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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Reise im neuen Gewand ein.
    Endriel und Keru schleppten Diwane, Kommoden und Regale, Teppiche, Stühle und Sitzkissen, Säcke mit Vorräten, Kisten mit Geschirr und Taschen voller Kleidung an Bord.
    Zwar waren die Außentüren breit genug und die Gangway äußerst stabil, dennoch war es gar nicht so leicht, die Sachen die enge Wendeltreppe hinauf- beziehungsweise hinunter zu bekommen. Mehrere der zu transportierenden Möbel erhielten Kratzer. Der Schweiß lief Endriel bereits nach zehn Minuten Arbeit in Strömen, woran die pralle Sommersonne nur zum Teil schuld war.
    Sieh, wohin du mich getrieben hast, Yanek!, dachte sie lächelnd. Ich arbeite freiwillig !
    Xeah und Nelen, beide körperlich weniger belastbar, beeilten sich, die Kleinigkeiten aus dem Haus zu holen: Decken und Kissen, Lichtkugeln, Verbandsmaterial, Handtücher ...
    Endriel bezog das Quartier vorne im Mitteldeck, das dem Kapitän vorbehalten war. Mit Kerus Hilfe trug sie ihr Bett quer durch das Haus, bis ins Schiff, wo sie es unter dem Bullauge rechts neben der Tür abstellten. Neben dem Bett brachte sie ihre Kleidertruhe unter und gegenüber wurde der Schreibtisch platziert. Das Bild ihrer Mutter hängte Endriel darüber, sodass sie es vom Bett aus sehen konnte, zusammen mit Tesmins Diamantamulett, das Keru ihr gegeben hatte. Es ärgerte sie, dass sie kein Bild von Yanek hatte.
    Mit dem Drachenschiffmobile über dem Bett, fühlte sie sich gleich viel heimischer, obwohl die Kabine durch die Möbel fast klaustrophobisch eng wirkte. Aber Endriel sah keinen Grund, sich zu beschweren: Sie rollte ihren Skria-Teppich über den lackierten Dielen aus und war vollauf zufrieden. Fast.
    »Irgendwas fehlt noch«, sagte Endriel. »Richtig: das Bücherregal. Keru, könntest du ...?«
    Der Skria knurrte etwas, dennoch hing wenige Minuten später das Regal an der Wand über dem Bett.
    Endriels kritischer Blick wanderte durch den Raum.
    »Ich nehme an, das reicht dir nun«, knurrte Keru ungeduldig.
    Endriel lächelte verlegen. »Äh, nun ja ... könnten wir das Bett vielleicht noch ein bisschen verschieben? Wirklich nur ein ganz kleines bisschen?«
    Keru starrte sie an. Er hatte sichtlich Mühe, sich zu beherrschen.
    Nelen brauchte kein eigenes Quartier. Seit Jahren teilte sie mit Endriel ein Zimmer und die beiden hatten keine Geheimnisse voreinander. Also blieb sie bei ihrer Freundin. Endriel spannte eine Stoffkordel über ihrem Bett, von der Nelen nachts nach Yadi-Art herunterhängen konnte, und Nelen war glücklich.
    Kerus Quartier stand als nächstes auf der Liste.
    Zu Endriels Erleichterung (und der ihrer strapazierten Muskeln) hatte Keru keinen Bedarf an Möbeln, was typisch für sein Volk war: Skria ketteten ihr Herz nicht so sehr an schwere, weltliche Besitztümer wie andere Rassen. Ihm genügte eine Schlafmatte und ein Sack für seine wenigen Kilts. Den langen Kapuzenmantel (wiederum sehr untypisch für sein Volk) hängte er an einen hervorstehenden Nagel.
    »Ist das nicht ein bisschen einfallslos?«, fragte Nelen ihn.
    »Das ist mehr als genug«, knurrte er.
    Xeahs Einrichtungsbedürfnisse waren leider nicht ganz so einfach zu befriedigen. Als Bett benötigte sie zwar nur eine Schlafmatte und ein paar Decken, doch dafür wollte sie eine große Kleidertruhe mitnehmen.
    »Sonst noch etwas?«, fragte Endriel und wischte sich nach getaner Arbeit den Schweiß von der Stirn.
    »Nun ...«, begann Xeah verlegen. »Noch eine Sache, fürchte ich. Und sie ist nicht gerade leicht.«
    Das war die Untertreibung des Jahres, denn bei der »einen Sache« handelte es sich um eine Statue aus poliertem grünschimmernden Speckstein, so groß wie ein Kleinkind. Sie stellte die Prophetin Xal-Nama dar, eine junge Draxyll mit wallenden Roben und einem juwelenverzierten Horn, die Endriel selig angrinste. Xeah bat sie und Keru höflich, die Statue gegenüber der Bullaugen aufzustellen, damit sie im Sonnenlicht baden konnte.
    Die Bibliothek der Heilerin war weit umfangreicher als die paar Abenteuerromane, die Endriel mitnahm. Neben ihrer Schriftrolle mit den Sechzehn Goldenen Weisheiten und einer 2300-seitigen Biographie der Heiligen Prophetin umfasste sie die komplette Historie Kenlyns in neun Bänden, sowie etliche Werke über Heilkunde und Kräutermedizin. Xeah verstaute sie in einem Bambusregal und sicherte sie mit Schnüren davor, herauszufallen.
    Anschließend betrat Endriel zum ersten Mal die Kombüse und das Waschzimmer der Korona .
    Erstere, vorne im Unteren Deck, war mit

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