Die Kinder aus Bullerbü
all die
Schachteln und Sachen, die ich noch bei ihnen in der Kommode
hatte, und Bosse sagte:
»Herrlich! Jetzt hat man doch etwas mehr Platz für seine Vogel-
eier!«
Ich habe dreizehn Bücher, die mir gehören. Die habe ich auch
in das Regal gestellt und dazu alle meine Schachteln mit Oblaten.
Ich habe eine Menge Oblaten. Wir tauschen sie in der Schule.
Aber ich habe zwanzig Oblaten, die ich um nichts in der Welt
tauschen würde. Die schönste ist ein großer Engel mit einem rosa
Kleid und weißen Flügeln.
Ich hatte für alles Platz im Regal.
Es war also wirklich ein wunderschöner Tag, als ich mein
eigenes Zimmer bekam.
Mehr von meinem Geburtstag
ber noch viel mehr Schönes geschah an diesem Tag.
A Am Nachmittag waren alle Kinder von Bullerbü zur
Geburtstagsfeier bei mir. Wir sind ja auch nur sechs. Und um
den runden Tisch in meinem eigenen Zimmer konnten gerade
sechs sitzen. Wir bekamen Himbeersaft und jeder ein Stück
von der Torte, auf der »Lisa 7 Jahre« stand, und noch zwei
andere Kuchen, die auch Agda gebacken hatte. Ich bekam
Geschenke von Britta und Inga und Ole. Von Britta und Inga
bekam ich ein Märchenbuch und von Ole eine Tafel
Schokolade. Ole saß neben mir und Lasse und Bosse neckten
uns und sagten: »Braut und Bräutigam...!«
Das sagen sie bloß, weil Ole nicht zu den albernen Jungen
gehört, die nie mit Mädchen spielen wollen. Es ist ihm
einerlei, ob sie ihn necken, er spielt trotzdem mit Mädchen,
genauso wie mit Jungen. Lasse und Bosse spielen übrigens
auch mit Mädchen, wenn sie auch so tun, als ob sie es nicht
mögen. Wenn nur sechs Kinder im Dorf sind, müssen sie
zusammen spielen, ob es nun Mädchen oder Jungen sind. Fast
alle Spiele sind lustiger, wenn wir sechs sind, als wenn wir nur
drei sind.
Nach einer Weile gingen die Jungen hinüber, um Bosses
Vogeleier anzugucken, und da spielten Britta und Inga und
ich mit meinen Puppen.
Ich hatte eine lange, lange Schnur in der Tasche. Als ich sie in
meiner Tasche entdeckte und sie hervorzog und sah, wie lang
sie war, überlegte ich, ob wir etwas Lustiges damit machen
könnten. Wenn wir uns noch eine Schnur besorgten, die
ebenso lang wäre, könnte sie bis zu Brittas und Ingas Fenster
im Nordhof reichen. Und dann könnten wir uns Briefe in
einer Zigarrenkiste schicken. Das mussten wir schnell
ausprobieren. Und es ging! Britta und Inga liefen zu sich nach
Hause, und dann schickten wir uns eine lange Zeit Briefe. Es
war so lustig, wie die Zigarrenkiste an der Schnur hinüberlief.
Anfangs schrieben wir nur: Wie geht es dir? Mir geht es gut!
Aber dann spielten wir, wir wären Prinzessinnen, die in zwei
Schlössern gefangen wären und nicht hinauskönnten, weil
Drachen uns bewachten, und Britta und Inga schrieben mir:
Und ich antwortete:
Nach einer Weile rief Mama nach mir. Ich sollte etwas für sie
erledigen, und während ich fort war, kamen Lasse, Bosse und
Ole in mein Zimmer und sahen die Briefe, und Lasse schickte in
der Zigarrenkiste einen Brief ab, in dem stand:
Das fanden Britta und Inga furchtbar albern. Es ist jedenfalls
gut, dass mein Zimmer zum Nordhof hinaus liegt, denn Britta,
Inga und ich schicken uns oft Briefe. Im Winter, wenn es
dunkel ist, geht es nicht so gut. Aber dann geben wir uns statt-
dessen mit unseren Taschenlampen Blinkzeichen. Wenn ich
dreimal blinke, soll das bedeuten: »Kommt sofort her, ich
muss euch was erzählen!«
Mama hat gesagt, ich soll mein Zimmer sauber und ordentlich
halten. Das tue ich auch, so gut ich kann. Manchmal habe ich
Großreinemachen. Dann werfe ich alle Flickenteppiche aus dem
Fenster. Agda hilft mir beim Klopfen. Ich habe einen kleinen
Teppichklopfer, der mir gehört. Damit klopfe ich sie. Ich putze
auch die Türklinke und wische überall Staub und stelle frische
Blumen hinein und bringe das Puppenbett und den Puppenwagen
in Ordnung. Manchmal vergesse ich aufzuräumen. Dann sagt
Mama, ich sei eine Schmutzliese.
Unser letzter Schultag
h, ist das schön, wenn der Sommer kommt! Das Schöne
O fängt damit an, dass wir Schulabschluss haben. Ich hab
erst eine Prüfung mitgemacht. Die ist immer vor den
Sommerferien. Das Schöne begann schon am Abend vor der
Prüfung. Da schmückten wir das Klassenzimmer mit Blumen
und grünen Zweigen. Wir Kinder von Bullerbü pflückten
Birkenzweige und Himmelschlüsselchen und Glocken-
blumen. Wir haben einen weiten Schulweg, denn die Schule
liegt in einem anderen Dorf, das Storbü
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