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Die Katze

Titel: Die Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding Kristian Lutze
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Mann.«
    »Ich war auf meiner Veranda, als ich gesehen habe, wie dieser Typ Ihr Grundstück betreten hat und Ihr Hund rausgerannt ist«, erklärte Gabe. »Als Sie ihm nicht nachgelaufen sind,
wusste ich, dass irgendwas nicht stimmt, und hab die Polizei alarmiert.«
    »Vielen Dank«, sagte Charley, während Bandit die Tränen ableckte, die über ihre Wangen kullerten.
    »Was habe ich da von der Vergewaltigung eines elfjährigen Mädchens gehört?« Gabe Lopez entsicherte seine Waffe.
    »Das ist eine Lüge, Mann. Ich habe nie jemanden vergewaltigt.«
    »Erzählen Sie das dem Richter«, gab Gabe Lopez lachend zurück. Als zwei Polizisten Ethan eine Viertelstunde später auf die Rückbank ihres Streifenwagens schoben, gluckste er immer noch. »Das wollte ich schon immer mal sagen«, meinte er zu Charley, lehnte sein Gewehr an die Wohnzimmerwand und fragte: »Ist noch Wein in der Flasche? Ich könnte einen Schluck gebrauchen.«

KAPITEL 21
    »Erzählen Sie mir von Tammy Barnet«, forderte Charley Jill auf, bevor sie Platz nehmen konnte. Charley saß steif neben Alex in dem stickigen Gesprächszimmer im Pembroke Correctional. Auf dem kleinen Tisch stand ihr bereits laufender Kassettenrekorder. Nach dem Debakel der vergangenen Woche, als Jill sich geweigert hatte, sie zu sehen, war Charley entschlossen, den Verlauf dieser Sitzung von Anfang an zu diktieren, um Jill zu zeigen, wer das Sagen hatte.
    »Hi, Alex«, sagte Jill, ohne Charleys Anweisung zu beachten, und setzte sich auf den leeren Stuhl. »Das ist eine hübsche Bluse, Charley. Rosa steht Ihnen wirklich gut.«
    »Bitte beantworten Sie meine Frage.«
    »Ich habe keine Frage gehört.«
    »Wie haben Sie die Familie Barnet kennengelernt?«, formulierte Charley neu und hatte schon jetzt das Gefühl, dass sie an Boden verlor.
    »Kommen Sie, Charley. Seien Sie nett zu mir. Sie könnten mich fragen, wie es mir geht. Mir sagen, dass Sie sich freuen, mich zu sehen. Etwas in der Richtung. Irgendwas . Mädchen mögen ein kleines bisschen Vorspiel vor dem eigentlichen Ereignis. Das wissen Sie doch.«
    »Ich bin nicht in der Stimmung für irgendwelche Spielchen. Sie haben schon genug von meiner Zeit verschwendet.«
    Jill beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch, der verspielte Ausdruck in ihrem Blick war wie weggeblasen.
»Dann lassen Sie uns nicht noch mehr verschwenden. Ich bin sicher, Sie haben bereits mit den Barnets gesprochen.«
    Charley hatte am Tag zuvor fast den ganzen Nachmittag damit zugebracht, Tammy Barnets Mutter zu interviewen. Sie und ihr Mann steckten mitten in einer schmerzvollen Scheidung, weil der Mord an ihrer Tochter eine so große Belastung darstellte, dass ihre Ehe daran zerbrochen war. (»Er gibt mir die Schuld«, hatte Mrs. Barnet unter Tränen erklärt.) Mr. Barnet hatte sich geweigert, Charley zu treffen, aber Mrs. Barnet war sehr kooperativ gewesen und hatte geradezu bereitwillig geredet, obwohl sie zwei Jahre nach dem Mord immer noch unter dem Schock litt, dass die anscheinend so nette junge Frau, die sie als Babysitterin für ihre Tochter engagiert hatte, deren Leben so brutal ausgelöscht hatte. »Ich würde gern Ihre Version hören«, erklärte Charley Jill.
    Jill lächelte ihren Anwalt an, als ob Charley gar nichts gesagt hatte. »Ich habe dich heute gar nicht erwartet, Alex.«
    »Ich dachte, ich setze mich mit dazu, um sicherzugehen, dass alles glattläuft«, sagte er.
    »Warum sollte irgendwas nicht glattlaufen? Ich habe mich bei Charley mehrfach für mein Verhalten der vergangenen Woche entschuldigt. Sie haben doch meinen Brief bekommen, oder nicht, Charley?«
    Dieses Interview würde ganz offensichtlich nach Jills Tempo und Ermessen verlaufen oder gar nicht. Charley erkannte, dass es keinen Sinn hatte, sich zu wehren. »Ja, den habe ich bekommen. Vielen Dank.« Jills förmlicher Entschuldigungsbrief war am Montag gekommen, zusammen mit vierundzwanzig eng beschriebenen Seiten über alles Mögliche. Angefangen von ihrer Mutter - Ich weiß ganz ehrlich nicht, ob sie wusste, was vor sich ging oder nicht, und ich kann ihr wirklich keine Schuld geben, denn selbst wenn sie es gewusst hat, hätte sie nichts dagegen tun können. Über ihre Lieblingsband - Ich mag Coldplay wirklich sehr und bin immer noch wütend, dass Chris Martin
diese hagere Vogelscheuche Gwyneth Paltrow geheiratet hat. Was findet er bloß an ihr? Bis zu ihrer Angst vor beengten Räumen - In jedem Raum, in dem ich nicht aufrecht stehen kann, bekomme ich Panik. Was hat

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