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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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von der Terrakotta-Armee gehört, die 1974 von Bauern in der Nähe der Stadt Xian im Nordosten Chinas ausgegraben wurde – nach 2200   Jahren. Und unter den Terrakotta-Soldaten befand sich auch ein Tontopf, in dem noch mehrere Dschinn lebten.«
    »Willst du damit sagen, sie waren nach 2200   Jahren immer noch am Leben?«, fragte Philippa ungläubig.
    »Ja. Seitdem ist klar, dass wir im Zustand der Regungslosigkeit in einer Flasche eine beinahe unbegrenzte Lebensdauerhaben. Und aus diesem Grund gewinnt Akhenaten für uns an Bedeutung.«
    Nimrod führte die Kinder die Treppe hinauf, an den übel riechenden Toiletten des Museums vorbei, bis ans andere Ende des Gebäudes, wo die wohl seltsamste Statue des ganzen Museums aufgestellt war. Die Figur hatte ein langes Gesicht mit schmalen mandelförmigen Augen, wulstigen Lippen und einem hängenden Unterkiefer. Darunter schloss sich ein langer Schwanenhals an, hängende Schultern, ein dicker Bauch und die stärksten Oberschenkel, die die Zwillinge je gesehen hatten.
    »John. Philippa – ich möchte euch Akhenaten vorstellen«, sagte Nimrod.
    »So eine hässliche Person habe ich noch nie gesehen«, stellte Philippa fest und starrte die Figur an.
    »Er sieht ziemlich grotesk aus, nicht wahr?«, stimmte Nimrod ihr zu. »Akhenaten wird auch Amenophis der Vierte genannt. Er war König von Ägypten der achtzehnten Dynastie und regierte vor dreitausendfünfhundert Jahren.«
    John berührte die hohe Granitstatue, eine von vier Statuen in der Amarna-Galerie des Museums, und nickte höflich. »Freut mich sehr, Majestät«, sagte er.
    »Bei der Geburt erhielt er den Namen Amenophis«, erklärte Nimrod. »Doch er änderte ihn, als er sämtliche alten ägyptischen Götter   – Isis, Anubis, Seth, Thot – gegen einen einzigen Gott namens Aton austauschte und damit eine religiöse Revolution auslöste. Dies gefiel den Priestern gar nicht, denn sie waren die reichsten und mächtigsten Leute in Ägypten. Sogarheute noch wird Akhenaten der ›ketzerische Pharao‹ genannt, weil man der Meinung ist, er habe der ägyptischen Religion gegenüber ein schreckliches Verbrechen begangen. Akhenaten war seinem neuen Glauben so verfallen, dass er deswegen sein Volk und die Verteidigung seines Landes vernachlässigte. So konnten feindliche Armeen Ägyptens militärische Schwäche ausnutzen und das Land erobern. Akhenaten musste aus dem Palast fliehen und starb bald darauf. So ist es zumindest überliefert worden. Doch die Wahrheit sieht etwas anders aus. Ihr müsst wissen, Akhenaten war mehr als nur ein Pharao und ein König. Er war auch ein großer Zauberer. Von seiner Mutter – einer Hexe und Tochter eines Dschinn – hatte er gelernt, wie man sich einen Dschinn zu Diensten macht. Akhenaten wandte sein Wissen an, um mächtiger zu werden als alle anderen Dschinn. Niemand weiß, wie es ihm gelang, sich so viele Dschinn untertan zu machen. Aber fest steht, dass er nur mit Hilfe dieser Dschinn so viel Macht gewann. Historiker gehen davon aus, dass Akhenaten die Sonnenanbetung in Ägypten eingeführt hat. Doch der so genannte Sonnengott war kein Gott, sondern die gebündelte Kraft von Akhenatens siebzig Dschinn-Sklaven. Er nannte sie Aton, nach der Scheibe der Sonne, die diesen Namen trägt. Diese Sonnenscheibe wurde zum Symbol seiner neuen Religion. Andere Dschinn waren über diese Gotteslästerung empört. Sie halfen den Ägyptern, Akhenaten abzusetzen. Und so floh er mit vielen seiner Anhänger und fast allen siebzig Dschinn, die er sich zu Sklaven gemacht hatte, aus der Hauptstadt Amarna, die als Zentrum seiner neuen Religion errichtet worden war. Er verschwand inder Wüste, und weder er noch die siebzig Dschinn wurden je wieder gesehen. Vermutlich ist er in der Wüste gestorben, doch sein Grab hat man nie gefunden.«
    Nimrod deutete auf die große schwarze Figur, die vor ihnen stand.
    »Und warum wollt ihr – du, Iblis und die Ifrit – jetzt sein Grab finden?«, fragte Philippa.
    »Na, um den Schatz zu heben, natürlich«, sagte John. »Es gibt doch sicher einen Schatz, oder, Onkel Nimrod?«
    »Einen Schatz? Ja, ich glaube schon. Aber das ist es nicht, wonach ich suche. Und auch nicht die Ifrit. Sie verdienen genug Geld mit ihren Kasinos.«
    »Was ist es dann?«
    »Ich habe euch ja schon erzählt, dass in der Welt der Dschinn ein Gleichgewicht der guten und der bösen Mächte herrscht.«
    »Ach ja, der Glücksmeter«, sagte John. »Und die Homöostasis.«
    »Genau. Das homöostatische

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