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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Die laternengesäumte Hafenstraße war verlassen. Hinter den Bullaugen angedockter Schiffe sah Endriel Licht- und Schattenspiele. Die meisten Händler und Arbeiter hatten schon Feierabend und Touristen verliefen sich um diese Uhrzeit selten hierher.
    Während der Viertelstunde, die sie bis zum Dock 21 benötigte, versank Endriel in Gedanken an Telios und ihren Vater. Die kühle Luft half, ihren Verstand zu klären – zumindest ein bisschen. Für die nächsten paar Monate keinen Wein mehr , beschloss sie.
    Es dauerte nicht lang und sie lief einer Patrouille über den Weg. Man befahl ihr anzuhalten und sich einen Geisterkubus anzusehen, der ein altbekanntes Gesicht zeigte.
    »Sind Sie diesen Mann schon einmal begegnet, Bürgerin?«
    Endriel schüttelte den Kopf und nachdem man ihr befohlen hatte, sich zu melden, falls sie die gesuchte Person jemals sehen sollte, ließ man sie passieren.
    Sie versicherte die Weißmäntel ihrer »vollen Kooperation« und ging weiter. Vielleicht, überlegte sie, sollte sie sich eine der Fahndungszeichnungen stibitzen und über ihr Bett hängen. Als kleines Andenken.
    »Also: Wie viele Skria braucht man, um einen Hund zu bürsten?«
    Als Endriel auf ihr Schiff zurückkehrte, fand sie Nelen und Miko im Korridor des Mitteldecks vor. Der Junge saß auf den untersten Treppenstufen und erzählte Nelen Witze. Die Yadi saß auf seiner knochigen Schulter und hörte grinsend zu.
    Endriel räusperte sich und Miko fuhr sofort auf. »Oh, äh, Kapitän! Ich wollte sofort weitermachen, ehrlich!«
    »Er hat nur eine kurze Pause gemacht!«, erklärte Nelen.
    Endriel runzelte die Stirn. »Ich habe doch gar nichts gesagt.«
    Derweil rannte Miko zu einem zerbeulten Eimer und schnappte sich den Schrubber, der daneben stand. Wieder salutierte er und Endriel wünschte, er würde aufhören sie zu behandeln, als wäre sie Syl Ra Van persönlich. »Ich bin in fünf Minuten fertig, Kapitän!«
    »Äh ... gut. Nelen.« Sie wandte sich der Yadi zu, die gerade auf ihrer Schulter landete. »Kamen in der Zwischenzeit zufällig irgendwelche wohlhabenden Herrschaften mit übersprudelnden Geldbörsen vorbei, die einen Flug buchen wollten?«
    »Nee. Leider nicht.« Nelen krallte sich fest, als Endriels Schultern enttäuscht herabsanken. »Wie war dein Treffen mit dem Admiral?«
    »Es hat gut getan. Ich erzähl’s nachher, in Ordnung? Jetzt muss ich mir erstmal etwas Wärmeres anziehen. Wo sind Xeah und Keru?«
    »In der Stadt. Xeah wollte sich die Beine vertreten. Keru ist mit ihr gegangen. Es hat mich ehrlich gesagt gewundert, dass er Miko und mir die Aufsicht über das Schiff anvertraut hat.«
    »Das ist nicht das Einzige, das einen bei Keru wundern sollte«, murmelte Endriel müde. »In Ordnung, ich bin in meinem Quartier.« Sie hüpfte über den frisch gewischten Boden hinweg und zog die Schiebetür zu ihren Räumlichkeiten auf. »Ruft mich, wenn irgend etwas ist.«
    »Zu Befehl, Kapitän!«
    »Äh, Miko ...«
    »Ja, Kapitän?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Schon gut. Nach diesem Deck kannst du Feierabend machen.«
    »Vielen Dank, Kapitän!«
    Nach einer endlosen Wanderung in der stickigen Gruft des Untergrunds, hielten die Schwarzen Ratten an.
    »Hier ist es!« Grao präsentierte eine Reihe Steigeisen, die eine vier Meter hohe, enge Röhre hinaufführten. Eine kleine Messingplakette war in das Mauerwerk geschraubt, doch die Ziffern waren für Kai völlig kryptisch.
    »Hier. Halt das.« Die Skria überreichte ihm die Lichtkugel, bevor sie sich an den Aufstieg machte. »Ich werde nachsehen, ob die Luft rein ist!«
    »Sei vorsichtig!«, flüsterte Orryn ihr hinterher.
    »Was denkst du denn?«, gab Grao mit rauer Stimme zurück. Sie kletterte lautlos und schnell aufwärts.
    Kai hörte ein mahlendes Geräusch, als sie ächzend den schweren Eisendeckel zur Seite schob, der den Schacht blockierte. Kurz darauf landete sie geschmeidig vor Ri-Yur, Orryn und Kai.
    »Dein Schiff ist da, Affengesicht, keine fünfzig Meter von hier die Straße runter. Das Problem ist nur: Weißmäntel marschieren da oben auf und ab, drei Stück. Und die werden ziemlich blöde gucken, wenn du plötzlich aus dem Gully steigst.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Da hilft nur ein kleines Ablenkungsmanöver.« Ri-Yurs Schnabel zeigte ein Lächeln.
    Grao stellte sich neben ihm auf. »Orryn, bleib du bei Affengesicht. Ri-Yur und ich machen da oben ein bisschen Trubel.«
    Das Mädchen nickte. »Wir sehen uns dann beim alten Treffpunkt.«
    Kai blickte erst

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