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Die Kinder aus Bullerbü

Die Kinder aus Bullerbü

Titel: Die Kinder aus Bullerbü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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oj, oj, ihr armen Kinder!« Sie
    zündete ein großes Feuer im Kamin an, den sie in ihrer Stube
    hat, und dann mussten wir unsere nassen Sachen ausziehen und
    uns die Füße am Feuer wärmen. Hinterher backte Kristin uns
    Waffeln in einem Waffeleisen, das sie ins Feuer hielt. Sie kochte auch Kaffee in einem Kessel, der auf einem Dreifuß mitten in der
    Glut stand.
    Kristin hat drei Katzen. Die eine hatte vor einiger Zeit
    Junge bekommen. Sie lagen in einem Korb und miauten und
    sahen ganz süß aus. Es waren vier und Kristin sagte, sie müsse
    sie alle verschenken bis auf eine. Sonst hätte sie das Haus so
    voller Katzen, dass für sie selber kein Platz mehr bliebe.
    »Oh, können wir sie nicht haben?«, rief Inga. Kristin sagte, das
    könnten wir gewiss, aber es sei ja nicht sicher, ob es unseren
    Müttern recht wäre, wenn wir junge Katzen mit nach Hause
    brächten. »Alle Menschen mögen doch junge Kätzchen gern«,
    sagte Britta.

    Wir bettelten und baten, ob wir sie nicht bekommen
    könnten, wenigstens zur Probe. Stellt euch vor, sie reichten
    gerade für uns alle: ein Kätzchen für den Nordhof, eins für
    den Mittelhof und eins für den Südhof. Lasse suchte das
    Kätzchen aus, das wir haben wollten. Es war ein kleines
    gestreiftes mit einem weißen Fleck auf der Stirn. Britta und
    Inga bekamen ein ganz weißes und Ole eins, das schwarz war.
    Als unsere Kleider trocken waren, gingen wir mit unseren
    jungen Katzen nach Hause. Ich bin froh, dass die
    Katzenmutter ein Kätzchen behalten durfte. Sonst hätte sie ja
    gar kein Kind mehr gehabt. Wir nannten unser Kätzchen
    Trille. Britta und Inga nannten ihres Sissa und Ole nannte
    seines Murre. Keine von unseren Müttern hatte etwas
    dagegen, dass wir die Kätzchen mit nach Hause gebracht
    hatten, und wir durften sie behalten. Ich spielte viel mit Trille.
    Ich band ein Stück Papier an eine Schnur und lief damit herum.
    Und Trille lief hinterher und versuchte es zu fangen. Lasse
    und Bosse spielten zuerst auch mit ihr, aber es wurde ihnen
    bald langweilig. Ich war es, die dafür sorgen musste, dass sie
    etwas zu essen bekam. Sie trank Milch aus einem Schälchen in
    der Küche. Sie trank nicht so, wie Menschen es tun, sondern
    steckte die Zunge, die ganz hellrosa war, in die Milch und leckte sie auf. Ich fand einen Korb, in dem sie schlafen konnte. Darin
    machte ich ihr ein ganz weiches Bett.
    Manchmal schleppten wir Trille, Sissa und Murre auf die
    Wiese, damit sie zusammen spielen konnten. Sie waren ja
    Geschwister und wollten sich bestimmt gern gegenseitig
    besuchen. Ich verdiente neun Kronen und vierzig Öre mit dem
    Rübenverziehen und steckte alles in meine Sparbüchse, denn
    ich spare für ein Fahrrad. Ein rotes Fahrrad.

    Wie Ole seinen Hund bekam
    le hat keine Geschwister. Aber er hat einen Hund. Und
    O dann natürlich Murre. Der Hund heißt Swipp. Jetzt will
    ich erzählen, wie es zuging, dass Ole Swipp bekam, genau so,
    wie er es uns erzählt hat.
    Mitten zwischen Bullerbü und Storbü wohnt ein Schuhmacher,
    der heißt Nett. Er heißt Nett, aber er ist nicht nett, wirklich kein bisschen. Nie hat er unsere Schuhe fertig, wenn wir
    kommen und sie abholen wollen, auch wenn er ganz fest
    versprochen hat, dass sie fertig sein sollten. Das kommt davon,
    weil er so viel trinkt, sagt Agda.
    Ihm hat Swipp früher gehört. Er war nie nett zu Swipp und
    Swipp war der schlimmste Hund, den es im ganzen Kirchspiel
    gab. Immer war er an der Hundehütte angebunden, und wenn
    man mit den Schuhen zu Nett wollte, kam Swipp aus der
    Hundehütte herausgestürzt und bellte. Wir hatten Angst vor
    ihm und wagten uns nicht in seine Nähe. Wir hatten auch vor
    dem Schuhmacher Angst, denn er sagte immer: »Kinder sind
    ein Pack, sie müssten jeden Tag Prügel kriegen.«
    Swipp bekam auch sehr oft Prügel, obwohl er ein Hund war
    und kem Kind. Nett fand vielleicht, Hunde müssten auch
    jeden Tag Prügel kriegen. Und wenn Nett betrunken war,
    vergaß er, Swipp etwas zu fressen zu geben. Zu der Zeit, als
    Swipp noch bei dem Schuhmacher war, fand ich
    immer, er wäre ein hässlicher und bösartiger Hund. Er war
    so schmutzig und zerzaust und knurrte und bellte in einem

    fort. Jetzt finde ich, er ist ein freundlicher und hübscher
    Hund. Ole hat ihn so nett gemacht. Ole ist auch selber immer
    so freundlich. Als Ole einmal mit seinen Schuhen zum
    Schuhmacher wollte, kam Swipp wie gewöhnlich aus der
    Hundehütte gestürzt und kläffte und sah aus, als ob er beißen
    wollte. Ole blieb

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