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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Hier, ich zeige euch mal, was ich meine.« Er schwenkte die Arme und produzierte ein großzügiges Picknick auf dem Wüstensand: eine karierte Decke und einen Picknickkorb voller Sandwiches, Hühnerschlegel, Obst und heißer Suppe in Thermosflaschen.
    »Bitte schön«, sagte er. »Ihr dürft bloß nicht vergessen, dass ihr nichts erschaffen könnt, das den Gesetzen der Logik widerspricht. Sobald ihr von der Möglichkeit überzeugt seid, ein Picknick herbeiwünschen zu können, wird es leichter, das Picknick zu erschaffen. Versteht ihr?«
    Es dauerte noch eine Weile, doch als die Zwillinge allmählich erkannten, dass alle Gegenstände die Möglichkeit aller Situationen in sich tragen, begannen sie die Dschinn-Kraft zu begreifen. Nach weiteren neunzig Minuten schwindelerregender Gedanken und einer Konzentration, wie man sie für Prüfungen benötigt, standen drei ganz verschiedene, doch scheinbar appetitliche Picknicks auf dem Boden.
    Nimrod ging zuerst zu Philippas Picknick und nahm ein Gurkensandwich in die Hand. »Die Probe aufs Exempel sozusagen«,sagte er und biss argwöhnisch in das Weißbrot. Gleich darauf spuckte er es aus.
    »Das schmeckt ja grauenhaft«, sagte er und wandte seine Aufmerksamkeit den Hot Dogs von Johns Picknick zu. »Und die schmecken nach gar nichts.« Er ließ einen Mund voll Hot Dog wie Tonklumpen von der Zunge auf den Sand fallen. »Igitt. Zäh wie Gummi.« Er holte sein rotes Taschentuch heraus und wischte sich angeekelt die Zunge ab. »Ihr habt beide denselben Grundfehler gemacht. Ihr wart so damit beschäftigt, euch darauf zu konzentrieren, wie das Picknick aussehen sollte, dass ihr gar nicht mehr daran gedacht habt, wie es schmeckt. Jetzt probiert es noch einmal, aber versucht euch diesmal vorzustellen, dass ihr das Picknick ja auch essen müsst. Stellt euch das köstlichste Picknick aller Zeiten vor. Und vergesst nicht: Es gibt nichts Schlimmeres als ein ungenießbares Picknick, das toll aussieht.«
    Nach einer guten weiteren Stunde und mehreren erfolglosen Versuchen konnten die drei sich endlich hinsetzen, um die Picknicks zu verspeisen, die die Zwillinge aus ihren Dschinn-Kräften erschaffen hatten. Die Kinder aßen heißhungrig, während Nimrod redete.
    »Das ist schon viel besser«, sagte er, während er abwechselnd von ihrem Picknick probierte. »John, dein Popcorn schmeckt, na ja   … genau wie Popcorn. Es ist mir zwar unbegreiflich, warum jemand Popcorn für ein Picknick einpacken sollte, aber das ist wohl Ansichtssache. Ich finde immer, Popcorn schmeckt stark nach Styropor. Und Philippa, ich habe noch nie eine Salzstange gegessen, die mehr nach Salzstange geschmeckt hat.«Er schüttelte den Kopf. »Ich muss wirklich mal ein ernstes Wort mit eurer Mutter reden. Unglaublich, was man euch bisher als Picknick vorgesetzt haben muss!«
    »Ich kann nicht glauben, dass ich tatsächlich Dinge esse, die ich aus dem Nichts erschaffen habe«, gestand John und riss die dritte Tüte Kartoffelchips auf.
    »Genau das war der Fehler bei euren ersten Versuchen«, sagte Nimrod und nahm sich ein Stück von Philippas Käsekuchen. »In Wahrheit habt ihr nicht etwas aus dem Nichts erschaffen. Mit Sicherheit nicht diesen köstlichen Käsekuchen. Ihr habt Dinge aus der Energiequelle erschaffen, die in euch brennt. Das leise Feuer, wisst ihr noch? Und natürlich aus den Elementen, die euch umgeben.«
    »Wie funktioniert diese Dschinn-Kraft eigentlich?«, fragte John, während er sich eine Scheibe kalten Schinken und ein paar saure Gurken auf den Teller legte. »Schließlich muss es doch eine wissenschaftliche Erklärung dafür geben.«
    »Nun ja, einige Dschinn haben versucht dafür eine wissenschaftliche Erklärung zu liefern. Wir glauben, es hat etwas mit unserer Fähigkeit zu tun, die Protonen in den Molekülen der Gegenstände zu beeinflussen. Wir müssen Protonen hinzufügen oder wegnehmen und dadurch ein Element in ein anderes umwandeln, um Dinge verschwinden oder erscheinen zu lassen. Wenn wir etwas verschwinden lassen, wie den Stein da drüben, ziehen wir die Neutronen von den verschiedenen Atomen ab, aus denen der Stein zusammengesetzt ist. Wie ihr seht, ist nichts Magisches daran. Es ist reine Wissenschaft. Physik. Es ist unmöglich, etwas aus dem Nichts zu erschaffen,schon gar nicht ein leckeres Picknick. Zu behaupten, dass du es aus der Luft geholt hast, käme der Sache schon näher, John.« Nimrod gähnte. »Nun ja, ich finde, wir haben für heute genug geübt. Denkt nicht zu viel über

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