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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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zu eskortieren. Das hat höchste Priorität. Gibt es diesbezüglich noch Fragen?«
    »Viele«, brummte Sronn. »Aber die können warten. Wo werden wir die Suche nach Novus fortsetzen? Wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist das Schiff, mit dem er reist, spurlos verschwunden.«
    »Es gibt noch eine letzte Möglichkeit, wo sie sich versteckt haben könnten.«
    »Admiral?«
    Telios’ Blick wanderte von einem Kapitän zum anderen. »Das Niemandsland. Die Wildnis der Hochebene.«
    Gennrika nickte langsam. »Klingt sehr wahrscheinlich.«
    Telios zog seine Uniform zurecht. »Kehren Sie nun auf Ihre Schiffe zurück. Wir halten über Geisterkubus Kontakt. In einer Viertelstunde brechen wir in Richtung Niemandsland auf.« Wird es dort enden?, fragte er sich, während die Kapitäne vor ihm salutierten. Werde ich dann endlich wieder Frieden haben?

23. Der Weiße Tod
    »Den Tod kannst du nicht finden – der Tod findet dich.«
    – Sprichwort unter Attentätern
    Die Korona jagte durch die Nacht, unter sich eine Decke dicker grauer Wolken. Ihre Antriebe hielten sie auf Höchstgeschwindigkeit und zogen vier blaue Lichtschweife durch die Dunkelheit unter den Sternen. Der dichte Schneefall aus den Wolken würde sie vor eventuellen Beobachtern auf dem Boden verbergen. Zumindest hoffte Endriel das. Vier Stunden waren vergangen, seit sie das Kloster verlassen hatten.
    Endriel saß im Schneidersitz auf ihrem Bett, neben sich Kai. Obwohl es bereits fast Mitternacht war, dachte niemand an Bord an Schlaf.
    Sie blickte aus dem Bullauge. In der Dunkelheit glitzerten die Sterne wie Juwelenstaub. Irgendwo in diesem Meer von Gestirnen strahlte ein einsames blaues Lichtlein, um das sich so viele Legenden rankten und auf dessen Vergangenheit sie einen flüchtigen Blick geworfen hatte. »Es ist schwer, sich das vorzustellen«, murmelte sie.
    Kai sah sie an. »Was meinst du?«
    »Dass der Saphirstern eines Tages wieder besiedelt werden kann. Dass wir in unsere wahre Heimat zurückkehren können.« Sie lächelte. »Ich bin mit den Geschichten aufgewachsen, nach denen der ganze Planet nur noch eine steinerne Wüste sein soll, wo ewige Dunkelheit herrscht.«
    Kai erwiderte ihr Lächeln. »Es sind nur Märchen. Syl Ra Van hat natürlich nichts getan, sie in Frage zu stellen. Aber es stimmt: Eines Tages können wir dort wieder leben.«
    »Vorausgesetzt, wir überleben den kommenden Krieg«, fügte Endriel leise hinzu. »Gibt es keine Möglichkeit, den Kult aufzuhalten?«
    »Vielleicht doch.« Kai sah ernst drein. »Wenn wir die Friedenswächter auf unsere Seite ziehen könnten. Sie müssten die Bevölkerung über Syl Ra Vans Machenschaften aufklären und so viele wie möglich mobilisieren, um den Krieg im Keim zu ersticken. Was den Kult so mächtig gemacht hat, ist die Tatsache, dass niemand von seiner Existenz weiß.«
    »Aber wir haben keine Beweise. Nichts Handfestes. Und wenn sie wirklich schon die Weißmäntel infiltriert haben, könnte jede Warnung von uns dazu führen, dass der Kult seine Geheimhaltung noch verstärkt.« Ihre Schultern sanken herab. »Ziemlich beschissene Situation, was? Und reichlich hoffnungslos.«
    »Nein. Es gibt immer Hoffnung. Die Zukunft ist nicht in Stein gemeißelt. Dass der Kult noch gezwungen ist, im Verborgenen zu handeln, bedeutet immerhin, dass sie befürchten, vorzeitig von den Friedenswächtern entdeckt und vernichtet zu werden. «
    Endriel nickte. »Das gibt uns vielleicht etwas Zeit.« Sie schwieg einen langen Moment. Dann sagte sie: »Kai, ich habe über etwas nachgedacht.«
    Er hörte ihr zu.
    »Der Schattenkult weiß von dir. Sie kennen deinen Namen. Wahrscheinlich wissen sie auch von Yu Nan. Die Frage ist nach wie vor: Woher wissen sie es?«
    »Möglicherweise hat Syl Ra Van es ihnen unabsichtlich verraten. Wenn er ein Kopfgeld von sechstausend Gonn auf jemanden aussetzt und allein deswegen ganz Teriam abriegelt, muss dieser Jemand sehr wichtig sein. Es ist fast schmeichelhaft.«
    Sie hob den Zeigefinger. »Aber der Draxyll hat dich damals angegriffen, Stunden bevor sie die Jagd auf dich eröffnet haben. Sie wussten es lange vor dem Gouverneur. Und außerdem haben sie dich beim Namen genannt –Andar und seine Leute wussten nicht, wie du heißt. Woher hatten sie ihre Informationen?«
    Er sah sie an. Dann nickte er langsam. »Ich ahne, worauf du hinaus willst. Aber das kommt nicht in Frage, glaub mir.«
    »Warum nicht? Du sagst selbst, dass Liyen und du euch verändert habt, während eurer Reisen. Und am

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