Die Kinder aus Bullerbü
halten.«
»Das hoffe ich auch«, sagte Britta, »denn ich will in
Bullerbü wohnen, solange ich lebe!«
Britta, Inga und ich haben uns etwas Schönes ausgedacht. Wir
denken, Lasse heiratet Britta, wenn er groß ist, und sie werden
im Mittelhof wohnen. Bosse heiratet Inga und wohnt mit ihr
im Nordhof, und Ole heiratet mich, und wir wohnen im
Südhof. So können wir alle zusammen in Bullerbü wohnen
bleiben.
Wie wir jetzt bei Großvater saßen, erzählten wir den Jungen,
was wir uns ausgedacht hatten. Aber da sagte Lasse:
»Pah, ich will doch wohl eine hübschere Frau haben als
Britta!«
Und Bosse sagte, wenn er groß wäre, würde er nach
Amerika fahren und dort Indianerhäuptling werden und ein
Indianermädchen heiraten, die »Lachendes Wasser« oder so
heißen müsse.
»Das wird sich vielleicht toll anhören, wenn du nach ihr
rufst«, sagte Lasse. »Lachendes Wasser, ist der Kaffee fertig?
Lachendes Wasser, hast du die Kartoffeln aufgesetzt?«
Bosse antwortete, sie würden überhaupt keine Kartoffeln
essen. Bosse mag nämlich keine Kartoffeln. Ole sagte, er
würde nur mit Kerstin im Südhof wohnen bleiben, wenn er
groß ist.
»Na ja, wenn ich durchaus heiraten muss, dann kann ich ja
Lisa nehmen. Aber versprechen will ich jetzt noch nichts.«
Oh, diese dummen Jungen! Aber sie werden schon sehen,
wir heiraten sie, ob sie nun wollen oder nicht. Wir werden doch wohl auch einmal etwas zu bestimmen haben! Ich
jedenfalls werde Ole heiraten. Es ist nur schade, dass er so
wenig Haar hat. Aber vielleicht wächst es noch, bis er groß
ist.
Großvater lachte, als er hörte, wie wir redeten. Und dann sagte
er: »Jajajaja, bis dahin sind es noch viele Jahre. Und es ist gut, dass ihr noch Kinder seid.«
Als Großvater müde wurde, sagten wir ihm gute Nacht und
gingen nach Hause. Draußen war es kohlrabenschwarz, und
Lasse, Bosse und ich brachten Ole bis an seine Küchentür,
damit er nicht allein durch die Dunkelheit zu gehen brauchte.
Nein, nun hab ich wirklich nichts mehr von uns Kindern aus
Bullerbü zu erzählen. Ich muss ins Bett. Denn morgen wollen
wir alle aufs Feld und Kartoffeln sammeln. Dafür haben wir
drei Tage schulfrei.
Kartoffeln sammeln macht Spaß. Wir haben unsere
schlechtesten Kleider dabei an und Gummistiefel. Manchmal
ist es ein bisschen kalt draußen auf dem Kartoffelacker, und
wir bekommen steife Finger. Aber dann hauchen wir sie an.
Eben bekam ich mit der Zigarrenkiste einen Brief von Britta
und Inga. Darin stand:
»Hör mal, Lisa, jetzt haben wir uns aber etwas Gutes
ausgedacht! Warte nur, bis wir draußen auf dem
Kartoffelacker sind, da nehmen wir die Jungen mal richtig auf
den Arm. Haha, wird das ein Spaß! Sie werden schön wütend
werden.«
Ich überlege jetzt, was sie sich wohl ausgedacht haben. Aber
das werde ich ja morgen erfahren.
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