die Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding Kristian Lutze
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Fenwick schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe schon genug gesagt. Sie sollten gehen.« Sie öffnete die Tür und schob Charley regelrecht in Alex’ Arme.
    »Was ist los?«, fragte Alex.
    »Das erzähle ich Ihnen später. Haben Sie Pam gefunden?«
    Alex wies durch den Regen zum Haus der Rohmers. Die Vorhänge im Wohnzimmer waren zurückgezogen worden. Pamela Rohmer stand hinter der Scheibe und beobachtete sie.

KAPITEL 19
    Die Haustür der Rohmers führte direkt ins Wohnzimmer, einen kleinen, quadratischen Raum, in dem ein riesiger Plasma-TV-Bildschirm stand, fast so groß wie die cremefarben gestrichene Wand dahinter. Auf der anderen Seite war ein Polstersofa zwischen zwei klobige braune Fernsehsessel aus Leder an die Wand gequetscht worden. Ein echtes Männerzimmer, dachte Charley, bis sie auf dem gläsernen Beistelltisch neben dem bogenförmigen Durchgang zu dem winzigen Esszimmer eine Vase mit frisch geschnittenen Blumen entdeckte, das einzige Anzeichen dafür, dass hier auch eine Frau leben könnte. Charley registrierte, dass der Tisch schon zum Abendessen gedeckt war, obwohl es, wie sie mit einem Blick auf die Uhr feststellte, noch nicht einmal zwei war.
    Pamela Rohmer stand an dem großen Fenster. Sie war größer als ihre Schwester, hatte die gleichen aschblonden Haare und das herzförmige Gesicht. Aber ihren Augen, die von einem ähnlichen grüblerischen Braunton waren, fehlte Jills Lebendigkeit. Pamelas Augen waren verblasst wie ein Foto, das zu lange in der Sonne gelegen hatte, bar jeder Neugier, als wüsste sie die Antwort auf alle Fragen des Lebens schon und würde sie ebenso nutzlos wie uninteressant finden. Sie trug Jeans und eine weiße Bluse mit Bubikragen, ihr frisch gewaschenes, schulterlanges Haar hing glatt herunter. »Charley ist irgendwie ein seltsamer Name für eine Frau«, sagte sie, bevor Alex sie einander vorstellen konnte.

    »Eigentlich heiße ich Charlotte.« Charley beschloss, die Bitte, ein Foto machen zu dürfen, auf später zu verschieben.
    »Charlotte Webb.« Pamela nickte. »Ich nehme an, Ihre Eltern fanden das niedlich.«
    »Sie haben ja keine Ahnung.«
    Pamela lächelte. »Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«
    Charley schüttelte den Kopf.
    »Tut mir leid, dass ich Sie so lange habe warten lassen. Ich war mit meiner Mutter beschäftigt und konnte nicht an die Tür kommen.«
    »Geht es ihr so weit gut?«, fragte Charley.
    »Sie schläft. Fürs Erste.« Pamela hatte eine tiefe Stimme, die eigenartig gedämpft klang, so als würde sie aus einem Nebenzimmer sprechen. Charley wünschte, sie könnte sich diese Beobachtung notieren, bevor sie sie wieder vergaß. »Setzen Sie sich«, sagte Pamela und wies mit der Hand auf das Sofa.
    Als Charley sich auf das Polster sinken ließ, stieg ein vage muffiger Geruch auf, der sich mit dem Zitrusaroma des Raumdeos mischte. Pamela hockte sich am anderen Ende auf die Sofakante, schlug die Knöchel übereinander und faltete züchtig die Hände im Schoß. Alex ging zum Fenster und tat, als würde er den Regen betrachten. »Danke, dass Sie sich zu diesem Treffen bereit erklärt haben«, begann Charley.
    Pamela zuckte die Achseln. »Jill möchte es.«
    »Haben Sie mit ihr gesprochen?«
    »Sie hat letzte Woche angerufen und mich gebeten, Ihre Fragen zu beantworten.«
    »Nun, das ist wirklich sehr freundlich.« Charley blickte auf der Suche nach einem aufmunternden Nicken zu Alex, doch der schien in den Regenguss vertieft. Sie wandte sich wieder Pamela zu, die sie ausdruckslos ansah. Was tat sie hier?, fragte Charley sich. Sie hatte keine Ahnung, was sie diese Frau fragen sollte. Sie versuchte, sich an die Liste mit Fragen zu erinnern,
die ihr die ganze Woche durch den Kopf gegangen waren, aber ihr Kopf war so leer wie Pamelas Miene. Wie konnte sie das Vertrauen dieser Frau gewinnen? »Bevor ich es vergesse«, hörte Charley sich sagen, »mein Bruder lässt Sie grüßen.«
    »Ihr Bruder?«
    »Bram Webb?«, fragte Charley, als wäre sie sich selbst nicht sicher. »Offenbar kennen Sie beide sich von früher?« Wieder kam der Satz als Frage heraus. Charley biss sich auf die Zunge. Sie hatte es immer gehasst, wenn Leute klare Aussagen am Ende mit einem Fragezeichen versahen. Wussten sie nicht, was sie redeten?
    »Bram ist Ihr Bruder?«
    »Soweit ich weiß, haben Sie ein paar Seminare zusammen besucht.«
    »Ja, Kunstkurse. Er ist sehr talentiert.«
    »Er sagt, Sie beide seien ein paarmal zusammen was trinken gewesen.«
    »Ja, stimmt. Bram und Pam,

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