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Die Kinder aus Bullerbü

Die Kinder aus Bullerbü

Titel: Die Kinder aus Bullerbü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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heißt. Es geht ja nicht,
    dass für nur sechs Kinder eine ganze Schule da ist. Die Blumen
    waren etwas welk, als wir in der Schule ankamen, aber nicht
    sehr. Nachdem sie Wasser bekommen hatten, wurden sie
    wieder frisch. Wir hängten schwedische Fahnen vor die
    schwarze Wandtafel, zogen quer durch das Klassenzimmer
    eine Girlande aus Birkenzweigen und stellten überall Blumen
    hin. Es roch so gut im Klassenzimmer.
    Als wir mit dem Ausschmücken fertig waren, übten wir die
    Lieder, die wir bei der Prüfung singen sollten: »O Täler
    weit, o Höhen« und »Jetzt kommt der Sommer in das Land«.
    Es war schönes Wetter, als wir hinterher nach Hause gingen.
    Wir Kinder aus Bullerbü gingen zusammen. Es dauerte sehr
    lange, bis wir nach Hause kamen.
    Lasse sagte, wir dürften nur auf die Steine treten, die am
    Wegrand lagen. Das war so ein Spiel. Wir spielten, wir würden
    tot umfallen, wenn wir auf die Erde träten. Ole trat sehr bald
    auf die Erde und Bosse sagte:
    »Jetzt bist du tot!«
    »Das bin ich nicht«, sagte Ole. »Seht doch, wie lebendig ich
    bin!«
    Und er zappelte mit Armen und Beinen. Da lachten wir alle.
    Später kamen wir an einen Holzzaun. Wir kletterten hinauf
    und balancierten und konnten richtig darauf entlanggehen.
    Lasse sagte:
    »Wer hat eigentlich bestimmt, dass man nur auf dem Weg
    gehen darf?«
    Britta sagte, das habe sicherlich irgendein Erwachsener
    erfunden.
    »Wahrscheinlich«, sagte Lasse.
    Wir gingen eine lange, lange Zeit auf dem Zaun, und das
    war so lustig, dass ich dachte, ich möchte nie mehr auf dem Weg
    gehen. Da kam ein Mann auf einem Milchwagen und sagte:
    »Ja, was ist denn das für ein Krähenschwarm auf dem Zaun?«
    Aber am nächsten Tag, als wir zur Prüfung wollten, konnten
    wir nicht auf dem Zaun gehen, weil wir so fein waren. Ich
    hatte ein ganz neues Kleid an mit roten Punkten und Britta
    und Inga hatten blaue Kleider mit Rüschen an. Wir hatten auch
    neue Haarschleifen und neue Schuhe.
    In der Schule waren eine Menge Eltern und hörten zu. Ich
    konnte alle Fragen beantworten, die mir gestellt wurden.
    Aber Bosse sagte, 7x7 wäre 56. Da drehte Lasse sich um und
    sah ihn streng an. Und da sagte Bosse:
    »Ach nein, 46.«
    Eigentlich ist es 49. Das weiß ich, obwohl wir noch gar
    nicht angefangen haben malzunehmen. Aber ich habe gehört,

    dass die anderen Kinder das gesagt haben. Wir sind nur
    dreiundzwanzig Kinder in der ganzen Schule, sodass wir alle
    im selben Klassenzimmer sitzen.
    Nachdem wir alle Lieder gesungen hatten, die wir konnten,
    sagte unsere Lehrerin: »Also auf Wiedersehen. Und euch
    allen recht schöne Sommerferien.«
    Und da war es, als ob irgendetwas in mir vor Freude hüpfte
    und sprang.

    Wir aus Bullerbü hatten alle gute Zeugnisse bekommen. Wir ver-
    glichen sie auf dem Nachhauseweg. Bosses war nicht so furchtbar
    gut, aber auf jeden Fall doch ziemlich gut. Abends spielten wir
    Ball auf der Straße. Plötzlich fiel der Ball zwischen die
    Johannisbeerbüsche. Ich lief hin, um ihn zu suchen, und was
    glaubt ihr, was ich dort fand? Unter einem Johannisbeerbusch
    lagen elf Eier. Ich freute mich sehr. Eine von unseren Hennen ist so eigensinnig. Sie denkt gar nicht daran, die Eier im

    Hühnerstall zu legen. Sie legt sie immer draußen. Lasse und
    Bosse und ich haben gesucht und gesucht, um herauszufinden,
    wo sie die Eier legt. Aber sie ist mächtig schlau und passt
    genau auf, dass wir nicht sehen, wo sie legt. Mama hatte
    gesagt, wir würden fünf Öre*) für jedes Ei bekommen, das
    wir fänden. Und nun hatte ich für fünfundfünfzig Öre Eier
    gefunden. Aber den Ball fand ich nicht.
    »Wir können ja die Eier als Ball nehmen«, sagte Lasse. »Dann
    gibt es in ganz Bullerbü Rührei.«
    Aber ich legte die Eier in meine Schürze, ging mit ihnen zu
    Mama und bekam fünfundfünfzig Öre. Ich gab jedem von
    den anderen fünf Öre und steckte das übrige Geld in meine
    Sparbüchse, die ich mit einem kleinen Schlüssel zuschließe.
    Der Schlüssel hängt an einem Nagel ganz hinten im Schrank.
    Später fand Inga den Ball und dann spielten wir mehrere
    Stunden Brennball.
    Wir kamen viel später ins Bett als gewöhnlich, aber das
    machte nichts, denn wir hatten Sommerferien und durften
    am nächsten Tag so lange schlafen, wie wir wollten.
    *) Schwedisches Geld: 1 Krone = 100 Öre

    Wir verziehen Rüben
    und bekommen drei junge Katzen
    ch bekam später noch mehr Geld in meine Sparbüchse,
    I denn ich half beim Rübenverziehen. Das taten wir alle, alle
    Kinder in

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