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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Unterhaltung mit dir walten lasse.«
    »Angenommen, es würde eine solche Information geben«, sagte Nimrod behutsam, »wie würde sie dann aussehen?«
    »Wie eine Karte.«
    Nimrod lachte. »Eine Karte? In diesem Land? Hier verkauft doch jeder Schatzkarten. Und alle sind wertlos. Du weißt selbst, dass die Sandverwehungen eine solche Karte sinnlos machen. Du könntest mir genauso gut eine Karte vom Mond geben.«
    »Es gibt solche Karten und es gibt andere Karten«, gab Hussaoutzurück. »Es handelt sich nicht um eine alte Papyruskarte. Auch nicht um eine Karte auf einem Öltuch, das man einem toten Forscher abgenommen hat.«
    »Du verschwendest meine Zeit«, sagte Nimrod. »Es sei denn   –« Er zögerte. »Es sei denn, du hast den Schlüssel zur Netjer-Platte gefunden. Eine Stele, die es dir möglich macht, das Geschriebene zu entziffern.«
    »Wer weiß schon, ob so etwas überhaupt existiert?«, sagte Hussaout lächelnd. »Und um ganz ehrlich zu sein – wer so etwas findet und seine Bedeutung kennt, würde besser daran tun, es sofort zu zerstören. Das ist meine Meinung.« Hussein Hussaout hob die Hand, um die Einwände des Dschinn im Keim zu ersticken. »Auf der anderen Seite könnte jemand, der die Platte entschlüsselt hat, selbst eine Karte zeichnen. Um es genauer zu sagen, er könnte eine Karte von Medinet-el-Fayyum und der Umgebung anfertigen. Eine Karte, die durch das Erdbeben eine neue Bedeutung gewinnt.« Hussaout tippte sich an die Stirn. »Er könnte eine solche Karte mit Hilfe eines Stücks Papier und eines Stifts – und natürlich viel Geld – zeichnen. Eine solche Karte könnte genauso nützlich oder nutzlos sein wie eine alte Papyruskarte.«
    »Ist das wahr?«, fragte Nimrod. »Hast du die Netjer-Platte gefunden? Weißt du wirklich, wo das Akhenaten-Grab liegt?«
    »Es ist sehr gut möglich«, gab Hussein Hussaout zu.
    »Wenn du den Ifrit so viel verraten hast, dann überrascht es mich, dich noch am Leben zu sehen«, sagte Nimrod. »Vor allem Iblis. Er ist ein sehr ungeduldiger Dschinn.«
    »Sie sind größere Geschäftsleute, als du dir vielleicht vorstellenkannst, Nimrod. Heutzutage sind sie bereit, für das zu zahlen, was sie sich früher mit Gewalt genommen hätten.«
    Am anderen Ende des Ladens stellte John die mumifizierte Katze, die er sich angesehen hatte, ins Regal zurück.
    Als er merkte, dass Hussein Hussaout und sein Onkel ins Gespräch vertieft waren, stieß er seine Schwester an und zeigte auf die offene Hintertür. »Komm«, flüsterte er, »wir schauen uns ein bisschen um. Mal sehen, was wir herausfinden können.«
    Die Zwillinge gingen hinaus in den geräumigen, staubigen Hinterhof, der mit großen ägyptischen Steinstatuen voll gestellt war. In einer Ecke befand sich noch eine offene Tür mit einem stinkenden Klo, von dem sich viele Fliegen angezogen fühlten. In der anderen Ecke gab es eine dritte Tür, hinter der eine wackelige alte Treppe hinauf in den ersten Stock führte.
    »Ich glaube, wir müssen hier rein«, sagte John und ging auf die Treppe zu. »Onkel Nimrod hat gesagt, dass die wertvollen Sachen in einem der oberen Zimmer untergebracht sind.«
    Nach dem hellen Sonnenlicht im Hof wirkte das Treppenhaus dunkel und, wie Philippa fand, ein bisschen unheimlich – vor allem, weil die Stufen unter ihren Füßen wie in einem Horrorfilm knarrten. Bei all den altertümlichen ägyptischen Funden erwartete sie beinahe, oben an der Treppe auf eine lebendige Mumie zu treffen.
    »Das gefällt mir nicht«, gab sie zu, als sie den Treppenabsatz erreicht hatten und um die Ecke bogen, hinter der sich ein dunkler, staubiger Flur mit Fotos von früheren Ausgrabungen und Forschern an den Wänden auftat.
    »Bleib cool«, sagte John. »Wir brauchen ja nur einen Blick hineinzuwerfen und gehen dann gleich wieder runter.«
    In diesem Augenblick hörten sie aus einem offenen Zimmer am Ende des Flurs ein leises Stöhnen. Philippa gerann das Blut in den Adern. »Was war das?«, keuchte sie und packte ihren Bruder am Arm.
    »Ich weiß nicht genau«, sagte John, der selbst Angst hatte und sich in Erinnerung rufen musste, dass er ein Dschinn war – wenn auch noch ein sehr junger Dschinn. Er würde sich wohl an den Anblick Furcht erregender Dinge gewöhnen müssen – Dinge, die jeden normalen Jungen zu Tode erschrecken würden   –, wenn man den Geschichten in ›Tausendundeiner Nacht‹ glauben konnte.
    »Wenn du willst, kannst du hier warten«, flüsterte er.
    »Was – allein?«, fragte

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