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Die Kiliansverschwörung: Historischer Roman (German Edition)

Die Kiliansverschwörung: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Kiliansverschwörung: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Klausner
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dauerte es nicht lange,
bis man ihm die Rechnung präsentierte: »Um Euch nicht weiter zu inkommodieren,
Bischöfliche Gnaden«, holte von Sternberg gekonnt zum tödlichen Schlag aus,
»hier unsere Entscheidung – einmütig gefasst, wie ich der Korrektheit halber
betonen muss! Gelingt es Euch nicht, besagter Reliquien bis spätestens
Mittwochmittag habhaft zu werden, werden wir Mittel und Wege finden, Euch des
Amtes zu entheben. Nicht nur, weil Ihr es an der nötigen Vorsicht habt mangeln
lassen, sondern auch, weil Ihr im dringenden Verdacht steht, Anstifter und
Auftraggeber dieses bislang nicht gekannten Frevels zu sein!« Von Sternberg
richtete sich zu voller Größe auf und fragte: »Habt Ihr dem noch etwas
hinzuzufügen? Nein? Dann schlage ich vor, die Sitzung zu beenden!«
     
    *
     
    Agilulfs Haus,
zwei Stunden vor Mitternacht
     
    »Wann ich ihn zum letzten Mal gesehen habe, wollt Ihr
wissen?« Hildegards Blick irrte ziellos hin und her. Sie saß in der Klemme,
tiefer als je zuvor. Und vor allem hatte sie Angst. Nicht so sehr vor dem
Zisterziensermönch mit der ergrauten Tonsur und dem blassen Gesicht, sondern
vor seinem Begleiter, dem Vogt. Vor jenem Mann also, der ihr gerade
gegenübersaß. Dunkelhaarig, kräftig und mit stechendem Blick, sah er wirklich
nicht danach aus, als ob mit ihm gut Kirschen essen wäre. »Aber das habe ich
dem Burghauptmann doch schon alles erzählt!«, lamentierte sie.
    »Dann eben noch einmal von vorn. Und zwar jetzt
gleich!«, fuhr Berengar die Frau des Reliquienhändlers an und hieb mit der
Faust auf den Tisch. Die Öllampe, einzige Lichtquelle weit und breit, flackerte
kurz auf, erlosch aber nicht.
    Berengar musste seine ganze Beherrschung aufbieten,
damit ihm nicht der Geduldsfaden riss, und das hatte natürlich seinen Grund.
Das Scharmützel mit dem Klumpfuß und seinen Kumpanen steckte ihm immer noch in
den Knochen. Schlimmer noch, der Kapuzenmann war ihm innerhalb von zwei Tagen
zum dritten Mal durch die Lappen gegangen. Und das, nicht etwa Agilulfs
verstocktes Weib, setzte ihm ordentlich zu.
    Doch wie so häufig in letzter Zeit, kam ihm Bruder
Hilpert zu Hilfe, und als er die Hand des Freundes auf der linken Schulter
spürte, mäßigte er sich und sprach: »Wenn du uns etwas zu sagen hast, dann
jetzt. Oder hat dir der kleine Plausch mit dem Herrn Burghauptmann nicht
gereicht?«
    »Doch.« Die Ellbogen auf die Tischkante gestützt,
legte Hildegard ihr Gesicht in die Handflächen und seufzte laut. Leugnen hatte
keinen Zweck, das war klar. Mehr verraten als nötig aber auch nicht. »Obwohl
ich ihm alles gesagt habe, was ich weiß.«
    »Mag sein. Das Problem ist nur, dass uns das keinen
Schritt weiterbringt.«
    »Was erwartet Ihr denn von mir? Etwa, dass ich meinen
Mann ans Messer liefere? Nie im Leben – selbst wenn ich wüsste, wo er steckt!«
    »Damit wir uns richtig verstehen: Dies hier ist deine
letzte Chance! Wenn du nicht auspackst, können weder Bruder Hilpert noch ich
noch irgendjemand sonst etwas für dich tun. Kapiert?! Rede, oder du wirst dein
blaues …«
    »Ruhig Blut, Berengar. Wenn du dich aufregst, bringt
uns das auch nicht weiter.« Bruder Hilpert legte dem Freund die Hände auf die
Schultern und nickte Hildegard freundlich zu. »Nehmt es meinem Freund nicht übel,
gute Frau«, sprach er, wandte sich ab und ging zu Bruder Wilfried hinüber, der
auf einem Schemel neben der Feuerstelle saß. »Aber die Art und Weise, wie mein
Mitbruder vor Eurer Haustür traktiert worden ist, hat ihn nun einmal furchtbar
wütend gemacht. Er kann von Glück sagen, dass wir rechtzeitig zur Stelle
waren.«
    »Aber was kann ich denn dafür?!«
    Bruder Hilpert legte die Stirn in Falten und bewegte
den Zeigefinger auf der Unterlippe hin und her. »Zugegeben, Euch trifft keine
Schuld, zumindest nicht im wortwörtlichen Sinn.«
    »Was meint Ihr damit?«
    »Bruder Hilpert will damit sagen, dass es sich bei den
drei Strauchdieben ganz offensichtlich um Kumpane deines Mannes gehandelt zu
haben scheint«, schaltete sich Berengar mit Blick auf sein malträtiertes Wams
und die verdreckten Beinlinge ein, und dies mit einer Gelassenheit, die Bruder
Hilpert unwillkürlich schmunzeln ließ. »Kumpane, die auch dir nicht ganz fremd
sein dürften.«
    »Ob Ihr mir’s nun glaubt oder nicht: Mit seinen
krummen Dingern habe ich nicht das Geringste zu tun!«
    »Mag sein«, räumte Bruder Hilpert nachdenklich ein.
»Aber wenn nicht Ihr, wer dann?«
    »Was weißt du über den Mann, von dem er den

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