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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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…«
    »Diese unterbewusste   … Dingsbums«, unterbrach John seinen Onkel.
    »Unbewusste Wunscherfüllung«, wiederholte Nimrod.
    »Die würde auch erklären, was mit unserer Haushälterin Mrs   Trump geschehen ist«, sagte er. »Kurz bevor wir herkamen, hat Mrs   Trump 33   Millionen Dollar in der New Yorker Mega-Lotterie gewonnen.«
    »Ich erinnere mich daran, dass ich gedacht habe, wie schön es wäre, wenn sie genug Geld gewinnen würde, um ihre Töchter in Europa zu besuchen«, gab Philippa zu.
    »Na ja, du hast ihr ja nicht geschadet, nicht wahr?«, erwiderte Nimrod. »So was kann passieren. Aber wisst ihr, nicht nur die Leute, die das Wort ›wünschen‹ aussprechen, müssen vorsichtig sein. Wir Dschinn müssen genauso vorsichtig damit umgehen. Es ist nicht immer gut, wenn die Menschen das bekommen, was sie sich wünschen. Wie Mr und Mrs   Barstool herausgefunden haben. Es kann sein, dass wir ihnen helfen wollen, aber manchmal – sogar meistens, um ehrlich zu sein – ist es besser, wenn sie sich ihren Wunsch durch eigene Anstrengung selbst erfüllen. Dann schätzen sie mehr, was sie bekommen haben, was immer es auch sein mag. Außerdem gibt es viele Situationen, in denen sie ihren Wunsch nicht richtig durchdenken. Vor allem nicht die Folgen, die ihr sehnlichster Wunsch mit sich bringen wird.«
    »Der Mund des Menschen hat ihm schon oft die Nase gebrochen«, bemerkte Mr   Rakshasas weise.
    »Wie in ein paar der Geschichten aus ›Tausendundeiner Nacht‹?«, fragte John.
    »Genau.«
    »Wenn es stimmt, dass wir Dschinn sind, wie du sagst«, warf Philippa ein, »dann gibt es doch bestimmt einen Beweis dafür.«
    »Was schlägst du vor?«, fragte Nimrod.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Schließlich bist du der Experte. Wie wäre es, wenn du etwas herbeizauberst oder verschwinden lässt?«
    »Und was würde das beweisen?«, fragte Nimrod.
    »Ein Trick ist erst dann ein Trick, wenn er dreimal ausgeführt worden ist«, sagte Mr   Rakshasas.
    »Es würde beweisen, dass du ein Dschinn bist«, sagte Philippa.
    »Würde es das wirklich? Wenn ich etwas erscheinen ließe, woher wüsstest du dann, ob es nicht schon vorher hier war?«
    Philippa sah sich aufmerksam im Zimmer um.
    »Was zum Beispiel?«, fragte sie.
    »Vielleicht ein Nashorn«, schlug Nimrod vor und blies eine Rauchwolke, die wie ein Nashorn geformt war.
    »Cooler Trick«, sagte John voller Bewunderung.
    »Das ist bloß Rauch«, protestierte Philippa. »Hier ist kein Nashorn.«
    »Wie kannst du so sicher sein?«, fragte Nimrod.
    »Ich bin mir sicher«, sagte Philippa und nickte beharrlich, während sich das Nashorn aus Rauch in Luft auflöste.
    »Und was würdest du sagen, wenn es ein ganz kleines Nashorn wäre?«
    »Aber dann wäre es ja kein echtes Nashorn«, antwortete Philippa.
    »Eine gute Antwort«, sagte Nimrod. »Aber zufällig ist in diesem Zimmer wirklich ein Nashorn. Und ich kann es beweisen.«
    Er zeigte auf das andere Ende des Zimmers. Dort stand jetzt ein Nashorn. Es war drei Meter lang und hatte eine Schulterhöhe von eineinhalb Metern. Das Nashorn schnaubte laut durch seine riesigen Nasenlöcher und stampfte mit seinen dicken, gepanzerten Füßen auf, sodass der Holzboden in Nimrods Esszimmer unter den zwei Tonnen Gewicht erbebte.
    »Heiliges Kanonenrohr«, sagte Philippa und wich erschrocken zurück. Als das Nashorn ihre Stimme hörte und die Bewegung spürte, drehte es seine großen Ohren, zuckte mit der Oberlippe und hob sein siebzig Zentimeter langes Horn aufgebracht in die Höhe.
    Nimrod grinste seine Nichte an. »Zufrieden?«
    »Ja«, flüsterte sie vor Schreck erstarrt. »Lass es verschwinden.«
    »Was denn?«
    »Na, das Nashorn natürlich.«
    »Welches Nashorn?«
    Sie schaute wieder hin und sah, dass das Nashorn verschwunden war. Der beißende Tiergeruch war ebenfalls weg.
    »Zauberei«, sagte John atemlos. Nimrods Kraftdemonstration beeindruckte ihn zutiefst.
    »Zauberei? Du lieber Himmel! Nein, mein Junge. Ein Dschinn zaubert nicht. Das ist was für Kinder und einfach gestrickte Erwachsene. Ein Dschinn arbeitet mit seinem Willen. Das ist die richtige Beschreibung. Wir arbeiten mit unseremWillen. Um es anders auszudrücken: Wir beherrschen die Macht des Geistes über die Materie. Das ist alles. Nennt es niemals Zauberei. Es hat nichts mit Magie zu tun. Bei meiner Lampe, als Nächstes werdet ihr mich noch fragen, ob ich ein Kaninchen und einen Zylinder habe! Aber ihr versteht, was ich mit Beweis meine? In

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