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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Wäre ich dann trotzdem gegangen und hätte ihn allein gelassen? »Ich schätze, er nahm es auf die leichte Schulter?«
    »Er sagte, es seien nur Zeichen von Überanstrengung, er habe zu viel gearbeitet. Aber in seinen Augen erkannte ich die Angst. Ich konnte ihn nicht zwingen, sich von mir untersuchen zu lassen, aber ich riet ihm dringend, einen Arzt aufzusuchen. Skatai lässt sich nicht heilen, aber es gibt Medikamente, die das Auftreten der Krankheit hinauszögern können und es leichter machen, mit ihr zu leben. Aber er weigerte sich, sich von einem Arzt untersuchen zu lassen. Er nannte sie alle geldgierige Quacksalber.«
    »Die Wahrheit war, er hatte richtige Panik vor ihnen«, sagte Endriel leise. »Er konnte kein Blut sehen. Ist das nicht albern? Ein Friedenswächter, der kein Blut sehen kann.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Zwei Monate vergingen«, sagte Xeah. »Ich war mittlerweile wieder ins Kloster zurückgekehrt und ruhte mich noch von den Strapazen der letzten Zeit aus. Der Klostervorstand hatte mir versprochen, für mich einen Posten in der Bibliothek zu schaffen. Es war schön, nach all den Jahren wieder im Sanktum zu sein und die vertrauten Gesichter wiederzusehen. Doch ich vermisste das Reisen, mehr als ich geglaubt hatte. Wenn du dein halbes Leben lang gereist bist, kannst du nicht einfach so aufhören.«
    »Ich weiß.« Endriel nickte. »Mir geht es genauso.«
    »Aber dann, einen Tag bevor ich meine neue Stellung antrat, erhielt ich Besuch.«
    »Von Yanek.« Es war keine Frage.
    Xeahs schwarze Murmelaugen glitzerten feucht. Ihre Stimme klang betrübt. »Er grüßte mich freundlich und erkundigte sich nach meiner Wunde. Sie war mittlerweile so gut wie verheilt. Wir sprachen nur über unwichtige Dinge. Ich bat ihn, sich zu setzen und mir von sich zu erzählen. Yanek sagte lange Zeit gar nichts. Dann erklärte er mir, dass er entgegen seiner Überzeugung einen Arzt aufgesucht hatte, der ihm bestätigte, was er immer befürchtet hatte. Da erst bemerkte ich, unter welcher Anspannung sein Körper stand.« Wieder ertönte ein klagender Laut aus ihrem Horn. »Die Krankheit war mittlerweile weit fortgeschritten. Yanek erklärte mir, dass er nur noch wenige Jahre zu leben hatte.«
    Endriel wischte sich ärgerlich eine Träne von der Wange. »Dieser Idiot!«, flüsterte sie mit geschlossenen Augen und massierte den Kratzer an ihrer Stirn. Das störende Pflaster hatte sie mittlerweile entfernt. »Wenn er nur früher etwas unternommen hätte!«
    Nelen streichelte ihr über den Arm.
    »Soll ich aufhören?«, fragte Xeah. »Wir können später immer noch über alles reden. Es war ein anstrengender Tag für dich.«
    Endriel sah auf. »Nein. Bitte. Ich möchte alles wissen.«
    Xeah nickte. »Wo war ich stehengeblieben? Ja, richtig: Yanek erzählte mir, dass er die Friedenswächter verlassen hatte. Sie wussten nichts von seiner Krankheit und er wollte nicht, dass sie es erfuhren. Er sagte, er wollte nicht von ihnen bemitleidet werden.«
    Endriel lachte kurz auf. Ein leises Geräusch ohne jegliche Freude. »Das sieht ihm ähnlich. Verdammter Dickschädel.«
    »Ihm war klar, dass bald eine Zeit kommen würde, in der er ständig ärztliche Betreuung brauchte. Und er wusste, dass ich alles gegeben hätte, die Welt noch einmal zu bereisen; neue Lieder und Geschichten zu hören, anstatt im Kloster zu vertrocknen. Deswegen machte er mir das Angebot, mitzukommen. Auf seine letzte Reise.«
    »Wohin?«
    »Yanek wollte nach dir suchen. Mit der Korona .«
    »Die Korona ?«
    Xeahs Schnabel öffnete sich, aber es war Keru, der antwortete: »Das Erbe deines Vaters.« Es waren die ersten Worte des Skria, seit sie sich hier eingefunden hatten.
    Endriel sah ihn an und ihre Blicke begegneten sich. Sein Auge leuchtete rot wie ein Rubin mit einem schwarzen Splitter darin. Dann erinnerte sie sich an einen anderen Teil aus Yaneks Brief: Ich hoffe, du bist die Abenteuerin geworden, die du immer sein wolltest. Und wenn nicht: Vielleicht hilft dir die Korona dabei. »Es ist ein Drachenschiff, nicht wahr?«
    »Ein ehemaliges Kurierschiff der Friedenswächter«, knurrte Keru.
    Was ist nur mit dir los?, dachte Endriel. Du wirst ja richtig redselig . Aber sie hörte ihm gut zu.
    »Dein Vater nahm sie mit, als er den Orden verließ. Sie ist über zwölfhundert Jahre alt und war ziemlich ramponiert. Eigentlich sollte sie ausgeschlachtet werden. Er musste eine Menge Gefallen einfordern, um sie behalten zu dürfen.«
    Xeah fügte hinzu: »Keru und er

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