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Die Keltennadel

Die Keltennadel

Titel: Die Keltennadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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andeuten, oder? Ich habe es schon einerseits mit Dempsey zu tun, der überall Verschwörungen sieht, zum anderen mit religiösen Fanatikern und ihren Weltuntergangsprophezeiungen, und jetzt kommen Sie noch mit einer Art Geheimcode, der in eine Popaufnahme eingebaut sein soll… so wie Charles Manson dachte, die Beatles wollten ihm auf Sergeant Pepper etwas mitteilen.«
    »Es war hauptsächlich das White Album . Nein, so habe ich es nicht gemeint.«
    Er sah, dass er sie verlegen gemacht hatte.
    »Ich will damit nicht sagen, dass Sie sich lächerlich benehmen. Aber nach der Geschichte mit Hazel, und was ich Ihnen über Roberts erzählt habe…«
    Er machte es nur noch schlimmer. Vielleicht war der Wein schuld. »Moment mal, ich dachte nur, die Übereinstimmung könnte Sie interessieren, das ist alles. Ich habe keinen Zusammenhang mit dem Mord nahe gelegt, Sie sind derjenige, der das tut.« Ihr Gesicht rötete sich ein wenig.
    »Tut mir leid, ich wollte nicht… Haben Sie sonst noch etwas entdeckt?«
    »Ich habe heute ein bisschen zum Thema Veilchen nachgelesen. Das Parfüm ist sehr teuer in der Herstellung, es überwältigt unseren Geruchssinn und ist mit mindestens drei bemerkenswerten historischen Persönlichkeiten verknüpft. Eine ist Napoleons Frau Josephine, die in dem Zeug gebadet hat. Es gibt ungefähr fünfhundert Arten von Veilchen, aber das Parfüm stammt nur von einer einzigen kleinen Blume, Viola odorata… «
    »Sie sprachen von drei historischen Persönlichkeiten, wer waren die anderen beiden?«
    »Kaiserin Elisabeth von Österreich – Sissi. Sie liebte die Blumen und die Farbe Violett, ließ einen ihrer Räume im Palast in dem Ton ausstatten, trug Kleider in der Farbe, und die Leute legen mehr als hundert Jahre nach ihrer Ermordung noch immer frische Veilchen auf ihren Sarkophag in Wien…«
    »Und die Dritte?«
    »Ach ja, weil Veilchenöl für einzigartig und herausragend gehalten wurde wie er selbst, war es anscheinend das Lieblingsparfum des Propheten Mohammed.«
    Draußen wurde der Regen, der über die Dächer strich, zu Graupel.

23
    D er Lampenschirm war trüb und hing bis knapp über Augenhöhe von der Decke. Ein mit Klebeband daran befestigter schwarzer Plastiksack zentrierte das Licht auf einen Kreis in der Tischmitte und beließ das übrige Zimmer in Dunkelheit. Als sie die Augenbinde abnahm, konnte sie den Mann, der ihr gegenübersaß, nicht sehen, nur seine verschränkten Finger auf der Tischplatte; zwischen den Knöcheln sprossen schwarze Haare.
    Erstaunlich, dass ihm ein so männliches Merkmal geblieben war, dachte sie. Aber das war reine Mutmaßung von ihr.
    Als sie seinen Geruch wahrnahm, war sie nicht mehr so sicher. Er war zweideutig.
    Sie war mit einem Taxi über die Brücke zum Lagerhaus gefahren, dann hatte sie sich mit der Schlafmaske einer Fluggesellschaft die Augen verbunden und draußen gewartet, bis sie kamen. Dann eine weitere Autofahrt, auf der sie zwischen zwei Leuten gesessen war. Sie hatten kein Wort gesprochen, aber sie roch ihren Männergeruch – obwohl »Mann« für die beiden nicht ganz zutraf. Sie waren geschlechtslos. Der Dritte, der Fahrer, verströmte eindeutig männliche Pheromone; die interessierten sie zwar nicht mehr, aber sie nahm sie immer noch wahr.
    Der Raum musste klein sein, denn ihr Stuhl war gegen die Wand gestoßen, als man sie setzte. Und sie spürte die Gegenwart der drei anderen Männer unmittelbar außerhalb des Lichtkreises.
    »Wer bist du?«, fragte der Mann gegenüber. Er wollte die offizielle Antwort hören.
    »Ich bin eine der Erwählten. Über das Verlangen hinaus. Über Weiblichkeit hinaus.«
    »Möchtest du über das Menschliche hinaus gehen?«
    »Ja.«
    »Kennst du alle Prophezeiungen?«
    »Alle außer der Letzten. Sie wurde mir noch nicht gewährt.«
    »Was glaubst du, sagt sie voraus?«
    »Ich weiß nur, dass es an uns ist, sie zu erfüllen.«
    »Verstehst du, warum wir uns auf diese Weise treffen müssen? Im Geheimen?«
    »Ja.«
    »Du bist eine der Erwählten. Du hast das Verlangen überwunden und die Weiblichkeit. Hast du auch die Angst überwunden?«
    »Ja.«
    »Was ist weißes Märtyrertum?«
    »Exil.«
    »Was ist grünes Märtyrertum?«
    »Leiden.«
    »Was ist rotes Märtyrertum?«
    »Tod.«
    »Bald ist die Zeit für dich gekommen, die letzte Prophezeiung zu lesen. Bist du bereit, die Rolle zu spielen, die dir darin zugewiesen wird, egal welche Farbe die deine ist?«
    »Ich bin bereit.«
    »Was ist mit der Farbe Blau?«
    Sie

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