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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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großen Kristall aus. Er hob die Pranke zum Salut. »Kapitän Sronn von den Keem-Cha’an auf dem Friedenswächterschiff Xarai meldet sich wie befohlen, Admiral. Beste Grüße auch von Kapitän Len Gennrika auf der Voduris und Kapitän Xaba Kwu-Dal auf der Kallavar .«
    »Freut mich, Sie wiederzusehen, Sronn«, sagte Telios. Es war keine Floskel. »Ich würde Sie und die anderen gern unter vier Augen sprechen. Koppeln Sie Ihre Schiffe an die Dragulia . Ich werde Sie in meinem Büro empfangen.«
    »Zu Befehl, Admiral! Xarai , Ende.«
    Der Kristall wurde durchsichtig. Shiaar sah den Admiral fragend an.
    »Nachdem klar war, dass sich Kai Novus nicht mehr in Teriam befindet, hat das Hauptquartier beschlossen, die Blockade um die Hauptstadt aufzulösen und die Schiffe zurück zu schicken«, erklärte er. »Ich habe Sronn, Gennrika und Kwu-Dal gebeten, uns bei unserer Suche zu unterstützen. Sie werden uns eskortieren und Feuerschutz geben, falls es nötig werden sollte.«
    Shiaar grinste. »Ich verstehe.«
    »Sie übernehmen die Brücke, solange ich mit den Kapitänen spreche.«
    »Zu Befehl, Admiral!«
    Die Ordensschiffe landeten auf der Dragulia wie drei Spatzen, die sich am Rücken eines weißen Adlers festkrallten. Magnetanker verbanden sie sicher mit dem Flaggschiff. Röhrengänge wurden ausgefahren und umschlossen die Außentüren der Schiffe. Eine Viertelstunde später standen ihre drei Kommandanten vor Telios’ Schreibtisch.
    Kapitän Sronn war ein alter Freund des Admirals, der mit ihm zusammen unter seinem Vorgänger, Admiral Shuan-Kor, gedient hatte. Telios wusste, dass er sich auf die Loyalität des schwarzen Skria verlassen konnte. Für viele junge Kadetten war Sronn ein Held, ein Musterbeispiel für die Ehrenhaftigkeit und hohe Ethik des Ordens, an die der Admiral auch einst bedingungslos geglaubt hatte.
    Kapitän Len Gennrika war ein Mensch von fünfundfünfzig Jahren, dessen Gesichtsmuskeln zu einem ewig mürrischen Ausdruck verkrampft schienen. Sein blasser Schädel war vollkommen haarlos und seine blauen Augen wurden von dichten schwarzen Brauen dominiert. Gennrika wirkte streng und asketisch. Telios war einer der wenigen, der jemals hinter die steinerne Fassade des Kapitäns geblickt hatte: Er war ein fürsorglicher Vater von zwei Kindern und darüber hinaus einer der besten Sakedo-Schwertkämpfer der Südlichen Hemisphäre.
    Kapitän Xaba Kwu-Dal war eine Draxyll in Telios’ Alter mit lehmfarbener Haut. Ihr Horn und die niedrige Stirn waren mit dunklen Sprenkeln übersät, die Membran zwischen Horn und Hinterkopf durchscheinend wie Gaze. Sie hatte damals zusammen mit Yanek Naguun in Olvan gedient, bevor sie das Kommando auf der Kallavar übernommen hatte. Gerüchten nach, hatte sie einmal mit bloßen Händen gegen zwei ausgewachsene Skria-Piraten gekämpft – und gewonnen. Natürlich vermied sie es in diesem speziellen Fall, Dichtung und Wahrheit zu trennen, und genoss stattdessen ihren Ruf.
    Der Admiral begrüßte sie alle, doch er verlor keine Zeit mit Plaudereien. Er aktivierte das abhörsichere Feld um sein Büro und schilderte den drei Kommandanten noch einmal den Zwischenfall in Kirall. Er verschwieg ihnen auch nicht, dass sich möglicherweise immer noch ein Verräter an Bord befand, trotz des Schreibens in Sergeant Gossnors Quartier.
    Er brauchte keine Gedanken lesen zu können, um zu wissen, was Sronn, Gennrika und Kwu-Dal dachten: die Dragulia galt bisher als uneinnehmbar und unbesiegbar. Dass der Kult das Gegenteil bewiesen hatte, war ein schwerer Schlag gegen den gesamten Orden. Ebenso war ihm klar, dass er mit der Erwähnung der Schatten gegen den direkten Befehl des Gouverneurs verstoßen hatte. Aber die Kapitäne mussten wissen, mit wem sie es zu tun hatten.
    »Im Grunde genommen können wir diesen Dreckskerlen dankbar sein«, sagte Telios grimmig. »Sie haben uns vorgewarnt und wir werden nicht zulassen, dass sich ein Vorfall wie vor zwei Tagen wiederholt. Ihre Schiffe, Kapitäne, werden die Dragulia eskortieren. Ich autorisiere Sie hiermit, jedes Schiff, jede Barke, jedes Fluggerät jedweder Art, das sich Ihnen unangemeldet nähert, abzuschießen.«
    Sronn und Gennrika tauschten Blicke aus, Kapitän Xaba Kwu-Dal blinzelte.
    »Natürlich hoffe ich, dass es niemals soweit kommt«, fügte Telios hinzu. »Aber wir müssen damit rechnen, dass der Kult beim nächsten Mal größere Geschütze auffährt. Unsere Mission lautet, den Menschen Kai Novus ausfindig zu machen und sicher nach Teriam

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