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Die Keltennadel

Die Keltennadel

Titel: Die Keltennadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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lieber selbst, was?«
    »Ach, kommen Sie Inspector. Ich denke, Sie wissen, dass Typen wie wir mehr auf Gras stehen.«
    Sie hatte die Ironie in seinem Tonfall nicht bemerkt. Er täuschte Überraschung über ihre Enthüllung vor, runzelte die Stirn und sagte: »Wirklich? Sie rauchen Marihuana?«
    In diesem Moment schien Gaye aufzugehen, dass es dumm von ihr gewesen war, das Thema anzuschneiden, und sie folgerte irrtümlich, dass sich Dempseys Ermittlung darum drehte.
    »Sie verdächtigen Greg Mathers nicht etwa des Drogenhandels, oder?«
    Das war ihm noch nie in den Sinn gekommen. Aber er würde es sich merken.
    »Ich kann Ihnen wirklich nicht sagen, warum wir Mr Mathers vernehmen wollen, außer dass wir möglichst wenig Aufsehen bei der Suche nach ihm erregen wollen. Aber ich spüre, dass Sie mir nicht alles erzählen. Aus irgendeinem Grund wollten Sie von Anfang an nicht mit mir reden. Warum?« Er kurbelte das Fenster nach unten und blies eine Rauchwolke in die kühle Abendluft. Der Hagel hatte so beiläufig geendet, wie er begonnen hatte.
    »Also gut, ich sag es Ihnen. Letztes Jahr hat die Polizei einen holländischen Kriminellen gejagt, der sich angeblich hier herumtrieb, und überall in der Stadt waren Presseleute. Es war Sommer, und die Revolverblätter hörten von einem Lunasa-Fest auf dem Knocknarea. Sie machten eine Hexensabbatgeschichte daraus, mit Nackttänzen, Satansriten, Teufelsanbetung, all so Zeug. Eine Weile danach waren die Einheimischen hier viel weniger tolerant. Es gab sogar Versammlungen vor Beginn des Schuljahrs, bei denen Eltern dagegen protestierten, dass unsere Kinder in dieselben Schulen gehen wie ihre. Das hat sich wieder gelegt, aber durch Ihre Untersuchung könnte alles von vorn losgehen, egal worum es sich handelt. So, und jetzt muss ich wirklich gehen.«
    »Nur noch eines. Hatten Sie je eine Anfrage nach Veilchenöl?«
    »Nein, noch nie.« Er hatte das Gefühl, sie sagte die Wahrheit. Oder jedenfalls etwas, das er glauben konnte.
    Auf der Rückfahrt von Sligo rief Dempsey den Kriminalreporter der Sunday World an, den er gut kannte, und bat ihn, im Archiv nach einer Geschichte über ein heidnisches Fest in Sligo zu suchen. Am nächsten Morgen brachte ein Kurier einen Satz Fotokopien. Oben auf lag eine Doppelseite mit der Schlagzeile: (NACKT-)TANZ BEI MONDFEST. Zügellose Heiden lassen bei Hexensabbat in Sligo die Hüllen fallen.
    Zwei Fotos begleiteten den Artikel. Eines zeigte einen Halbkreis von Leuten, die mit erhobenen Armen hinter einem lodernden Feuer standen. Die Qualität des Bildes war sehr schlecht, und die Teilnehmer trugen lose Gewänder, unter denen man mit Mühe hier und dort die Rundung einer Brust ausmachen konnte. Das zweite war die verschwommene Nahaufnahme eines Mannes mit Maske, die den oberen Teil seines Gesichts verdeckte. Aus der Maske standen zwei Hörner hervor, die an eine Ziege erinnerten. Die Bildunterschrift lautete: Der »Hörnergott« beim Sabbat in Sligo.
    Der Artikel nannte keine Namen, deutete aber an, dass die Teilnehmer der Feier hauptsächlich Fremde waren, die sich in der Gegend niedergelassen hatten.
    Der Artikel der folgenden Woche war kleiner, aber das Bild des Mannes mit der Maske war erneut abgedruckt, diesmal unter der Schlagzeile.
    SLIGO-HEIDEN LEUGNEN TEUFELSRITUAL
    Nach Abdruck eines Exklusivfotos in der Sunday World, das einen Hexensabbat auf dem Knocknarea in Sligo zeigt, sagte ein Ratsmitglied diese Woche im Sender RTE, »dass Fremde und Zugereiste den Namen Sligo zu einem Synonym für Heidentum und finstere Kulte machen«. Eine Anruferin beim Sender, die sich Margaret nannte, erzählte hingegen, sie sei bei dem Lunasa-Fest gewesen, und es habe sich um die harmlose Feier eines alten irischen Festtages gehandelt. Sie behauptete weiter, viele der Teilnehmer seien Christen gewesen. Die Sunday World kann außerdem verraten, dass es sich bei dem »Hörnergott« (siehe oben), der an dem Ritual teilnahm und mit unserem Fotografen sprach, um Greg Mathers handelt, einen selbst ernannten »Druiden« und gelegentlichen Besucher der Gegend.
    Damit hatten sie eine Verbindung zwischen Mathers und heidnischen Ritualen. Sie würden ihn finden müssen, und zwar schnell. Dempsey entging auch nicht, dass Mathers zum Zeitpunkt der Aufnahme keinen Bart trug.
    »Hier müssen wir raus.« Taaffe stieß ihn mit dem Fuß an. Dempsey schreckte hoch. Die U-Bahn fuhr in die Haltestelle Green Park ein. Sie mussten auf die Jubilee Line wechseln und bis Swiss Cottage

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