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Die Katze

Titel: Die Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding Kristian Lutze
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haben wir immer gescherzt. Passt perfekt. Wie geht es ihm?«
    »Super. Es geht ihm super.« Hoffe ich, fügte Charley still hinzu. Seit sie ihrem Bruder von der anstehenden Familienzusammenkunft berichtet hatte, hatte sie nichts mehr von ihm gehört.
    »Sag mir bitte, dass ich eine Halluzination habe«, hatte er bloß gesagt.
    »Ich fand seinen Namen immer so ungewöhnlich. Ihre Eltern müssen offensichtlich …«
    »Offensichtlich«, wiederholte Charley und verdrehte die Augen.
    »Bram Webb«, sagte Pam und schüttelte verwundert den Kopf. »Wow. Die Welt ist klein, was?«
    »Tja, das ist sie«, pflichtete Charley ihr bei, holte den Kassettenrekorder aus ihrer Handtasche und stellte ihn auf ein Sofakissen zwischen ihnen. Angst flackerte in Pams bis dahin
leerem Blick auf. »Wenn Sie nicht wollen, dass ich unser Gespräch aufnehme, kann ich mir auch Notizen machen«, sagte Charley rasch, zog einen kleinen Block aus der Tasche und begann, nach einem Stift zu kramen.
    »Nein, ich denke, das ist schon okay.«
    »Sind Sie sicher?«
    Pam nickte und strich ihre Haare glatt, beinahe so, als wäre der Rekorder eine Kamera.
    Charley erinnerte sich, dass das Aufnahmegerät nach ihrer Begegnung mit Mrs. Fenwick ohnehin noch eingeschaltet war, und fragte sich, ob Pam das leise Summen hörte. »Ich habe mit Ihrer Nachbarin gesprochen«, sagte sie.
    »Mrs. Fenwick?«
    »Sie ist ein großer Fan von Ihnen.«
    Pam nahm diese neueste Information ohne erkennbare Regung zur Kenntnis. »Sie ist eine nette Frau.«
    »Sie sagt, dass Sie sich aufopferungsvoll um Ihre Mutter kümmern.«
    Pam zuckte die Achseln. »Ich tue mein Bestes.«
    »Okay. Sind wir so weit?«, fragte Charley.
    »Ich glaub schon.«
    »Möchten Sie gern etwas sagen, bevor wir anfangen?«
    »Zum Beispiel?«
    Zum Beispiel, ob Sie glauben, dass Ihre Schwester eine kaltblütige Kindermörderin ist, dachte Charley und entschied, dass es vermutlich ratsamer war, behutsam vorzugehen. »Warum fangen wir nicht mit ein paar Hintergrundinformationen an, um besser reinzukommen.«
    »Hintergrundinformationen?«
    »Wie alt sind Sie genau?«
    »Ich werde am 16. Mai fünfundzwanzig.«
    »Und Sie sind nicht verheiratet.«
    »Ich bin nicht verheiratet«, wiederholte Pam.
    »Geschieden? Verlobt?«

    »Single.«
    »Haben Sie immer zu Hause gewohnt?«
    »Ja.«
    »Arbeiten Sie? Abgesehen von der Pflege Ihrer Mutter, meine ich.«
    Pam schüttelte den Kopf. »Meine Mutter ist gewissermaßen ein Fulltime-Job.«
    Charley bemerkte, dass sie das ohne jeden Groll sagte. »Es muss schwer für Sie sein.«
    »Sie ist meine Mutter.« Wieder zuckte Pam mit den Schultern. »Was würden Sie machen?«
    Charley räusperte sich, schob den Kassettenrekorder ein paar Zentimeter nach rechts, obwohl seine vorherige Position in keiner Weise zu beanstanden gewesen war. »Und es gibt niemanden, der Ihnen hilft?«
    »Nun, es gab Jill, aber …«
    »Jill hat mir erzählt, dass Sie mal überlegt haben, sich dem Friedenskorps anzuschließen.«
    »Daran erinnert sie sich? Das ist lange her.«
    »Sie hat auch erzählt, dass Sie vielleicht Nonne werden wollten.«
    Pam verzog das Gesicht. »Irgendwie schwierig, Nonne zu werden, wann man nicht katholisch ist.«
    »Sie hat erzählt, Ihr Vater sei darüber sehr wütend geworden und habe Sie so heftig geschlagen, dass Sie auf dem einen Ohr kaum noch etwas hören können.«
    Zögerlich fasste Pamela sich an ihr Ohr. »Das war ein Unfall.«
    »Es war ein Unfall, dass er Sie geschlagen hat?«
    »Dass er mich so heftig geschlagen hat«, schränkte Pamela ein. »Es war schließlich nicht so, als hätte ich es nicht verdient gehabt.«
    »Sie glauben, Sie hätten Prügel verdient?«
    »Ich habe nie gesagt, dass ich verprügelt wurde.«

    »Wurden Sie das nicht?«
    Pams Augen wurden schmal. »Ich dachte, Sie wollten mich nach Jill fragen.«
    »Nun, ich würde gern mehr über Sie beide erfahren«, erwiderte Charley. »Ich finde es interessant, dass Geschwister oft so unterschiedliche Erinnerungen an ihre Kindheit haben. Das würde man von Menschen, die im selben Haus aufwachsen, nicht erwarten.«
    »Stimmt das auch für Sie und Bram?«
    »Nun, es stimmt auf jeden Fall für mich und meine Schwestern«, räumte Charley ein.
    »Alex sagt, Ihre Schwestern sind ziemlich berühmt.«
    »Ja, das sind sie.«
    »Stehen Sie sich nahe?«
    »Nicht besonders.«
    »Warum? Sind Sie neidisch?«
    Die Frage erwischte Charley unvorbereitet. »Neidisch? Nein. Na ja, vielleicht ein bisschen«, gab sie zu.

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