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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Gleichgewicht war zuletzt im Jahre 1974 in Gefahr. Damals stiegen mehrere Dschinn aus den Vasen auf, die man bei der Terrakotta-Armee in Xian gefunden hatte. Eine Weile sah es so aus, als würden sich die uralten Dschinn auf die Seite der Ifrit, der Shaitan und der Ghul gegen die Stämme der guten Dschinn stellen. Doch es kam ganz anders. Wie sich herausstellte, waren die sechs chinesischen Dschinn nämlich zu gleichen Teilen gut und böse. Aber wenn Iblis und seine Freunde, die Ifrit, die vermissten Dschinn von Akhenaten finden sollten, könnte die Sache anders liegen als damals in Xian. Dann könnten die guten und die schlechtenKräfte aus dem Gleichgewicht geraten. Und siebzig Dschinn reichen dafür voll aus.«
    »Wenn du mich fragst«, sagte John, »gibt es schon genug Unglück auf der Welt. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es noch schlimmer werden kann.«
    »Wenn alle siebzig Dschinn ihr Gewicht auf die Seite des Unglücks bringen, wären die Folgen so schrecklich, dass man sie sich kaum vorstellen kann«, erwiderte Nimrod. »Die Menschen würden wertvolle Sachen verlegen, Geld verlieren, Züge und Flugzeuge verpassen, und es gäbe viele Verletzte. Ja, viele der so genannten Unfälle werden in Wahrheit durch Unglück verursacht, das bösartige Dschinn den Menschen schicken.« Er schüttelte sich schaudernd. »Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, Kasinos auszutricksen und Regierungen zu beeinflussen, damit sie betrügerische Geldspiele verbieten. Ich habe alles getan, um die bösen Kräfte, so gut ich konnte, zu bekämpfen. Aber am Ende muss man doch immer seine eigene Kraft einsetzen und jemandem Glück bringen. Ja, und manchmal sogar drei Wünsche erfüllen. Wenn sich das Unglück verstärkt, dann müssen die guten Dschinn wie ich und später einmal auch ihr viel härter arbeiten, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Und teuer dafür bezahlen. Irgendwann wären unsere Kräfte aufgebraucht, und dann würden wir sterben. Und damit wäre die Menschheit selbst vom Aussterben bedroht. Genau das könnte geschehen, John.«
    »Warum sollte es bei den vermissten Dschinn anders laufen als bei den chinesischen?«, fragte Philippa. »Die Hälfte von ihnen könnte doch auch gut sein und die andere Hälfte böse.«
    »So einfach ist das nicht«, erwiderte Nimrod. »Wisst ihr, nach den chinesischen Dschinn hat niemand gesucht. Keiner wusste von ihrer Existenz. Ihre Entdeckung war reiner Zufall. Erst danach wurde klar, dass die vermissten Dschinn von Akhenaten, von denen wir schon immer wussten, bei ihrer Entdeckung die Mächte aus dem Gleichgewicht bringen könnten. Und deswegen suchen die Ifrit und die Marid seit dreißig Jahren nach ihnen. Wer immer sie findet, wird die Macht über sie haben. Das liegt in der Natur der siebzig Dschinn: Wer immer sie zuerst findet, kann ihre Dienste an sich binden.«
    »Aber woher soll Hussein Hussaout wissen, wo das Grab liegt?«, fragte John. »Vielleicht lügt er ja.«
    »Wenn er es sagt, dann weiß er es auch«, antwortete Nimrod. »Er mag zwar einen Andenkenladen voller billiger Souvenirs führen, doch Hussein Hussaout ist wie sein Vater und sein Großvater der beste Grabfinder in der Geschichte Ägyptens. Ich bezweifle, dass es im ganzen Land einen erfahreneren Ausgräber als Hussein Hussaout gibt. Außerdem ist er gegenüber allen Archäologen im Vorteil: Vielleicht habt ihr schon mal etwas vom ›Stein von Rosette‹ gehört? Das ist ein großer Stein mit Inschriften in drei Sprachen, anhand dessen ein Franzose namens Jean François Champollion die ägyptischen Hieroglyphen entziffert hat. Ein ähnlicher Stein, die Netjer-Tafel, soll in den fünfziger Jahren von Hussein Hussaouts Vater gefunden worden sein. Auf der Netjer-Tafel stehen wichtige Hinweise auf die Lage mehrerer königlicher Gräber, darunter auch das von Akhenaten und Ramses dem Zweiten. Doch sie sind verschlüsselt und können ohne eine kleinere Steintafel, die Stele genanntwird, nicht entziffert werden. Ich vermute, Hussein hat diese Stele nach dem Erdbeben gefunden.«
    »Also, wann fahren wir wieder zu seinem Laden?«, wollte John wissen.
    Nimrod schüttelte den Kopf. »O nein. Nächstes Mal fahre ich allein hin. Es könnte gefährlich werden. Heute Abend könnt ihr zu Hause bleiben und euch mit den Dschinn-Karten beschäftigen, die Mr   Rakshasas euch gegeben hat.«
    Sie wollten gerade weitergehen, um sich die anderen Altertümer des Museums von Kairo anzusehen – darunter auch die Mumien und

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